Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
gehören hierher wie die Bäume, die Flüsse und die Felsen. Wir sind Kalimdors Kinder. Willst du die Mutter erschlagen, die uns das Leben geschenkt hat?« Seine Stirn wurde heiß.
    »Mach dich nicht lächerlich. Wir leben auf einem winzigen Stein, der nur einer unter vielen ist. Kalimdor ist ein Nichts! Dank der Legion und meiner Königin werde ich Tausende Welten sehen. Sie alle werden uns zu Füßen liegen. Macht, Druide! Macht ist mein Blut und mein Atem, verstehst du das?«
    Captain Varo'then zog die Hand, in der er den Dolch hielt, aus Malfurions Griff. »Aber wenn dir das Ende Kalimdors solche Sorgen bereitet, sollte ich dich wohl ins Jenseits schicken, damit dich die Welt dort willkommen heißen kann.«
    Doch Malfurions Wut hatte ihren Höhepunkt erreicht. Aus brennenden Augen starrte er Varo'then an. »Du willst Macht? Dann fühle die Macht der Welt, die du verraten willst, Captain!«
    Diese Kraft floss wie Blut durch seine Adern. Er spürte, aus welcher Quelle sie stammte: Kalimdor. Die Welt war kein intelligentes Wesen, aber sie lebte – und durch Malfurion konnte sie sich endlich rächen.
    Ein hellblaues Licht löste sich aus dem Druiden und traf Varo'then in die Brust.
    Malfurions Angreifer schrie auf, als er vom Drachen geworfen wurde. Der Dolch entglitt seiner Hand. Hilflos hing der Captain über dem Brunnen der Ewigkeit. Das Licht beleuchtete Varo'then nicht nur, es brannte sich in ihn hinein. Sein Fleisch, seine Sehnen, seine Organe und seine Knochen schimmerten durch die Rüstung hindurch. Der schreiende Kopf des Offiziers sah aus wie ein Totenkopf unter gläserner Haut.
    Varo'then hatte Kalimdor abgelehnt … und nun lehnte Kalimdor – durch Malfurion – ihn ab. Das Licht hüllte den Captain immer noch ein, begann jetzt aber einen Bogen über der Mitte des Brunnens zu spannen. Dann verschwand es plötzlich.
    Captain Varo'then stürzte wie eine Kreatur der Hölle in das Portal.
    Die Macht, die Malfurion erfüllt hatte, verging. Er fühlte sich ein wenig verloren, tröstete sich jedoch mit dem Gedanken, dass die Welt noch nicht völlig wehrlos geworden war. Von Yseras Rücken herab warf er einen Blick auf Varo'thens letztes Ziel.
    »Mal sehen, ob dich der Herr der Legion jetzt auch noch belohnt, Captain …«
    Ein Ruck kostete ihn fast den Halt. Zwei Schattenkreaturen kämpften gegen Ysera. Die Herrin der Träume hatte eine bereits getötet, aber die zweite hatte ihren Flügel zerfetzt.
    Malfurion klammerte sich mit einer Hand fest, dann griff er in eine seiner Gürteltaschen und holte eine Salbe heraus, die er gemischt hatte. Sie bestand aus verschiedenen Kräutern. Auf dem Schlachtfeld hatte sie ihm gute Dienste erwiesen, aber er wusste nicht, ob sie stark genug für ein so gewaltiges Wesen war.
    Doch als er sie an der Unterseite des Flügels aufzutragen begann, spürte er bereits, dass sie ihren Zweck erfüllen würde. Die Salbe dehnte sich blitzschnell über den gesamten Flügel aus. Die Rippen darin wuchsen zusammen und heilten. Es blieben noch nicht einmal Narben zurück.
    »Ich fühle mich gut!«, entfuhr es der Herrin der Träume – bevor sie die zweite Kreatur zerfetzte. Ysera wandte sich Malfurion zu. Er spürte die Intensität ihres Blickes durch die geschlossenen Augen. »Cenarius hat dir viel beigebracht …« Sie verstummte. Für einen Sekundenbruchteil öffnete sie die Augen. Dann fuhr sie fort: »Aber in erster Linie gründet dein Können auf deine natürliche Verbindung zu den Kräften, die du einsetzt. Ja, so ist es …«
    Der Druide erkannte, dass sich ihr Blick auf seine Stirn gerichtet hatte. Er tastete danach und bemerkte, dass seine Hörner fast zehn Zentimeter länger geworden waren.
    Ihm wuchs ein Geweih wie seinem Shan'do!
    Doch bevor er über die Bedeutung dieser Tatsache nachdenken konnte, erhob sich ein Furcht einflößendes Brüllen über den Sturm hinweg.
    Deathwing fiel aus den Wolken herab.
    Der schwarze Drache warf sich ein weiteres Mal den undurchdringlichen Zaubern entgegen. Dort, wo keine Eisenplatten die Schuppen wappneten, strömte Lava aus seinem Körper. Seine Augen waren voller Wut. Er flog mit solcher Geschwindigkeit auf die Dämonenseele zu, dass Malfurion den Atem anhielt.
    In der Nähe der Scheibe begann die Luft zu knistern. Gelbe und rote Lichtblitze zuckten über den Himmel und verrieten die Macht der Schutzzauber. Malfurion spürte neue Kräfte, die ihnen hinzugefügt worden waren, um sie zu stärken.
    Deathwing prallte gegen den magischen Schild.

Weitere Kostenlose Bücher