Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
zögern wie beim letzten Mal?«
    Sein ehemaliger Mentor beugte sich vor, sodass nur Rhonin seine Antwort hören konnte. »Dann wird es Sargeras gelingen, Kalimdor zu betreten. Und wenn ihm das gelingt, wird er eine zehntausendjährige Zeitlinie ungeschehen machen.«
     
     

Vierzehn
     
    Der Sturm tobte über dem Brunnen der Ewigkeit und die aufgewühlten schwarzen Wasser. Wellen, höher als der Palast, krachten gegen den Strand. Trümmerstücke wirbelten wie Geschosse durch die Luft.
    Blitze erhellten den Weg der Gruppe, die dem Brunnen aus dem Palast entgegen schritt. Sogar die Königin, die natürlich von ihren Zofen begleitet wurde, war dabei. Teufelswachen trugen sie auf einer Sänfte.
    Mannoroth führte die Gruppe an. Ihm folgten Illidan und Captain Varo'then. Einige Hochgeborene und Satyrn – die beiden Gruppen hielten Abstand zueinander – gingen unmittelbar hinter ihnen, gefolgt von einer Abordnung der Palastwache. Am Ende der großen Prozession befanden sich zwei Reihen von jeweils hundert Dämonenkriegern.
    Mannoroth blieb am Rand des Brunnens stehen, streckte seine gewaltigen Arme aus und nahm das Chaos in sich auf. Illidan benutzte das »Geschenk«, das er von Sargeras erhalten hatte, um die wirbelnden Energien in und über dem Wasser zu bestaunen. Alles, was er bisher gesehen hatte, sogar die Macht des Dämonenlords, verblasste im Vergleich zu dem, was den heiligen Brunnen füllte.
    »Wir haben bisher nur an der Oberfläche seiner wahren Macht gekratzt«, sagte er leise zu Varo'then.
    Der Captain, der solche Dinge nicht wahrnehmen konnte, hob die Schultern. »Es reicht mir, wenn er uns unseren Herrn Sargeras bringt.«
    »Aber nicht sofort«, erklärte der Zauberer. »Nicht sofort.«
    »Macht das einen Unterschied?«
    Sie brachen ihre Unterhaltung ab, als sich der geflügelte Dämon umdrehte. Er streckte dem Offizier seine Hand entgegen und zischte: »Die Scheibe! Sofort!«
    Varo'thens Gesicht war maskenhaft starr, als er die Seele aus seiner Gürteltasche zog und dem Dämon reichte. Mannoroth betrachtete die Schöpfung des Drachens einen Moment lang mit deutlich erkennbarer Gier, dann siegte offenbar die Angst über seinen Wunsch, die Scheibe für sich zu behalten, denn er wandte sich an die Hochgeborenen und Satyrn. »Nehmt eure Plätze ein.«
    Die Zauberer stiegen über die Trümmer zerstörter Häuser und einige Knochen hinweg. Das Massaker, dem große Bereiche von Zin-Azshari zum Opfer gefallen waren, hatte sich sogar bis hierher ausgedehnt. Illidan hatte erfahren, dass einige Nachtelfen sich hier zu einem letzten Gefecht gegen die Dämonen gesammelt hatten. Sie hatten wohl gehofft, dass der Brunnen ihre magischen Kräfte stärken würde. Diese Hoffnung hatte sich jedoch nicht erfüllt. Die Dämonen hatten sie am Strand angegriffen und getötet.
    Die Ironie, so sah es zumindest Illidan, lag darin, dass sie mit ihrer Annahme Recht gehabt hatten und nur bei der Ausführung ihres Plans gescheitert waren. Er sah die fantastischen Möglichkeiten, die das unglaubliche Potenzial des Brunnens bot und erkannte besser als je zuvor, was der Herr der Legion plante.
    Die Zauberer und Satyrn bildeten die von Sargeras befohlene Formation. Mannoroth schritt ihre Positionen sorgfältig ab und wies jene zurecht, die versehentlich an falscher Stelle standen. Schließlich war jedoch auch der Dämon zufrieden und entfernte sich von der Gruppe.
    »Ist es richtig, dass wir Lord Sargeras heute noch nicht willkommen heißen werden?«, fragte Azshara aus ihrer Sänfte.
    »Das ist richtig, Licht der Lichter, aber es wird nicht mehr lange dauern. Sobald sich der Weg stabilisiert hat, wird er ihn beschreiten.«
    Sie nickte mit halb geschlossenen Augen. »Man wird mich dann wohl über seine Ankunft informieren.«
    »Wir werden tun, was wir können«, versprach Varo'then.
    Illidan fragte sich, ob Azshara ernsthaft glaubte, dass sie die Geliebte des Dämonenlords werden würde. Er bezweifelte, dass dies ein Teil von Sargeras' Plänen war.
    Er schob den Gedanken an Azshara beiseite, als die Zauberer mit ihrer Arbeit begannen. In dem Kreis, den sie gebildet hatten, entstand eine knisternde blaue Lichtkugel. Ab und zu traf ein Lichtstrahl einen der Zauberer, der dann zwar zusammenzuckte, jedoch nicht seine Arbeit unterbrach.
    Murmelnd sprachen die Stimmen die Worte der Macht. Ihre Beschwörungen zogen Kraft aus dem Brunnen. Illidan beobachtete diese Energien, die so unterschiedlich waren wie die Zauberer, die sie beschworen

Weitere Kostenlose Bücher