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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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musst du mit den Konsequenzen leben.«
    Die Worte waren doppeldeutig, aber Durotan kümmerte es nicht.
    Gul'dan ging zu seinem Platz zurück und schrie der Menge zu: »Alle, die die Segnung des mächtigen Kil'jaeden, unseres Wohltäters, erhalten wollten, haben sie erhalten. Denkt an diesen Ort als heiligen Boden, weil hier die Orcs zu etwas Größerem wurden. Denkt von diesem mächtigen Berg als Kil'jaedens Thron, von wo aus er uns beobachtet und uns bei unserem Tun segnet, damit wir mehr erreichen, als es uns sonst möglich wäre.«
    Er trat zurück und nickte Schwarzfaust zu. Dessen Augen glühten rot. Er hob die Arme und schrie: »Heute schreiben wir Geschichte. Heute greifen wir die letzte Festung unserer Feinde an. Wir werden ihnen die Glieder abreißen. Wir werden in ihrem Blut baden. Wir werden durch die Straßen ihrer Hauptstadt stürmen wie ihr schlimmster Albtraum. Blut und Donner! Sieg der Horde!«
    Durotan schauderte. An diesem Abend noch? Es war keine Strategie besprochen worden, und das Ziel ihres Angriffs war mehr als eine kleine Siedlung oder ein Dorf. Das war die Hauptstadt der Draenei. Das war ihre letzte Zuflucht, und Durotan war sicher, dass sie härter kämpfen würden als je zuvor, wie in die Enge getriebene Tiere. Er erinnerte sich an die großen Kriegsmaschinen, die gebaut worden waren. Schwarzfaust hatte sie vorgeschickt, wohin, wusste weder Durotan noch sonst ein Orc.
    Wahnsinn. Das alles war Wahnsinn.
    Und als die Masse, die ihn umgab, schreiend zujubeln begann und er ihre Augen sah, die wirkten wie zwei Nadelköpfe aus rotem Licht, erkannte er, dass dieses Wort besser passte, als ihm lieb war. Diejenigen, die von dem verderbten Trunk genommen hatten, waren tatsächlich dem Wahnsinn anheimgefallen!
    Grom Hellschrei tanzte nah am Feuer, wedelte mit den neuen, muskulösen Armen und warf den Kopf in den Nacken. Der Feuerschein tanzte auf der einst braunen Haut, die nun grün war. Durotan, krank und verwirrt vor Schreck, schaute in die glühenden roten Augen, die denen der versklavten Kreaturen so ähnlich waren, die die Hexenmeister kontrollierten. Die grüne Haut war vom selben Farbton, wie er bereits die Haut der Hexenmeister befleckte und inzwischen auch die von Durotan und seiner Gefährtin.
    Er dachte an den Inhalt der Botschaft, geschrieben in der archaischen Sprache, die einige wenige der gut ausgebildeten Schamanen und Clanführer kannten:
     
     
    Du wirst aufgefordert zu trinken. Lehne ab. Es ist das Blut verderbter Seelen, und es wird dich verderben und all die, die davon trinken. Es wird dich für immer versklaven. Bei der Liebe all dessen, was uns früher teuer war – lehne ab!
     
     
    Die alte Sprache hatte ein einziges Wort für »verderbte Seelen«.
    Das waren die Wesen, die durch den Willen der Hexenmeister kontrolliert wurden. Die Flüssigkeit, die jene getrunken hatten, die Durotan einst Freund und Feind nannte, war das Blut von so einer Kreatur gewesen. Nun beobachtete Durotan, wie die verderbten Seelen, zu denen auch die Orcs geworden waren, wie wahnsinnig im Schein des Feuers tanzten, bevor sie den Berg hinabstürmen würden, erfüllt von unnatürlicher Wut und Energie, um die am besten befestigte Stadt anzugreifen, die diese Welt je gesehen hatte.
    Verderbte Seelen
    Dae'mons.
    Dämonen.
     
     

Zwanzig
     
    Ich habe mit vielen gesprochen, die bei der Zerstörung der Stadt Shattrath dabei waren. Wenn ich sie danach frage, sind ihre Gedanken unklar, und ihre Erinnerung ist unpräzise. Selbst Drek'Thar, der sich an so vieles mit erstaunlicher Genauigkeit erinnert, stammelt und zögert, wenn ich ihn nach Details frage. Es ist, als ob die, die das Dämonenblut getrunken hatten, sich nur an ihre Wut erinnern können. Und selbst die wenigen, die wie Drek'Thar nichts davon tranken, bekommen alle Einzelheiten nicht mehr zusammen. Als ob diese schreckliche Gräueltat vergessen werden will.
    Fest steht, dass einige Draenei den Angriff überlebten; ich habe die armen, mitleiderregenden Geschöpfe, die einst die herrlichen Draenei waren, mit eigenen Augen gesehen, wie sie einsam durch Azeroth zogen, als gebrochene Gestalten nach einer Heimat suchend. Diese »Verlorenen« verdienen unser Mitleid.
    Deshalb sind diese Aufzeichnungen ein wenig ungenau, was ich bedauere. Diese Momente, so dunkel sie auch sein mögen, sollten nicht in Vergessenheit geraten. Aber das ist die Aufgabe der Chronisten.
     
     
    Die Orcs rannten den Pfad hinab, erfüllt von dem wilden Drang, zu töten und

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