WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit
vollständig ein. Darin gefangen wand sich der Dämon, als versuchte er, vor sich selbst zu fliehen.
Und je stärker er dies versuchte, desto mehr veränderte er sich. Ein Kopf erschien, dann zwei, drei, vier … schließlich fünf. Jedes Haupt zog heftiger und stärker am Körper, bis breite Hälse, kräftige Schultern und muskulöse Oberkörper und Beine zum Vorschein kamen.
Durch die reiche Magie des uralten Wächters wurde aus der einzelnen Feibestie ein Rudel. Die Anstrengung schwächte die Dämonen vorübergehend, doch sie erholten sich innerhalb weniger Augenblicke. Das Wissen, dass vor ihnen noch mehr Nahrung und noch mehr Macht lag, spornte sie an.
Das Rudel der Feibestien stürmte der Lichtung entgegen.
Vierzehn
Du bist ein wahrer Diener
, sagte der Erhabene zu Lord Xavius.
Deine Belohnung wird unendlich sein … Alles, was du dir erträumst, sollst du haben … alles … und jeden.
Die magischen Augen des Nachtelfen blinzelten nicht, als er auf einem Knie vor dem feurigen Portal hockte und die Versprechen des Gottes in sich aufsog. Er war der bevorzugte Diener des Erhabenen. Er würde unvorstellbare Macht erlangen, sobald der Weg bereitet war.
Und je länger die Hochgeborenen daran scheiterten, Letzteres zu erreichen, desto mehr verzögerte sich die Ankunft des Gottes. Das frustrierte den Berater zusehends.
Dieses Gefühl teilte er mit zwei weiteren Personen. Die eine war Königin Azshara, die sich ebenso sehr nach dem Tag sehnte, an dem all die Unreinen von der Welt getilgt würden und nur die Nachtelfen übrig blieben – und auch von ihnen nur die Besten –, um über das neue Paradies zu herrschen. Sie wusste natürlich nicht, dass der Erhabene in seiner Weisheit beschlossen hatte, sie zu Xavius' Gefährtin zu machen. Aber der Berater nahm an, dass ihre Proteste nur von kurzer Dauer sein würden, wenn ihr wundervoller Gott sie davon in Kenntnis setzte.
Auch der riesige Hakkar war von dem Mangel an Erfolg frustriert. Der Herr der Hunde wurde stets von zwei Feiwachen begleitet, wenn er die hochgeborenen Magier aufsuchte, sie auf Fehler in ihren Zaubern hinwies oder seine eigene Macht zu ihrer Unterstützung einsetzte.
Doch selbst mit seinem uralten Wissen war es ihnen gerade erst gelungen, einen kleinen Triumph zu erzielen. Jetzt hielten sich Hakkar und seine Haustiere nicht mehr allein unter den Nachtelfen auf. Zu ihnen hatten sich drei weitere gehörnte Riesen mit roten Gesichtern gesellt, die manch einer entsetzlich fand. Lord Xavius aber bewunderte sie. Sie waren mehr als neun Fuß groß und überragten die Hochgeborenen, die selbst bereits sieben Fuß maßen.
Dies waren die Abgesandten des Gottes, Himmelskrieger, deren einzige Pflicht darin bestand, jeden seiner Befehle auszuführen, egal, was es sie kostete. Jeder von ihnen war rund neun Fuß hoch, und obwohl sie seltsam dürr wirkten, hatte keine der in Flammenrüstungen gehüllten Gestalten Probleme damit, ihre massiven Schilde zu halten und den brennenden Streitkolben zu schwingen. Sie gehorchten jedem Befehl aufs Wort und behandelten den Berater mit dem gleichen Respekt, den sie Hakkar erwiesen.
Und schon bald würden weitere eintreffen. Als Xavius zurücktrat, sah er, wie das Portal aufleuchtete. Es dehnte sich aus, wurde größer und größer, bis …
… eine weiterer Feibestie – so nannte Hakkar die mächtigen Kämpfer – durch das Tor kam. Der Neuankömmling betrat die sterbliche Welt und neigte sein furchterregendes Haupt zuerst in Hakkars Richtung, dann in Xavius'.
Hakkar befahl ihm mit einer Geste, sich neben die anderen zu begeben. Dann wandte sich der Herr der Hunde an Xavius und zeigte auf die vier Krieger. »Der Erhabene hat sssein erssstes Versprechen erfüllt, Lord Nachtelf. Befiehl ihnen! Sssie werden allesss tun, wasss du von ihnen verlangssst.«
Xavius wusste genau, was sie für ihn tun sollten. »Da sie ein Geschenk für mich waren, möchte ich sie der Königin vermachen. Sie werden Azshara als würdige Leibwache dienen.«
Der Herr der Hunde nickte anerkennend. Sie beide wussten, wie wichtig es war, die Königin der Nachtelfen bei Laune zu halten, ebenso wie beide das geheime Verlangen des Beraters kannten. »Esss wird am besssten sssein, wenn Ihr ssselbssst der Königin diesssesss Geschenk überbringt, Lord Nachtelf. Wir werden die Arbeit während Eurer Abwesssenheit fortsssetzen, darauf werde ich achten.«
Der Vorschlag gefiel Xavius über die Maßen. Er verbeugte sich vor Hakkar und befahl
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