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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
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abschneiden. Dann wären sie auf dieser Welt gestrandet.
    Lärm von draußen riss den Lehrling aus seinen Gedanken. Er hörte Metall aufeinanderschlagen und menschliche Stimmen brüllen.
    »Garona …«, murmelte Khadgar und eilte zur Tür.
    Er fand sie neben dem Brunnen. Eine Patrouille von zehn Infanteristen, die ihre Schwerter gezogen hatten und die blaue Uniform von Azeroth trugen, war bei ihr. Einer der Soldaten hielt seinen blutenden Arm, aber zwei andere hatten Garona gepackt. Ihr Dolch mit der langen Klinge lag am Boden. Als Khadgar um die Ecke bog, schlug der Sergeant ihr mit dem Eisenhandschuh ins Gesicht.
    »Wo sind die anderen?«, knurrte er. Aus dem Mund der Halb-Orc rann dunkles Blut.
    »Lass sie in Ruhe!«, rief Khadgar. Ohne nachzudenken sammelte er die Energien in seinem Geist und wob sie in einen kurzen Zauberspruch.
    Ein helles Licht entstand um Garonas Kopf, eine winzige Sonne, die die Menschen überraschte. Die beiden Männer, die Garona festgehalten hatten, ließen sie los, und sie sackte zu Boden. Der Sergeant hob die Hand, um seine Augen zu schützen, und der Rest der Patrouille war so überrumpelt, dass Khadgar ungehindert zu Garona gelangen konnte.
    »Wurde überrascht«, murmelte Garona durch ihre aufgeplatzte Lippe. »Bin gleich wieder bereit.«
    »Bleib unten«, sagte Khadgar sanft. Den blinzelnden Sergeant bellte er an: »Kommandierst du diese Bande?«
    Die meisten Männer hatten sich erholt und die Schwerter gezogen. Die beiden neben Garona waren ein Stück zurückgewichen, beobachteten ausschließlich sie, nicht Khadgar.
    Der Sergeant sah ihn an. »Was fällt dir ein, dich in die Belange der Armee einzumischen? Schafft ihn aus dem Weg, Männer!«
    »Halt!«, sagte Khadgar scharf, und die Soldaten, die seinen Zauberspruch erlebt hatten, machten nur einen einzigen Schritt nach vorne. »Ich bin Khadgar, Schüler von Medivh, dem Magus, dem Freund und Verbündeten eures Königs Liane. Ich muss mit ihm sprechen. Bringt uns sofort nach Stormwind.«
    Der Sergeant grinste nur. »Natürlich, und ich bin Lord Lothar. Medivh nimmt keine Schüler auf. Sogar ich weiß das. Und wer ist deine kleine Freundin hier?«
    »Sie ist …« Khadgar zögerte einen Moment. »Sie ist meine Gefangene. Ich bringe sie zum Verhör nach Stormwind.«
    »Wie bitte?«, grunzte der Sergeant. »Wir haben deine Gefangene hier draußen bewaffnet angetroffen, und du warst nirgendwo zu sehen. Deine Gefangene ist wohl entkommen. Schade, dass Orcs eher sterben als dass sie sich ergeben würden.«
    »Fass sie nicht an!«, rief Khadgar. Er hob seine Hand. Flammen tanzten über seine Fingerspitzen.
    »Du spielst mit deinem Leben«, knurrte der Sergeant. In einiger Entfernung hörte Khadgar das Geräusch schwerer Hufe. Verstärkung?
    »Ihr macht einen großen Fehler, Herr«, sagte Khadgar höflicher.
    »Halte dich da raus, Junge«, befahl der Sergeant. »Schnappt euch die Orc. Bringt sie um, wenn sie sich wehrt.«
    Die Soldaten taten einen weiteren Schritt nach vorne. Die beiden neben Garona bückten sich und griffen nach ihr. Sie versuchte auszuweichen, und einer trat mit seinem Stiefel nach ihr.
    Khadgar schluckte die Tränen hinunter und schickte dem Sergeant seinen Zauber entgegen. Die Flammenkugel schlug gegen sein Knie. Der Sergeant schrie auf und sackte zu Boden.
    »Hört auf damit!«, zischte Khadgar.
    »Bringt sie um!«, schrie der Sergeant. Seine Augen waren vor Schmerz weit aufgerissen. »Bringt sie beide um!«
    »Halt!«, rief eine dunkle Stimme, die von einem Helm gedämpft wurde. Die Reiter waren auf dem Marktplatz eingetroffen. Es waren rund zwanzig, und Khadgars Hoffnungen schwanden. Selbst Garona würde mit ihnen nicht fertig werden. Ihr Anführer war in voller Rüstung, sein Gesicht hinter dem Helm nicht zu erkennen.
    Der junge Zauberlehrling trat vor. »Herr«, sagte er. »Haltet diese Männer zurück. Ich bin ein Schüler von Magus Medivh.«
    »Ich weiß, wer du bist«, sagte der Kommandant. »Haltet ein«, befahl er. »Bewacht die Orc, aber lasst sie in Ruhe.«
    Khadgar schluckte und fuhr fort: »Ich habe eine Gefangene und wichtige Informationen für König Liane. Ich muss sofort Lord Lothar sprechen.«
    Der Kommandant klappte sein Visier hoch. »Das sollst du, mein Junge«, sagte Lord Lothar. »Das sollst du.«
     
     

FÜNFZEHN
     
     
    UNTER KARAZHAN
     
    Die Unterhaltung auf Burg Stormwind war nicht gut verlaufen, und nun kreisten sie auf einem Greifen um Medivhs Turm. Unter ihnen wirkte Karazhan in der

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