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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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alles zu zerstören. Einige waren derart voll Zorn und Hass, dass sie auf Steine eindroschen, als sie daran vorbeiliefen. Einige brüllten vor Wut. Andere schauten grimmig und strahlten eine tödliche Stille aus; sie sparten sich ihre Energie auf, um sie im richtigen Moment einzusetzen.
    Während des langen Laufs hatte Durotan mehr Angst vor seinen eigenen Leuten, Wesen, die er einst Freunde genannt hatte, als vor den keulenbewehrten Ogern oder den Draenei. Kalter Schweiß lief ihm übers Gesicht, er zitterte, jedoch nicht aus Angst um sich selbst er fürchtete sich vor dem, was als Nächstes passieren würde. Dabei sorgte er sich nicht um die Draenei, deren Schicksal bereits feststand, sondern um die Orcs. Auf dem Weg nach Shattrath konnte er sich nicht dazu überwinden, sie »Die Horde« zu nennen.
    Plötzlich holte sie ein fürchterliches Rumpeln von den Füßen. Sie standen wieder auf, schauten sich um und sahen, was die Erschütterung verursacht hatte.
    Es wirkte so, als wäre der Berg explodiert. Flüssiges Feuer wurde in die Nacht geschleudert, dann stürzte es wieder hinab und spritzte in die zerklüftete Bergspitze. Es leuchtete und glühte wie das Dämonenblut, das die Orcs gerade erst getrunken hatten, obwohl seine Farbe orangegelb war und nicht von bedrohlichem Grün. Mehr und mehr geschmolzenes Gestein wurde aus dem Berg geschleudert. Es war ein herrlicher und zugleich auch erschreckender Anblick.
    Die Orcs sahen es als ein Zeichen, und Jubel brandete auf. Kurz feierten sie den Berg, den Thron von Kil'jaeden, der ihr Unternehmen segnete. Dann drehten sie sich um und stürmten weiter die Bergflanke hinab.
    Eine Meile vor der Stadt wurden sie langsamer. Ein Bereich war vor nicht allzu langer Zeit gerodet worden, und zunächst schauten sich die ersten eintreffenden Orcs verwirrt um. An diesem Ort hatten sie sich sammeln sollen. An diesem Ort hätten eigentlich die Kriegsmaschinen für sie bereitstehen sollen.
    Plötzlich materialisierte etwas vor ihren Augen. Die Orcs zuckten zurück und zischten. Dann begannen sie, das große Ding anzuknurren. Es ragte hoch über sie auf, war dreimal größer als selbst der größte Oger. Das Rot seines Körpers reichte von seinen behuften Füßen bis zur Spitze seines zuckenden Schweifs, von seinen vorstechenden Hörnern bis zu seinen scharfen schwarzen Nägeln. So etwas Großes hatten sie noch nie gesehen, aber seine Gestalt... Durotan starrte das Wesen an und dachte, dass es exakt so aussah wie ein riesiger rothäutiger Draenei. Die plötzliche Erkenntnis, dass die Orcs in einen persönlichen Konflikt gezogen worden waren, der sie niemals etwas angegangen war, überkam ihn wie eine Flutwelle.
    »Ihr habt nichts zu befürchten und alles zu feiern, ihr, die ihr mir Gefolgschaft geschworen habt!«, rief die Kreatur mit einer Stimme, die bis ins Mark ging. »Ich bin Kil'jaeden, das schöne Wesen, derjenige, der schon seit Anbeginn bei euch war. Ich bin erschienen, als Anführer der ruhmreichsten Schlacht aller Zeiten. Einst haben sich die Draenei gegen euch verschworen, verbargen eine ganze Stadt vor euren Augen. Aber ihr habt die Stadt zerstört und ihren Tempel erobert. Alles, was bleibt, ist diese letzte Schlacht, und dann ist die Bedrohung ausgelöscht. Der grüne Stein, der einst die Stadt Telmor verbarg, verbirgt vor ihnen nun ihren eigenen Untergang.
    »Kehla men samir, solay lamaakahl!“
    Die Illusion verschwand, und auf einmal befanden sich vor ihnen Dutzende Katapulte, Rammböcke und andere Belagerungswaffen aller Art. Neben den Kriegsmaschinen standen ruhig die Oger, ihre dummen Gesichter von Hingabe erfüllt. Sie trugen Waffen, die extra für ihre Größe gemacht worden waren. Durotan schätzte, dass es mindestens drei Dutzend waren, jeder bereit zum Kampf. In ihren Fäusten sahen die riesigen Waffen wie Spielzeuge aus.
    »Es gibt noch mehr«, sagte Kil'jaeden und winkte mit seinen Händen. Die Hexenmeister schrien alle und fassten sich an die Köpfe, dann blinzelten sie und lachten. »Neue Zauber sind in euren Geist eingedrungen. Nutzt sie gut. Vernichtet die Draenei –
jetzt!«
    Als hätte er ein Tor geöffnet, setzte sich die blutdurstige Schar in Bewegung. Einige Oger schoben die Belagerungsmaschinen, mit denen sie die Mauern der Stadt brechen würden, mit einer Kraft, die Durotan nie zuvor erlebt hatte. Die anderen stampften zu den Orcs und wirbelten dabei die immens schweren Waffen mit unglaublicher Leichtigkeit. Andere Orcs waren dem Blutrausch zu sehr

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