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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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vortrat und Malfurion und die anderen betrachtete.
    »Von dir hätte ich Besseres erwartet«, bemerkte er ruhig und mit einem Blick auf den Nachtelf. »Aber dies sind seltsame Zeiten.« Er sah Brox an. »Und wie es scheint, werden sie mit jeder vergehenden Stunde seltsamer.«
    Der Orc knurrte Cenarius an. Malfurion brachte ihn rasch zum Schweigen. »Dies ist der Herr des Waldes, der Halbgott Cenarius … der, zu dem ich dich bringen wollte, Brox.«
    Brox entspannte sich ein wenig und zeigte dann auf den Magier in seinem Umhang. »Und der? Ist das auch ein Halbgott?«
    »Er ist Teil des Rätsels«, antwortete Cenarius. »Und du scheinst zum gleichen Rätsel zu gehören.« An das Wesen im Ring gewandt, fügte er hinzu: »Du hast den Neuankömmling erkannt, mein Freund Rhonin.«
    Der Magier schwieg.
    Der Halbgott schüttelte sichtlich enttäuscht den Kopf. »Ich will dir nichts tun, Rhonin, aber es ist zu viel geschehen, das mich und die anderen verstört und nicht hierher zu gehören scheint. Du und dein verschwundener Begleiter und jetzt dieser …«
    »Sein Name ist Brox«, half Malfurion aus.
    »Dieser Brox«, fügte Cenarius hinzu. »Ein weiteres Wesen, das selbst ich noch nie gesehen habe. Und wie ist Brox hierher gelangt, mein Schüler? Ich nehme an, es gibt eine verstörende Geschichte über ihn zu erzählen.«
    Der Nachtelf nickte und begann sofort von seiner Orc-Rettungsaktion zu berichten. Dabei nahm er jede Schuld auf sich. Tyrande und Illidan erwähnte er kaum.
    Doch Cenarius, der viel weiser und älter als sein Schüler war, erkannte einen Großteil der Wahrheit. »Ich sagte bereits, dass das Schicksal dir und deinem Bruder unterschiedliche Wege auferlegt hat. Ich glaube, dass ihr diese Kreuzung nun erreicht habt, auch wenn ihr es nicht wisst.«
    »Ich verstehe nicht, was …«
    »Darüber reden wir ein anderes Mal.« Der Halbgott ging plötzlich an Malfurion und Brox vorbei und blickte in den Wald. Rund um die Lichtung begannen die Baumkronen voller Wut zu erzittern. »Wir haben keine Zeit mehr. Ihr solltet euch besser bereit halten … auch du, Freund Rhonin.«
    »Ich?«, fragte der Zauberer.
    »Was ist los, Shan'do?« Malfurion spürte die Wut der Bäume.
    Der sonnendurchflutete Himmel donnerte, und der Wind wurde erneut stärker. Ein Schatten fiel über Cenarius' majestätisches Antlitz, ein dunkler Schatten, der selbst Malfurion vor seinem Lehrer zurückweichen ließ.
    Der Herr des Waldes streckte seine Arme aus, als wolle er jemanden umarmen, den niemand außer ihm sehen konnte. »Wir werden gleich angegriffen … und ich befürchte, dass ich euch nicht alle beschützen kann.«
     
     
    Die einsame Feibestie folgte der Spur, wie es kein Tier und kein Reiter vermocht hätte. Sie witterte nicht den Geruch ihrer Beute, sondern die Magie, die in ihr wohnte. Die Energie, die man Magie nannte, war Nahrung, ebenso wie Fleisch und Blut … und wie alle anderen ihrer Art war die Feibestie stets hungrig.
    Sterbliche Wesen hätten die Magie des Wächters nicht bemerkt, aber dem Dämon fiel sie sofort auf. Er stürzte sich voller Gier auf sein unbewegliches Ziel. Die furchtbaren Tentakel schlugen wie Peitschen aus und trafen den dicken Stamm.
    Die Eiche tat ihr Bestes, um gegen den unbekannten Feind zu bestehen. Wurzeln griffen nach den Pfoten, aber die Feibestie wich ihnen aus. Lose Äste stürzten von hoch oben herab und prallten von der dicken Haut des Monsters ab.
    Als die Eiche bemerkte, dass das, was sie versuchte, keine Wirkung zeigte, stieß sie einen seltsam klagenden Schrei aus, der immer heller wurde. Schon bald hatte er eine Höhe erreicht, die für die meisten Wesen unhörbar war.
    Doch für die Feibestie war dies ein furchtbarer Laut. Der Dämon jaulte und versuchte, seinen Kopf in die Erde zu stecken. Gleichzeitig jedoch weigerte er sich, den Wächter loszulassen. Die beiden Wesen kämpften …
    Am Ende erwies sich die Feibestie als stärker. Der Eiche wurde die Magie immer weiter entzogen, und sie fiel mehr und mehr in sich zusammen. Schließlich starb sie – so wie es mit der Mondgarde geschehen war –, nachdem sie Tausende von Jahren den Pfad erfolgreich bewacht hatte.
    Die Feibestie schüttelte ihren Kopf und zog die Luft durch die Nüstern. Die Tentakel zuckten gierig vor, aber der Dämon verließ seine Position nicht. Er war durch die Magie der Eiche gewachsen und jetzt doppelt so groß wie zuvor.
    Dann kam es zur Verwandlung. Eine tiefschwarze Aura umgab die Feibestie und hüllte sie

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