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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
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Magus verschlagen wie ein Fuchs und dass all das Teil eines großen Plans ist. Er spricht doch immer von Plänen und großen Zyklen.«
    »Bei allem Respekt«, sagte Khadgar. »Der Magus hat vielleicht einen Plan, aber die Frage ist, ob Stormwind und Azeroth darin einen Platz haben.«
    So ging es den ganzen Abend. König Liane hatte klare Ansichten zu allen Streitpunkten. Er war der Meinung, dass Azeroth die Orc-Horden mit seinen Verbündeten vernichten oder zurück in ihre Heimatwelt treiben würde; dass Medivh einen Plan verfolgte, den niemand außer ihm verstand; und dass Stormwind jedem Angriff widerstehen würde, so lange »entschlossene Männer auf den Mauern stehen und auf dem Thron sitzen«.
    Lothar schwieg meistens, stellte nur ab und zu eine Frage und schüttelte den Kopf, wenn Khadgar oder Garona ihm unverblümt antworteten. Schließlich sprach er.
    »Liane, lass dich nicht von deinen Überzeugungen blenden«, sagte er. »Wenn wir uns nicht auf Magus Medivh als Verbündeten verlassen können, sind wir geschwächt. Wenn wir die Orcs unterschätzen, sind wir verloren. Hör dir an, was sie zu sagen haben.«
    »Ich höre sie an«, sagte Liane. »Aber ich höre nicht nur mit meinen Ohren, sondern auch mit meinem Herzen. Wir haben viele Jahre mit dem jungen Medivh verbracht, vor und nach seinem Schlaf. Er erinnert sich an seine Freunde. Und wenn er seinen Plan enthüllt, wirst sogar du erkennen, was für ein getreuer Freund der Magus ist.«
    Der König stand auf, entließ sie alle und versprach, genau über alle Angelegenheiten nachzudenken. Garona fluchte leise vor sich hin, und Lothar gab ihnen Zimmer ohne Fenster und mit Wachen vor den Türen, um auf Nummer Sicher zu gehen.
    Khadgar versuchte zu schlafen, aber er war so frustriert, dass er einen Großteil der Nacht auf und ab ging. Schließlich, als die Erschöpfung ihn gerade in den Schlaf gezwungen hatte, klopfte es an der Tür.
    Es war Lothar in voller Rüstung. Er trug eine Uniform über dem Arm. »Du schläfst wie ein Stein, oder?« Er reichte ihm lächelnd eine Uniform. »Zieh das an und triff uns in fünfzehn Minuten in der Turmspitze. Beeil dich, Junge.«
    Khadgar zog die Kleidung an, die aus einer Hose, schweren Stiefeln, einer blauen Jacke mit dem Löwen von Azeroth darauf und einem Langschwert bestand. Er wollte das Schwert zuerst nicht mitnehmen, band es sich dann aber doch über den Rücken. Vielleicht konnte es ihm noch nützlich sein.
    Sechs Greife hockten auf den Türmen und schüttelten aufgeregt die großen Schwingen. Lothar war dort und Garona ebenfalls. Sie trug die gleiche Kleidung wie er und war ebenfalls mit einem Schwert bewaffnet.
    »Sag kein Wort«, zischte sie.
    »Der Löwe von Azeroth steht dir sehr gut«, sagte er. »Er passt zu deinen Augen.«
    Garona schnaufte. »Lothar sagte das Gleiche. Er hat versucht mich damit zu überzeugen, dass du ebenfalls diese Kleidung trägst. Und er sagte, er wolle sicherstellen, dass niemand von den anderen auf mich schießt, weil er mich für einen Gegner hält.«
    »Anderen?«, fragte Khadgar und sah sich um. Im Morgenlicht waren die anderen Greife gut zu erkennen. Das Licht der aufgehenden Sonne färbte ihre Flügel rosa. Er hatte nicht gewusst, dass es so viele dressierte Greife auf der Welt gab, geschweige denn in Stormwind. Lothar musste mit den Zwergen gesprochen haben. Die Luft war kühl und scharf wie ein Dolchstoß.
    Lothar kam zu ihnen und rückte Khadgars Schwert zurecht, damit er auf dem Greif sitzen konnte.
    »Seine Majestät«, knurrte Lothar, »hat einen unerschütterlichen Glauben an die Stärke der Menschen von Azeroth und an die Dicke der Mauern von Stormwind. Es ist gut, dass er auch Leute um sich hat, die sich kümmern, wenn er einmal falsch liegt.«
    »Damit meint Ihr wohl uns«, sagte Khadgar grimmig.
    »Damit meine ich uns«, erwiderte Lothar. Er sah Khadgar scharf an und fügte hinzu: »Ich hatte dich gefragt, wie es ihm geht, du erinnerst dich.«
    »Ja«, antwortete Khadgar. »Und ich sagte Euch die Wahrheit, oder das, was ich dafür hielt. Ich war loyal.«
    »Ich verstehe«, sagte Lothar. »Und ich bin ihm auch loyal. Ich will nur, dass du die Wahrheit sagst. Aber ich will auch, dass du tust, was getan werden muss, wenn es so weit kommen sollte.«
    Khadgar nickte. »Ihr glaubt mir doch, oder?«
    Lothar nickte grimmig. »Vor langer Zeit, als ich in deinem Alter war, pflegte ich Medivh. Er lag damals im Koma, in diesem langen, tiefen Schlaf, der ihm so viel von seiner Jugend

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