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WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

Titel: WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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dass jemand es gewagt hatte, Azshara zu bestehlen, dann aber begeisterte ihn diese Dreistigkeit. Xavius hatte seine Königin hintergangen, um ihm, Pero'tharn, einen Gefallen zu erweisen. Azshara hatte Diener schon für geringere Vergehen hinrichten lassen.
    »Captain Varo'then wäre entsetzt, wenn er davon wüsste«, sagte Pero'tharn.
    »Er gehört nicht zu uns und hat deshalb keine Bedeutung.«
    »Das stimmt.« Die Hochwohlgeborenen betrachteten den Captain und seine Soldaten als notwendiges Übel. Natürlich waren sie Diener der Königin, aber ihnen fehlte das adlige Blut und das extravagante Auftreten der anderen. Für die meisten Hochwohlgeborenen waren sie nicht besser als die Nachtelfen, die einst außerhalb der Palastmauern gelebt hatten. Doch diese Meinung verbargen sie stets, denn Captain Varo'then wusste, wie man Hochwohlgeborene unauffällig verschwinden ließ.
    »Trink«, drängte Xavius und hielt die Flasche hoch.
    Der Flaschenhals berührte schon fast Pero'tharns Lippen, und er sah keinen Grund, noch länger zu zögern. Er spürte, wie sich die sanfte Flüssigkeit auf seiner Zunge verteilte und in seine Kehle floss. Sein ganzer Körper erschauderte, als er das seltene Getränk herunterschluckte.
    »Eine längst fällige Belohnung«, sagte Xavius. »Eine von vielen.«
    »Wundervoll.«
    Der Pferdefüßige nickte. Je länger sich Pero'tharn mit Xavius unterhielt, desto weniger fürchtete er ihn. Der ehemalige Berater erwies ihm den Respekt, den er schon so lange verdient hatte. Das war eine große Ehre für den Nachtelf, denn Xavius war schließlich ein geschätzter Diener des großen Sargeras. Bedeutete er somit also dem Herrscher der Legion nicht mehr als alle Hochwohlgeborenen zusammen?
    »Er beobachtet dich auch«, sagte der Satyr leise und verschwörerisch.
    »Er? Meint Ihr etwa ...«
    »Er beobachtet alle, auch aus großer Ferne.« Ein Zeigefinger richtete sich auf den Magier. »Aber einige beobachtet er intensiver als andere… in der Hoffnung, dass aus ihnen einmal Großes werden kann.«
    Pero'tharn war sprachlos. Sargeras erwartete Großes von ihm? Er trank einen Schluck Wein, während seine Gedanken sich jagten. Wie die anderen ihn beneiden würden…
    »Sargeras kennt keine Gnade gegenüber seinen Feinden, doch zu seinen besten Dienern ist er großzügig und mild.« Xavius führte die Flasche wieder an Pero'tharns Lippen heran. »Er hat mich aus dem Jenseits zurückgeholt. Er holte mich zurück und schenkte mir nicht nur ein neues Leben, sondern auch einen ganz besonderen Platz an seiner Seite.«
    Der Satyr richtete sich zu voller Größe auf und zeigte Pero'tharn seinen Körper. Der Nachtelf verstand erst jetzt, dass diese Gestalt ein großzügiges Geschenk des Gottes war und betrachtete sie bewundernd. Xavius war wahrhaft in diesem neuen Leben zu etwas Großem aufgestiegen. Sein Körper war breiter und beeindruckender. Xavius wirkte trotz der Hufe stärker und agiler. Auch sein Verständnis der magischen Künste war gewachsen. Pero'tharn spürte die Macht, die von ihm ausging und empfand Eifersucht. Eine solche Macht hatte er auch verdient!
    Der Wein hatte Pero'tharn wohl unvorsichtig werden lassen, denn Xavius wich plötzlich zurück, als habe man ihn geschlagen. Der Satyr verschmolz fast mit den Schatten. Pero'tharn umklammerte die Flasche, befürchtete, den gesegneten Diener des Gottes beleidigt zu haben.
    Doch Xavius kehrte so schnell wieder zurück, wie er verschwunden war. Der Satyr stand über ihm und starrte Pero'tharn an. Der Magier konnte seinen Blick nicht abwenden.
    »Nein…«, flüsterte Xavius halb zu sich selbst. »Es ist noch zu früh… aber er hat gesagt, ich solle diejenigen finden, die würdig sind… vielleicht könnte ich… ja… aber um so viel Verantwortung zu tragen, braucht man Stärke und Entschlossenheit… Wäre es möglich, dass du über diese Entschlossenheit verfügst, Pero'tharn?«
    Der Nachtelf sprang von seinem Bett auf und holte tief Luft. »Ich habe genau die Stärke und Entschlossenheit, die Ihr braucht! Ich würde alles tun, um von größerem Nutzen für Sargeras und meine Königin zu sein. Gebt mir die Chance zu beweisen, dass ich würdig bin. Ich flehe Euch an!«
    »Du würdest einen gefährlichen Weg einschlagen, mein lieber Pero'tharn… aber du würdest dich über die anderen Hochwohlgeborenen erheben. Du würdest mir direkt unterstellt sein. Alle, die dich sehen, würden erkennen, dass du ein von Sargeras Gesegneter bist. Deine Macht würde um das

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