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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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lassen.
    Wenige Augenblicke später sank das Trio riesiger Greife vor der Gruppe herab; zwei ließen sich in den Wipfeln der größten Bäume nieder, der dritte landete unmittelbar vor ihnen.
    »Wen zieht es da nach Hasic?«, verlangte sein Reiter zu wissen, ein bronzehäutiger, bärtiger Krieger, der, obgleich er dem Magier kaum bis zur Schulter reichte, durchaus imstande schien, nicht nur diesen hochzustemmen, sondern dessen Pferd noch dazu.
    Sogleich ritt Duncan vor. »Seid gegrüßt, Greifenreiter! Ich bin Duncan Senturus vom Orden der Ritter der Silbernen Hand, und ich geleite diese Reisegruppe zum Hafen. Wird Hasic von etwas heimgesucht, wenn Ihr mir die Frage erlaubt?«
    Der Zwerg gab ein raues Lachen von sich. Er hatte nichts von der untersetzten Statur seiner erdverbundeneren Verwandten. Er ähnelte im Ganzen mehr einem Barbarenkrieger, den ein Drache gepackt und auf halbe Größe zusammengestaucht hatte. Er hatte Schultern, die breiter waren, als die des stärksten Ritters, und seine Muskeln spielten sozusagen von selbst. Eine wilde Haarpracht umrahmte flatternd sein hartgesottenes, kantiges Gesicht.
    »Von zwei Drachen, ja. Hasic ist von ihnen heimgesucht worden. Sie kamen vor drei Tagen und zerstörten oder verbrannten alles, was sie erreichen konnten. Wäre meine Staffel nicht an genau diesem Morgen eingetroffen, würde von Eurem wertvollen Hafen nichts mehr existieren, Mensch! Sie hatten kaum begonnen, als wir sie in die Lüfte zurück zwangen! Es war ein glorreicher Kampf, aber wir verloren Glodin …« Die Zwerge schlugen sich mit der Faust aufs Herz. »Möge sein Geist wacker kämpfen bis in die Ewigkeit!«
    »Wir sahen einen Drachen«, mischte sich Rhonin ein, da er fürchtete, dass das Trio in eine der epischen Klagelitaneien verfallen würde, für die Zwerge berüchtigt waren. »Der Zeitpunkt würde passen. Ein Drache mit einem Orc als Lenker. Drei von Euch kamen und griffen ihn an …«
    Der Anführer der Reiter harte ihn mit finsteren Blicken bedacht, kaum dass er den Mund öffnete, doch als er den anderen Kampf erwähnte, hellte sich die Miene des Zwerges auf, und das breite Lächeln kehrte auf sein Gesicht zurück. »Aye, das waren wir auch, Mensch. Verfolgten das feige Reptil und holten es vom Himmel! Es war auch ein guter und gefährlicher Kampf. Molok da oben …«, er zeigte auf einen dicken Zwerg mit Glatzenansatz in der Baumkrone zu Rhonins Linken, »… verlor seine prächtige Axt, aber immerhin hat er noch seinen Hammer, was, Molok?«
    »Würde eher meinen Bart abscheren als meinen Hammer verlieren, Falstad!«
    »Aye, 's iss der Hammer, der bei Frauen den größten Eindruck macht, richtig?«, gab Falstad mit leichtem Lachen zurück. Der Zwerg schien Vereesa erst jetzt zu bemerken. Seine braunen Augen strahlten. »Und was haben wir hier für eine holde Elfendame!« Noch immer auf dem Greif sitzend, machte er den unbeholfenen Versuch einer Verbeugung. »Falstad Dragonreaver, zu Euren Diensten, Elfendame!«
    Spät fiel Rhonin ein, dass die Elfen von Quel'Thalas das einzige andere Volk waren, dem die wilden Zwerge der Aeries wirklich trauten. Allerdings schien das nicht der einzige Grund zu sein, weshalb Falstad nun seine ganze Aufmerksamkeit Vereesa zuwandte; genau wie Senturus fand der Greifenreiter sie offensichtlich überaus anziehend.
    »Ich grüße Euch, Falstad«, antwortete die Waldläuferin mit dem Silberhaar ruhig. »Und meinen Glückwunsch zu Eurem großen Sieg. Zwei Drachen sind eine beeindruckende Leistung für eine einzige Flugstaffel.«
    »Die reine Routine für meine Leute, nichts Besonderes.« Er lehnte sich so weit es ging nach vorne. »Aber wir wurden in dieser Gegend schon eine Weile nicht mehr mit der Gegenwart von jemandem Eures Geblüts geehrt, vor allem nicht mit solch einer schönen Lady wie Euch! Wie kann Euch ein armer, kleiner Krieger wie ich am besten dienen?«
    Rhonin sträubten sich die Nackenhaare. Der Tonfall des Zwerges bot dort, wo sich seine Worte noch zurückhielten, durchaus mehr als nur höfliche Unterstützung an. Solche Dinge hätten den Zauberer normalerweise nicht berühren sollen, und doch taten sie es in diesem Augenblick.
    Vielleicht fühlte Duncan Senturus das Gleiche, denn er antwortete, bevor ihm jemand zuvorkommen konnte: »Wir schätzen Euer Hilfsangebot, aber wir werden es kaum in Anspruch nehmen müssen. Es gilt nur, das Schiff zu erreichen, das den Zauberer erwartet, sodass er sich fort von unseren Gestaden begeben kann.«
    Die Wortwahl

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