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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Leitung im Morgengrauen auf der Reise begleiten.«
    Die Waldläuferin schien darüber erfreut zu sein, im Gegensatz zu Rhonin. Alle in der Festung starrten ihn an, als habe er sich in einen Orc oder Goblin verwandelt. Er hatte bereits genügend Verachtung von den anderen Zauberern erfahren und benötigte keine zusätzliche Häme vonseiten der Paladine.
    »Das ist sehr freundlich von Euch«, ließ sich Rhonin hinter ihnen vernehmen, »aber Vereesa ist eine fähige Waldläuferin. Wir werden Hasic rechtzeitig erreichen.«
    Senturus' Nasenlöcher blähten sich auf, als hätten sie gerade die Witterung von etwas Ekel Erregendem aufgenommen. Der ältere Paladin hielt sein Lächeln mühsam aufrecht und sagte zu der Elfe: »Erlaubt mir, Euch persönlich zu Eurem Quartier zu bringen.« Er sah einen seiner Untergebenen an. »Meric! Finde einen Platz für den Zauberer …«
    »Hier lang«, knurrte ein muskelbepackter junger Ritter, der einen breiten Schnurrbart trug. Er schien Rhonin beim Arm greifen zu wollen, auch wenn das bedeutet hätte, ihm den Knochen zu brechen. Rhonin hätte ihm eine Lektion erteilen können, aber zum Schutz der Mission und zur Wahrung des Friedens zwischen den einzelnen Elementen der Allianz trat er einfach nur neben seinen Führer und schwieg während des gesamten Weges.
    Er hatte erwartet, dass man ihm den dunkelsten und feuchtesten Platz der ganzen Festung als Nachtlager anbieten würde, aber stattdessen führte man ihn zu einem Zimmer, das vermutlich nicht schlechter war als jene Räumlichkeiten, in denen die mürrischen Krieger lebten. Es war trocken, sauber und verfügte über steinerne Wände, die den Raum umschlossen und nur eine Lücke für eine hölzerne Tür ließen. Rhonin hatte bereits an schlimmeren Orten übernachtet. Das Mobiliar bestand aus einem sauberen hölzernen Bett und einem kleinen Tisch. Da es keine Fenster gab, lieferte eine abgenutzte Öllampe die einzige Beleuchtung. Rhonin erwog, wenigstens um einen Raum mit einem Fenster zu bitten, vermutete jedoch, dass die Ritter nichts Besseres anzubieten hatten. Außerdem war er hier gegen neugierige Blicke geschützt.
    »Das ist in Ordnung«, sagte er schließlich, aber der junge Ritter, der Rhonin hergebracht hatte, stieg bereits wieder die Stufen hinab und schloss die Tür hinter sich. Der Zauberer versuchte sich daran zu erinnern, ob die Außenseite der Tür einen Riegel oder ein anderes Schloss besaß, entschied dann jedoch, dass die Paladine sicherlich nicht so weit gehen würden. Mochte Rhonin für sie auch eine
verdammte Seele
sein, er blieb immer noch ein Verbündeter. Der Gedanke daran, wie unangenehm diese Tatsache für die Ritter sein musste, hob seine Laune ein wenig. Die Ritter der Silbernen Hand waren ihm schon immer überaus scheinheilig erschienen.
    Seine unfreiwilligen Gastgeber ließen ihn bis zum Abendessen allein. Dort setzte man ihn dann weit von Vereesa weg, auf die sich die Aufmerksamkeit des Kommandanten konzentrierte, ob sie das nun wollte oder nicht. Niemand außer der Elfe sprach mehr als ein paar Worte mit dem Zauberer, und Rhonin hätte den Tisch unmittelbar nach dem Essen verlassen, wenn Senturus nicht die Sprache auf Drachen gebracht hätte.
    »In den letzten Wochen sieht man sie häufiger fliegen«, informierte sie der bärtige Ritter. »Häufiger und verzweifelter. Die Orcs wissen, dass sie nur noch wenig Zeit haben, deshalb versuchen sie so viel Zerstörungswerk wie möglich zu hinterlassen, bevor der Tag der Abrechnung mit ihnen kommt.« Er nahm einen Schluck Wein. »Erst vor drei Tagen wurde die Siedlung Juroon von zwei Drachen vernichtet. Bei diesem unseligen Zwischenfall starb mehr als die Hälfte der Bewohner. Die Bestien und ihre Herren flohen, bevor die Greifenreiter den Ort erreichen konnten.«
    »Schrecklich«, murmelte Vereesa.
    Duncan nickte. Ein Schimmer von beinahe fanatischer Entschlossenheit lag in seinen dunkelbraunen Augen. »Das wird schon bald Vergangenheit sein! Bald werden wir nach Khaz Modan marschieren, auf Grün Batol zu. Dort werden wir die Bedrohung, die von den letzten Resten der Horde ausgeht, endgültig beseitigen! Orc-Blut wird in Strömen fließen!«
    »Und gute Männer werden sterben«, sagte Rhonin leise.
    Offenbar besaß der Kommandant ein ebenso gutes Gehör wie die Elfe, denn er richtete seinen Blick sofort auf den Magier. »Ja, gute Männer werden sterben. Aber wir haben geschworen, Lordaeron und alle anderen Länder von der Bedrohung, die von den Orcs ausgeht, zu

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