WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele
protestierte Rhonin. »Sie holen Hilfe.«
»Von den Drachen? Diese Kreaturen würden sie eher umbringen, als ihnen helfen. Das Haustier des Zauberers war zwar unter seiner strengen Führung zu gebrauchen, aber wilde Drachen…«
»Die Drachen sind das älteste und intelligenteste Volk unserer Welt. Sie wissen mehr, als wir jemals erfahren werden.«
»Klar, weil sie uns fressen werden, bevor das passiert«, konterte Ravencrest. Er sah Tyrande an. Sein Tonfall wurde respektvoller. »Und welche Rolle spielt eine Schwester der Elune bei dieser Geschichte?«
»Wir haben uns schon einmal getroffen, Milord.«
Er kniff die Augen zusammen. »Ah, ja. Du bist Illidans Freundin.«
Der Zauberer, der ruhig neben dem Adligen stand, nickte. Sein Gesichtsausdruck zeigte keine Regung.
Ravencrest verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich hatte gehofft, dass wenigstens einer von euch Einfluss auf Malfurion haben würde. Ich weiß, dass niemand Meister Krasus Befehle erteilen kann.«
»Malfurion wollte zurückkommen«, sagte die Priesterin, »aber sein Lehrer machte deutlich, dass er den Zauberer begleiten solle.«
»Sein Lehrer? Glaubst du etwa auch an diesen Blödsinn über den Halbgott Cenarius?«
Tyrande spitzte die Lippen. »Illidan weiß, dass der Herr des Waldes wirklich existiert.«
Illidans emotionslose Fassade bröckelte. »Das ist wahr. Cenarius existiert. Ich habe ihn gesehen.«
»Hmpf, zuerst Drachen und jetzt ein Halbgott… All diese Macht und Magie um uns sollte die Streitmacht stärken, nicht schwächen! Aus welchem Grund schließt sich dieser Cenarius uns nicht an?«
»Er und sein Volk bekämpfen die Dämonen auf ihre Weise«, antwortete sie.
»Apropos Dämonen, haben die beiden Narren nicht darüber nachgedacht, dass sie auf ihrer Reise Meuchelmördern ungeschützt ausgesetzt sein werden? Wenn sie angegriffen werden, bevor ...« Ravencrest unterbrach sich, als er in die betretenen Gesichter der kleinen Gruppe blickte. »Wurden sie angegriffen?«
Die Priesterin senkte den Kopf. »Ja, Milord. Meine Schwestern und ich kamen zu Hilfe. Gemeinsam haben wir die Dämonen besiegt. Beide blieben unverletzt.«
Neben ihr verzog Jarod das Gesicht, während Illidan stumm den Kopf schüttelte. Ravencrest atmete tief durch und setzte sich auf eine kleine Holzbank. Er nahm einen großen Schluck Wein direkt aus der Flasche, dann fragte er rau: »Was ist passiert?«
Tyrande berichtete knapp von ihren Erlebnissen. Sie erzählte, wie sie von den Ungeheuern im Wald erfahren hatte und von ihrem Entsetzen, als sie hörte, dass Malfurion und Krasus dorthin aufgebrochen waren. Sie und ihre Schwester waren den beiden so schnell wie der sprichwörtliche Wind gefolgt und waren mitten in einen Kampf hineingeplatzt. Die Priesterinnen, die wussten, dass sie ihr eigenes Leben aufs Spiel setzten, griffen trotzdem an. Einige waren tatsächlich umgekommen, aber sie alle wussten, dass Krasus und der Druide von essentieller Wichtigkeit für den Sieg über die Dämonen waren. Jedes Opfer war gerechtfertigt, solange die beiden überlebten.
An diesem Punkt ihres Berichts schnaufte Illidan, aber Ravencrest achtete nicht darauf. Er lauschte den Einzelheiten der Schlacht, und als Tyrande von dem Dämon mit der Peitsche erzählte, leuchteten seine Augen auf.
»Einer ihrer Kommandanten, der Anführer der Meuchelmörder«, bemerkte er.
»Das schien zumindest so. Er war mächtig, aber Malfurion beschwor Blitze aus dem Himmel und tötete ihn.«
»Sehr gut!« Der Adlige schien nicht genau zu wissen, ob er beeindruckt oder wütend sein sollte. »Und das ist genau der Grund, aus dem wenigstens der Druide hätte zurückkehren sollen. Wir brauchen seine Kräfte!«
»Die Mondgarde und ich werden seine unerlaubte Abwesenheit wettmachen«, versprach Illidan.
»Das müsst ihr auch, Zauberer, das müsst ihr.« Er stellte die Flasche zur Seite und sah Rhonin an. »Gibst du mir dein Wort, dass du nicht deinen Freunden folgen wirst?«
»Ich will, dass die Brennende Legion besiegt wird, Milord.«
»Hm, keine zufrieden stellende Antwort, aber eine, die ich erwartet habe. Captain Shadowsong…«
Der junge Nachtelf schluckte und trat vor. »Ja, Milord?«
»Zuerst wollte ich dich schwer bestrafen, weil du nicht in der Lage zu sein scheinst, diese Gruppe unter Kontrolle zu halten. Doch je mehr ich über sie erfahre, desto klarer komme ich zu dem Schluss, dass niemand sie unter Kontrolle halten könnte. Dass sie bereits so lange überlebt haben, spricht für
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