Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit

WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit

Titel: WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Rosenberg
Vom Netzwerk:
spähten Doomhammer und seine Häuptlinge von einem Hügel hinab, der zwischen dem letzten Gipfel und dem Beginn des großen Waldes lag. Der Rest der Horde rottete sich dahinter zusammen. Sie waren des Kletterns und Marschierens müde, aber mit dem Ziel vor Augen schüttelten sie die Erschöpfung ab.
    Doch niemand war aufgeregter als die Waldtrolle.
    »Geht es jetzt los?« Zul'jin schaute eifrig zu Doomhammer, der nickte.
    »Ja, jetzt geht es los«, stimmte der Kriegshäuptling zu. »Wir bringen den Krieg zu den Elfen. Verschont nichts und niemanden.«
    Der Anführer der Waldtrolle grinste und warf den Kopf in den Nacken, um einen trällernden Kriegsschrei auszustoßen.
    Ein weiterer Troll erschien dort, wo die beiden Anführer standen. Er bewegte sich so leise und verstohlen wie ein Geist. Ein dritter fiel von den Steinen über ihnen herab, daneben noch einer. Es wurden immer mehr, bis das kleine Tal hinter dem Hügel voller großer, schlaksiger Waldkreaturen war.
    Es waren viel mehr, als Doomhammer erwartete hatte. Seine Überraschung musste ihm anzusehen sein, denn der Waldtroll lachte unter seinem stets präsenten Schal hervor.
    »Ich habe noch ein paar aufgetrieben«, erklärte er glucksend. »Vom Bleichborkenstamm. Sie sind mit uns verbündet.«
    Doomhammer nickte. Er empfand keinerlei Furcht vor ihnen, obwohl ihn die Trolle überragten. Er war schon größeren und stärkeren Feinden ohne Scheu gegenübergetreten – und stets hatte er überlebt. Außerdem hatte ihn Zul'jin in den Monaten seit der Bildung des Bündnisses beeindruckt. Der Waldtroll war nicht nur schlau, sondern auch absolut ehrenhaft. Er hatte der Horde die Unterstützung seines Volks versprochen und würde dazu stehen. Doomhammer wäre bereit gewesen, selbst sein Leben darauf zu verwetten.
    Natürlich half es, dass die Waldtrolle diese Hochelfen hassten. Die Trolle waren erpicht darauf gewesen, nach Norden, Richtung Quel'Thalas, zu ziehen, und nun waren sie ebenso versessen darauf, in den Wald einzudringen und die Elfen anzugreifen.
    Doomhammer hatte jedoch darauf bestanden, dass sie warteten. Er wollte, dass der Rest der Horde erst richtig in Position gebracht war, bevor die Trolle zuschlugen.
    Zul'jin hatte es geschafft, seine Artgenossen im Zaum zu halten. Und das, obwohl er selbst es kaum erwarten konnte, anzugreifen.
    Aber jetzt hatte alles Warten ein Ende. Mit Gebrüll sprang Zul'jin los und rannte den Hügel hinunter. Er wurde auch nicht langsamer, als er in den Wald eindrang. Er sprang zwischen die Bäume und dort weiter von Ast zu Ast. Der Rest seiner Leute folgte ihm und verschwand aus der Sicht. Nur das Rascheln des Laubs und ein gelegentliches Knurren zeugte noch von ihrer Gegenwart.
    Doch Doomhammer wusste, dass sie sich tief in den Wald hineinarbeiten, Elfen suchen und sie töten würden, wann immer sie sie fanden. Bald schon würden die Verteidiger des Waldes Bescheid wissen, dass die Trolle angriffen, und sich ihnen entgegenstellen. Und das würde die Elfen beschäftigt halten – zu beschäftigt, um ihre Grenzen auf noch andere Bedrohungen hin zu überprüfen.
    Auf ein Zeichen von Doomhammer strömte der Rest der Horde über den Hügel. Sie marschierten über den engen Streifen Grasland und erreichten bald die ersten Baumreihen.
    »Nun, Kriegshäuptling?«, fragte ein in der Nähe stehender Orc-Krieger, der die Axt bereithielt.
    Doomhammer nickte, und der Krieger ging zu dem Baum neben sich. Der Stamm war altersdick und glatt wie Seide, die Blätter grün und saftig. Sie rochen nach Natur, Leben, Schönheit und Beute... Mit einem kräftigen Hieb schlug der Orc große Splitter Baumrinde und Holz aus dem Stamm. Dann schwang er die Axt erneut und vergrößerte damit die Kerbe.
    »Nein! Stopp, nein!« Doomhammer riss dem verblüfften Krieger die Axt aus der Hand und stieß ihn zurück. »Nicht in einem solchen Winkel zuschlagen, sondern
gerade«,
wies er ihn an. Er schwang die Axt über seinen Kopf, spannte seine Muskeln an, schlug mit aller Kraft zu und trieb die Klinge ein gutes Stück durch den Stamm. Mit einem kräftigen Ruck riss er sie sodann zurück und schlug wieder auf dieselbe Stelle ein. Dadurch vertiefte er die bestehende Wunde weiter. Ein dritter Schlag brachte das Beil fast bis auf die andere Seite, nur eine hauchdünne Trennschicht aus Holz und Rinde blieben noch übrig.
    Doomhammer zog die Axt zurück, und als sie den Stamm abermals traf, kippte der Baum um. Der Boden bebte, als der Stamm aufschlug. Blätter und

Weitere Kostenlose Bücher