WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen
aussah. Die warf er den Dämonen mit tödlicher Präzision entgegen. Sie drehte sich, köpfte einen Dämon, riss die Brust eines anderen auf und kehrte dann in die Hand des Kriegers zurück. Jedes Mal, wenn er seinen Wurf wiederholte, fuhr er eine blutige Ernte ein.
Der Angriff der Dämonen brach in sich zusammen, so wie beim Einsatz der Drachenseele. Solchen Feinden hatten sie noch nie gegenüber gestanden, und die Angst vor ihnen war größer als die vor Archimonde. Teufelswachen begannen das Undenkbare zu tun: Sie kehrten der Schlacht den Rücken.
Aber die, die diesen Fehler begingen, bezahlten ihn mit dem Leben. Archimonde ließ einen Rückzug nur zu, wenn er zu seiner Strategie passte. Die Dämonen, die seinem Zorn zum Opfer fielen, schmolzen. Das Fleisch und ihre Rüstungen glitten wie Wachs von ihren Knochen. Aus ihren Schreien wurden gurgelnde Laute, bis nichts von ihnen blieb außer einigen blubbernden Pfützen.
Die Aussage dessen wurde von den anderen Dämonen klar verstanden. Der Tod konnte einen auf vielfältige Weise einholen, aber einige Todesarten waren schlimmer als andere. Die fliehenden Krieger drehten sich um und stellten sich den Halbgöttern. Archimondes Drohgebärde schürte in ihnen die Kraft der Verzweiflung. Die Dämonen wussten, dass der Tod sie in jedem Fall erwartete, also kämpften sie ohne Rücksicht auf das eigene Leben.
Dir wilder Kampf zeigte erste Wirkung bei Jarods zusammen gewürfelter Truppe. Der Vielfraß-Wächter, den Rhonin anfangs gesehen hatte, fiel unter den Klingen von gleich zwanzig Teufelswachen. Doch selbst am Boden liegend riss er seine Angreifer noch mit Klauen und Zähnen in den Tod. Als er starb, bestand sein Grabhügel aus den Leichen der Legion. Sie stapelten sich höher als sein Kopf.
Andere teilten sein Schicksal, darunter auch die Herrin der Vögel. Archimonde brachte Verdammniswachen durch die Kraft seines Willens dazu, sich mit ihren Lanzen durch die Vogelschwärme zu kämpfen, bis sie jene fanden, nach der sie gesucht hatten. Zwei Dutzend Dämonen starben bei diesem Vorstoß, doch zu viele kamen durch. Sie umzingelten die Herrscherin aller geflügelten Wesen und durchbohrten sie mit ihren Lanzen.
Doch selbst das Blut der Halbgöttin kämpfte. Es rann die Schäfte der Waffen entlang und tropfte auf die Hände der Dämonen. Noch während sie starb, begannen ihre Mörder sich selbst zu zerfetzen, um dem Fluch ihres heiligen Blutes auf ihren dunklen Körpern zu entkommen. Sie alle starben, in Stücke gerissen bei dem Versuch, vor etwas zu fliehen, dem sie nicht entgehen konnten.
Lanzen und Klingen steckten in den Körpern der Bären, zahlreiche Schnitte bedeckten Cenarius' Körper. Alle Halbgötter trugen die Spuren der dämonischen Angriffe, aber sie kämpften weiter.
Ihnen folgten die Nachtelfen, die Tauren, die Furbolgs und die Irdenen … jedes sterbliche Volk hatte sich der Streitmacht angeschlossen. Alle wussten, dass die Entscheidungsschlacht um Kalimdor begonnen hatte.
Rhonin fürchtete, dass die Legion diese Schlacht für sich entscheiden würde. Trotz der Halbgötter hatte die Streitmacht keine wesentlichen Siege errungen. Und wenn die Verteidiger die Brennende Legion auch mit solchen Verbündeten nicht vernichten konnten, welche Hoffnung gab es dann überhaupt noch?
»Wir brauchen die Drachen«, murmelte er, während er den Angriff eines Hexenmeisters abschmetterte. Drei weitere Zauberer waren gefallen, bevor die Mondgarde sich erholt hatte, und selbst jetzt konzentrierten sich deren Angehörige hauptsächlich auf die Magier der Legion.
»Wir brauchen die Drachen«, wiederholte Rhonin gebetsmühlenartig. Doch es hatte kein weiteres Lebenszeichen von Krasus gegeben, und der Zauberer begann sich Sorgen zu machen. Vielleicht war sein ehemaliger Mentor trotz seines großen Könnens im Nest des schwarzen Drachen gestorben.
Plötzlich kreiste ein gewaltiger dunkler Schatten über der Schlacht, und Rhonin spürte, wie sein Alptraum Wirklichkeit wurde. Deathwing war hier! Also waren Krasus und die anderen tot, und der schwarze Drache war hierher zurückgekehrt, um sich an all seinen eingebildeten Feinden zu rächen.
Doch als sich die geflügelte Bestie umdrehte, stutzte der Zauberer. Der Drache war nicht schwarz, sondern grau wie Stein. Sein Gesicht sah anders aus als das des Schwarzen, erschien Rhonin aber trotzdem vertraut. Es erinnerte ihn an einen anderen Drachen, den er im Kampf gegen die Orcs gesehen hatte …
Alexstrasza?
Der
Weitere Kostenlose Bücher