WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen
für alle, die sich gegen die Dämonen stellten. Die Geister würden entscheiden, ob er sein Leben in diesem Kampf opfern musste. Aber Brox hoffte, dass sie ihm noch einige tödliche Schläge gönnen würden … und dass er die Erfüllung ihrer Mission erleben durfte.
Aus Hügeln wurden Berge, die ihn ein wenig an seine Heimat erinnerten. Doch schon bald veränderten sich die Gebirge und mit ihnen auch die Luft. Die Landschaft wurde öde, so als sträube sich das Leben gegen diesen Ort. Korialstrasz hatte von etwas uraltem Bösen gesprochen, und der Orc, der stärker als viele andere mit der Natur verbunden war, spürte, dass dieses Böse hier alles durchdrang. Es strahlte eine Fäule aus, die schlimmer war als der Gestank der Dämonen. Brox war froh, dass er seine Axt bei sich trug.
Der Drache ging zwischen zwei zerklüfteten Bergen tiefer. Mühelos glitt er durch die engen Täler, während er nach einem geeigneten Landeplatz suchte.
Er fand ihn schließlich am Fuße eines besonders düster wirkenden Berges, der Brox an einem monströsen Krieger mit erhobenem Streitkolben erinnerte. Die spitzen Kanten und tiefen Schatten schienen voller dunkler Kräfte zu sein, die die Gruppe beobachteten.
»Näher wage ich mich nicht heran«, sagte der Drache, als seine Passagiere abstiegen. »Aber ich werde euch noch eine Weile folgen.«
»Wir sind in der Nähe«, erklärte Malfurion. »Ich erinnere mich an diese Landschaft.«
Krasus betrachtete den gleichen Gipfel, der auch Brox' Aufmerksamkeit erregt hatte. »Wie könnte man sie auch vergessen? Dies ist ein passender Ort für Deathwing.«
»Du hast den Namen schon einmal verwendet«, sagte der Druide. »Und Rhonin ebenfalls.«
»So nennt man den Erdwächter in unserer Heimat. Sein Wahnsinn ist allen wohl bekannt, nicht wahr, Brox?«
Der erfahrene Krieger grunzte zustimmend. »Mein Volk nennt ihn auch den Schatten des Blutes, aber ja, jeder kennt Deathwing … leider.«
Malfurion schüttelte sich. »Wie sollen wir seiner Aufmerksamkeit entgehen? Ich bin ihm beim letzten Mal nur durch Cenarius' Lehren entkommen, aber wir können ja nicht alle durch den Smaragdtraum reisen.«
»Das wäre auch sinnlos«, antwortete Krasus. »Auf dieser Ebene könnten wir die Scheibe nicht berühren. Wir müssen hier bleiben. Ich kenne ihn gut. Ich werde versuchen, seine Warnzauber zu umgehen. Allerdings müssen dann du und Brox den Rest erledigen.«
»Dazu bin ich bereit.«
»Und ich ebenfalls.« Der Orc hob seine magische Axt. »Ich werde den Kopf des schwarzen Drachen von seinen Schultern schlagen, wenn es sein muss.«
Der Magier lächelte knapp. »Das wäre wohl ein Lied wert, nicht wahr?«
Korialstrasz führte sie anfangs an. Er war ihr bester Kämpfer, sogar in Brox' Augen. Doch schließlich wurde der Pfad zwischen den Bergen so eng, dass der Drache sich hindurch quetschen musste.
»Du musst hier bleiben«, beschloss Krasus.
»Ich kann auf die Berge klettern …«
»Wir sind zu nah. Selbst wenn wir den Zaubern entgehen, entdecken dich vielleicht die Wachen, die er wahrscheinlich irgendwo postiert hat.«
Der Drache wusste, dass das stimmte. »Dann warte ich hier auf euch. Ruft mich, wenn ihr meine Hilfe benötigt.« Seine Reptilienaugen verengten sich. »Auch wenn ich mich
ihm
stellen muss.«
Korialstrasz' Abwesenheit senkte die Stimmung der Gruppe. Die drei Reisenden bewegten sich vorsichtiger, beobachteten jede Kluft und jeden Schatten misstrauisch. Malfurion erkannte immer mehr Aspekte der Landschaft wieder, deshalb wussten sie, dass sie sich ihrem Ziel näherten. Brox, der die Gruppe inzwischen anführte, starrte jeden Felsen an, als vermute er einen Hinterhalt.
Aus Tag wurde Nacht, und obwohl Malfurion jetzt besser sehen konnte, legten sie eine Rast ein. Der Druide wusste, dass das Nest ganz in der Nähe war, daher fiel ihm und den anderen der Schlaf schwer.
Der Orc übernahm die erste Wache. »Wir werden uns dieses Mal abwechseln«, erklärte Krasus ernst, »damit wir morgen alle ausgeruht sind.«
Der ergraute Orc stimmte zögernd zu, dann setzte er sich auf den Felsen. Sein scharfes Gehör nahm sogar den Atem seiner Begleiter wahr. Sie atmeten gleichmäßig, ein Zeichen, dass sie eingeschlafen waren. Er hörte auch andere Laute, doch sie waren seltener als an den meisten Orten, die er in seinem entbehrungsreichen Leben besucht hatte. Dies war wirklich ein
leeres
Land. Der Wind heulte, und hier und da rutschten kleine Steine von den Gebirgen herab. Aber abgesehen
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