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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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des Paladins klang, als wäre Rhonin aus Lordaeron verbannt worden, weshalb der Magier mit mühsam unterdrücktem Zorn hinzufügte: »Ich befinde mich auf einer Mission in Diensten der Allianz.«
    Falstad schien unbeeindruckt. »Wir haben keinen Grund, Euch davon abzuhalten, Hasic zu betreten und nach Eurem Schiff zu suchen, Mensch, aber Ihr werdet feststellen, dass nach dem Angriff der Drachen nicht allzu viele übrig geblieben sind. Auch das Eure ist vermutlich Treibgut des Meeres geworden!«
    Dieser Gedanke war auch schon Rhonin gekommen, doch es nun aus dem Mund des Zwerges zu hören, ließ seine Zuversicht merklich sinken. Doch er konnte und wollte nicht schon in einem so frühen Stadium seiner Reise aufgeben. »Ich muss es herausfinden.«
    »Dann werden wir Euch nicht länger aufhalten.« Falstad trieb sein Reittier vorwärts, warf Vereesa einen letzten ausgiebigen Blick zu und grinste. »War mir eindeutig ein Vergnügen, meine wunderschöne Elfendame!«
    Die Waldläuferin nickte ihm zu, und der Zwerg und sein Reittier erhoben sich in die Lüfte. Die mächtigen Flügel erzeugten einen Wind, der Staub in die Augen der Reisegesellschaft peitschte, und die plötzliche Nähe des Greifen beim Verlassen des Bodens veranlasste selbst die erfahrensten Pferde, einen Schritt zurückzuweichen. Die anderen Zwerge schlossen sich Falstad an, und die drei Greife schraubten sich rasch hinauf in den Himmel. Rhonin beobachtete, wie sich die schnell schemenhaft werdenden Gestalten Richtung Hasic drehten und dann mit unglaublicher Geschwindigkeit davonflogen.
    Duncan spuckte feine Sandkörnchen aus; seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte er keine wesentlich höhere Meinung über Zwerge wie über Zauberer. »Lasst uns weiterreiten. Das Glück mag noch immer auf unserer Seite sein.«
    Ohne ein weiteres Wort rückten sie auf den Hafen zu. Es dauerte nicht lange, und sie konnten sehen, dass Hasic sogar noch stärker in Mitleidenschaft gezogen worden war, als Falstad es angedeutet hatte. Die ersten Gebäude, an denen sie vorbeikamen, waren noch mehr oder weniger intakt, doch mit jedem Augenblick, der verstrich, nahmen die sichtbaren Schäden zu. Die Getreidefelder um die Stadt waren niedergebrannt, die Behausungen der Landbesitzer lagen in Trümmern. Stabilere Häuser aus Stein hatten die Verwüstung weit besser überstanden, doch hier und da gab es welche, die vollständig dem Erdboden gleich gemacht waren, als hätten sich die Drachen diese Stellen zur Zerstörung regelrecht herausgepickt.
    Der Gestank von Verbranntem drang an die sensiblen Sinne des Zauberers. Nicht alles, was die beiden Leviathane eingeäschert hatten, war aus Holz gemacht gewesen.
    Wie viele der Bewohner Hasics mochten bei dieser Wahnsinnstat umgekommen sein? Auf der einen Seite konnte Rhonin durchaus auch die Verzweiflung der Orcs verstehen, die mittlerweile wohl begriffen hatten, dass ihre Aussichten, diesen Krieg noch für sich zu entscheiden, gegen Null tendierten – auf der anderen Seite
schrien
Taten wie diese regelrecht nach Vergeltung.
    Seltsamerweise schienen einige Bereiche um den eigentlichen Hafen völlig unangetastet geblieben zu sein, obwohl Rhonin erwartet hätte, gerade hier die schlimmsten Bedingungen vorzufinden. Doch abgesehen von einer gewissen Verdrießlichkeit unter den Arbeitern, die ihnen begegneten, hätte man den Eindruck gewinnen können, Hasic sei niemals angegriffen worden.
    »Vielleicht hat es das Schiff doch heil überstanden«, raunte er Vereesa zu.
    »Ich denke nicht«, gab sie ebenso leise zurück, »nicht, wenn das dort drüben etwas zu bedeuten hat.«
    Er folgte ihrem Blick zum Hafenbecken hinüber. Der Zauberer kniff die Augen zusammen, als könnte er so das Bild, das sich ihm bot, besser begreifen.
    »Der Mast eines Schiffes, Zauberkünstler«, klärte ihn Duncan in barschem Ton auf. »Der Rest der Galeone und ihre tapfere Mannschaft ruhen zweifellos
unter
der Wasseroberfläche.«
    Rhonin schluckte den Fluch hinunter, der ihm auf der Zunge lag. Beim Überblicken des Hafens fielen ihm nun die Unmengen Holz und andere Materialien auf, die auf dem Wasser trieben – Treibgut von mehr als einem Dutzend Schiffen, wie der Magier annahm. Nun verstand er, weshalb der Hafen selbst fast unbeschadet davongekommen war: Die Orcs mussten ihre Reittiere zuerst gegen die Schiffe der Allianz geführt haben, um ihnen jegliche Fluchtmöglichkeit zu verbauen. Das erklärte zwar nicht, warum die Randgebiete von Hasic schlimmere Schäden

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