Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
gegeneinander kämpfen, nachdem gemeinsam so große Opfer gebracht wurden?«, fragte er.
    »Falsche Vorstellungen, falsch gewählte Worte zur falschen Zeit … Es gab so viele Gründe, dass du sie nicht einmal dann verstehen würdest, wenn ich die Zeit hätte, sie dir alle darzulegen.« Deathwing seufzte. »Jedenfalls sind wir aufgrund dessen heute auf so wenige dezimiert.« Sein Blick veränderte sich, gewann erneut an Schärfe und schien sich in Rhonins Augen zu bohren. »Aber das gehört der Vergangenheit an. Ich werde wieder gut machen, was damals geschehen musste … was ich damals tun musste, Mensch. Ich werde dir helfen, die Drachenkönigin
Alexstrasza
zu befreien.«
    Rhonin unterdrückte die erste Antwort, die ihm auf der Zunge lag. Trotz seiner umgänglichen Art und trotz der von ihm gewählten Gestalt, saß doch noch immer der schrecklichste aller Drachen vor ihm. Mochte Deathwing auch Freundschaft und Kameradschaft anbieten, ein falsches Wort konnte genügen, um Rhonin nach wie vor ein grausiges Ende zu bescheren.
    »Aber …«, er versuchte seine Worte mit Bedacht zu wählen, »… Ihr und sie seid – Feinde.«
    »Wegen der selben dummen Missverständnisse, die deine und meine Art so lange dazu trieben, einander zu bekämpfen. Es wurden Fehler gemacht, Mensch, aber ich werde sie richtig stellen.« Die Augen zogen den Zauberer zu sich heran, fast
in
sich hinein. »Alexstrasza und ich sollten keine Feinde sein.«
    Dem musste Rhonin zustimmen. »Natürlich nicht.«
    »Einst waren wir die stärksten Verbündeten, die engsten Freunde, und dies könnte wieder der Fall sein, bist du nicht auch meiner Meinung?«
    Der Magier sah nichts mehr als diese funkelnden Augen. »Das … bin ich.«
    »Und du selbst befindest dich auf einer Mission mit dem Ziel, sie zu erretten.«
    Tief in Rhonin regte sich etwas, und plötzlich fühlte er sich unwohl unter Deathwings Blicken. »Wie habt Ihr … wie habt Ihr das herausgefunden?«
    »Das ist unwichtig, oder nicht?« Die Augen des Drachen fingen den Menschen erneut ein.
    Rhonins Unbehagen verblasste. Alles schwand unter Deathwings durchdringendem Starren. »Ja, ich denke schon.«
    »Auf dich allein gestellt, wirst du versagen. Daran gibt es keinen Zweifel. Jetzt allerdings, mit meiner Hilfe, kannst du das Unmögliche erreichen, mein Freund. Du
wirst
die Drachenkönigin retten!«
    Mit diesen Worten streckte Deathwing eine Hand aus, in der ein kleines silbernes Medaillon lag. Rhonins Finger streckten sich ihm wie von selbst entgegen. Er nahm das Medaillon und zog es zu sich heran. Dann betrachtete er es. In den Rand waren Runen eingeritzt, und in der Mitte befand sich ein schwarzer Kristall. Von einigen Runen kannte Rhonin die Bedeutung, andere hatte er nie in seinem Leben gesehen, konnte aber ihre Kraft spüren.
    »Du
wirst
imstande sein, Alexstrasza zu retten, meine kleine willige Marionette.« Das ohnehin zu breite Grinsen erreichte jetzt seine maximale Ausdehnung. »Denn hiermit werde ich stets bei dir sein, um dich zu leiten und auf deinem ganzen Weg zu
begleiten
…«
     
     
    Wie konnte man nur einen Drachen verlieren?
    Diese Frage hatten sie sich wieder und wieder gestellt, doch weder Vereesa noch ihr Gefährte hatten eine zufriedenstellende Antwort darauf gefunden. Schlimmer noch, die Nacht begann über Khaz Modan hereinzubrechen, und der längst erschöpfte Greif würde mit Sicherheit nicht mehr viel weiter fliegen können.
    Deathwing war fast die ganze Reise in Sichtweite gewesen, wenn auch meist in großer Ferne. Selbst Falstads Augen, die bei weitem nicht so scharf wie die der Elfe waren, hatten die schwere Gestalt auf ihrem Flug ins Landesinnere auszumachen vermocht. Nur wenn Deathwing von Zeit zu Zeit durch Wolkenfelder geflogen war, hatten sie ihn kurzzeitig verloren, aber nie länger als für ein, zwei Atemzüge.
    Bis vor einer Stunde.
    Das riesenhafte Untier war mit seiner Last in eine Wolke eingedrungen – wie in schon so viele zuvor. Falstad hatte den Greif die Richtung beibehalten lassen, und beide, Vereesa und der Zwerg, hatten auf der anderen Seite nach dem Leviathan Ausschau gehalten. Die Wolke lag hinter ihnen – die nächste tauchte erst einige Meilen weiter südlich auf –, und die Waldläuferin und ihr Gefährte überblickten sie beinahe in ihrer Gesamtheit. Es war unmöglich, Deathwing zu übersehen, sobald er aus ihr hervor kam.
    Aber kein Drache tauchte auf.
    Sie hatten geschaut und ausgeharrt, und als sie nicht länger warten konnten, hatte

Weitere Kostenlose Bücher