WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele
waren, konnte Krasus sich entspannen. Die Schwarzen würden dann sicherlich an ihnen vorbeifliegen.
Doch einer der Drachen blickte in ihre Richtung, gerade als es den Anschein hatte, als würden sie den Wächtern entkommen. Der Leviathan brüllte auf, und sein Begleiter wandte seinen sehnigen Hals, um nachzusehen, worauf sich diese Warnung bezog. Als er die beiden Reiter entdeckte, brüllte auch er voller Wut.
Mit der Vollkommenheit von Wesen, die für den Flug geboren sind, machten sich die Drachen an die Verfolgung ihrer Beute.
»Was sollen wir tun?«, rief Malfurion.
»Tiefer fliegen. Wir können engere Haken um die Berge schlagen als sie. Sie müssen uns folgen, denn wenn sie uns verlieren, riskieren sie den Groll ihres Herrn.«
Mehr konnte er über Neltharion nicht sagen, denn dessen Zauber blockierte ihn immer noch. Er dankte den Aspekten dafür, dass der Druide ihm keine weiteren Fragen stellte. Er musste es merkwürdig finden, dass sie vor den Drachen flohen, wo sie doch nach Drachen gesucht hatten. Offenbar hatte Malfurion inzwischen verstanden, dass Krasus unter diesen Umständen weit mehr wusste als er selbst. Und wenn Krasus fliehen wollte, war es wohl besser, ihm ohne weitere Fragen zu folgen.
Der größere – und damit auch der ältere – Drache flog schneller als sein Begleiter. Er brüllte erneut. Etwas, das im ersten Moment wie eine Flamme aussah, schoss aus seinem Maul und explodierte unweit von dem Zauberer entfernt. Sein Reittier krächzte erschrocken, als sich die Luft plötzlich aufheizte. Dann fielen die »Flammen« der Erde entgegen, und Krasus bemerkte, dass es sich in Wirklichkeit um Lava gehandelt hatte. Kein anderes Drachenvolk außer den Schwarzen beherrschte diesen Zauber.
Bevor der Drache weitere Lava abfeuern konnte, tauchten die Hippogriffs in die Bergkette ein. Ihre Verfolger waren jetzt unmittelbar hinter ihnen und mussten seitwärts fliegen, um nicht mit den Bergspitzen zu kollidieren.
Krasus verzog das Gesicht. Er wusste, wie gut sich sein Volk in den Bergen bewegen konnte. Dort spielten Drachen, sobald sie fliegen gelernt hatten. Er bezweifelte, dass er und der Druide ihnen hier entkommen konnten, aber sie mussten es zumindest versuchen.
Dann dachte der Magier noch einmal an die Spiele… und begann zu hoffen.
Er zog Malfurions Aufmerksamkeit auf sich und erklärte mit einigen kurzen Gesten, was er vorhatte. Dann zeigte er auf einen Gipfel in nordöstlicher Richtung. Zum Glück verstand der Druide rasch, worauf es ankommen würde. Malfurions Gesichtsausdruck wirkte zwar alles andere als überzeugt, aber wie Krasus erkannte auch er, dass sie keine andere Chance hatten. Selbst einem herausragenden Magier wie ihm wäre es schwer gefallen, einen Zauber zu weben, der ausreichte, gleich zwei Drachen zu vertreiben.
Sie flogen auf einen Berggipfel zu. Unmittelbar davor lenkte Malfurion sein Reittier nach rechts. Krasus tat das Gegenteil. Der Magier blickte rasch über seine Schulter und sah, dass die Drachen ihrem Beispiel folgten. Der Größere hatte sich hinter ihn gesetzt.
»Alexstrasza, hilf mir«, murmelte er. »Es muss klappen…«
Er konnte weder Malfurion, noch den Drachen sehen, der ihn verfolgte, doch damit hatte er gerechnet. Krasus machte sich keine Gedanken über den Druiden. Es gab zwei Möglichkeiten, um diesen Plan erfolgreich zu beenden, und beide hingen davon ab, dass er vor seinem Verfolger blieb.
Doch das war gar nicht so einfach. Der große Schwarze war ein geübter Flieger, der sich geschickt durch die engen Täler bewegte.
Das Hippogriff war ebenfalls ein exzellenter Flieger, aber es musste seine Flügel wesentlich häufiger bewegen als der Drache, um die Entfernung zu ihm zu halten. Trotz dieser Bemühungen holte der Leviathan Stück für Stück auf.
Ein Brüllen warnte Krasus Sekunden bevor eine Lavakugel knapp hinter ihm einschlug. Nur sein Wissen über die Taktiken der schwarzen Drachen hatte ihn dieses Mal gerettet. Einige Funken glommen in seiner Robe, und sein Reittier schüttelte Asche von seinem Hinterlauf.
Krasus flog unter gewaltigen schnabelförmigen Felsen hindurch, dann glitt sein Reittier durch eine Lücke, die einen Berggipfel spaltete. Beide Male konnte der Drache trotz der hohen Geschwindigkeit, mit der sie flogen, einem Zusammenstoß entgehen.
Der Berg, den der Drachenmagier dem Druiden gezeigt hatte, näherte sich rasch. Ungeachtet der Gefahr nahm sich Krasus einen Moment Zeit, um nach Süden zu blicken. Dort hätte sich der
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