WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen
Kindes.«
»Es ist vorbei, Brox … und dank dir haben wir vielleicht eine Abkürzung zu unserem Ziel gefunden.«
Krasus' Hand begann zu leuchten, dann berührte er den Krieger an der Schulter und heilte seine Wunden.
Brox war erleichtert, dass er sich nicht entehrt hatte. Neugierig sah er den Magier an. Malfurion blickte ebenfalls auf den Magier, schien jedoch zu verstehen, worum es ging.
»Sie wissen am besten, wie man das Nest des Drachen erreicht«, sagte Krasus. Seine Hand glühte immer noch. »Sie werden uns den Weg zeigen.«
Brox runzelte die Stirn. Alle Goblins, die am Boden lagen, waren tot. Nein, einer erhob sich schwankend zwischen den Felsen. Im ersten Moment fragte sich der Orc, wie er diesen Aufprall überlebt hatte, doch dann erkannte er, dass der Goblin tot war.
»Wir sind die Diener des Lebens«, flüsterte Krasus deutlich angewidert. »Daher kennen wir auch den Tod sehr gut.«
»Bei Mutter Mond …«, stieß Malfurion hervor.
Brox schickte den Geistern ein kurzes Gebet, dann betrachtete er den lebenden Toten. Er erinnerte ihn an die Geißel. Instinktiv umklammerte er seine Axt fester, fragte sich, ob der Goblin angreifen würde.
»Beruhigt euch, meine Freunde. Ich habe nur die Erinnerungen an diesen Weg erweckt. Er wird ihn gehen, dann ist die Angelegenheit erledigt. Ich bin kein Nathrezim. Es macht mir keine Freude, Leichen meinen Willen aufzuzwingen.« Er zeigte auf den toten Goblin, der sich schwerfällig umdrehte und in nördliche Richtung bewegte. »Kommt, lasst uns diese unerfreuliche Sache möglichst schnell beenden, damit wir uns auf das Nest des dunklen Drachen vorbereiten können.«
Ruhig folgte Krasus dem makabren Wesen. Nach einem Moment tat es ihm Malfurion gleich. Brox zögerte, dann dachte er an all das Böse, dem sie gegenüber gestanden hatten und erkannte, dass der Magier richtig handelte. Also ging auch er ihm nach.
Sieben
Archimonde sah zu, wie seine Krieger an allen Fronten zurückgedrängt wurden. Er sah zu, wie sie von den Angreifern zu Dutzenden aufgespießt oder von deren Nachtsäblern zerrissen wurden. Er bemerkte auch, wie viele Verbündete der Armee getötet wurden.
Archimonde sah all das … und lächelte.
Der Armee fehlten der Zauberer, der Druide, der ältere Magier und der grünhäutige Krieger, dessen Wut der Dämon bewundernswert fand.
»Es ist so weit«, zischte er.
Jarod versuchte Rhonin aufzuwecken, aber der Zauberer reagierte nicht. Nur die Augen hatte der Mensch geöffnet, aber ihr Blick war leer, als wäre das Bewusstsein dahinter verschwunden.
Trotzdem versuchte er es weiter. »Meister Rhonin! Du musst aufwachen. Etwas stimmt hier nicht, das weiß ich sicher!« Der Captain spritzte dem Magier Wasser ins Gesicht. Es tropfte zu Boden, ohne eine Reaktion auszulösen. »Der Dämonenlord plant etwas!«
Ein merkwürdiges Geräusch erregte seine Aufmerksamkeit. Es erinnerte Jarod an einen in den Bäumen landenden Vogelschwarm – der Klang unendlich vieler Flügelschläge.
Er sah auf.
Der Himmel war voller Verdammniswachen.
»Mutter Mond …«
Jeder der fliegenden Dämonen trug einen großen Krug bei sich, aus dem Rauch aufstieg. Die Gefäße waren so schwer, dass kein Nachtelf sie hätte tragen können und selbst die Verdammniswachen sich anstrengen mussten.
Jarod Shadowsong beobachtete, wie der Scharm sich den Linien der Verteidiger näherte und darüber hinweg flog. Der Kampf, der unter ihnen tobte, war so wild, dass kaum jemand die Dämonen beachtete. Selbst Lord Stareye sah nur die sterbenden Feinde vor sich.
Der Adlige musste gewarnt werden, das erkannte Jarod sofort. Nur er konnte noch etwas ausrichten, nun, da Krasus nicht hier war.
Der Captain schleifte Rhonins Körper zu einem großen Felsen. Er legte den Zauberer dahinter ab, sodass man ihn vom Schlachtfeld aus nicht sehen konnte.
»Bitte … bitte vergib mir«, sagte er zu dem schlaffen Körper.
Jarod sprang auf sein Reittier und ritt der Stelle entgegen, wo er zuletzt das Banner des Kommandanten gesehen hatte. Doch bevor er näher herankommen konnte, verharrte die erste Verdammniswache flügelschlagend über den Nachtelfen. Der Captain sah, wie sie den Krug umdrehte.
Eine kochende rote Flüssigkeit ergoss sich über die ahnungslosen Soldaten.
Ihre Schreie waren furchtbar. Wer von dem tödlichen Regen getroffen wurde, fiel verkrampft zu Boden. Ein einziges Gefäß verbrannte, verstümmelte und tötete Dutzende Nachtelfen.
Jetzt drehten auch die anderen
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