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WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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verlassen. Sie machte sich Sorgen um ihn, Sorgen um sein Herz und um seinen Verstand. Sie musste wenigstens versuchen, den fehlgeleiteten Zauberer zu retten. Elunes Lehren waren nur teilweise die Ursache dafür, denn Tyrande Whisperwind hatte den jungen Illidan, der voller Träume, Hoffnungen und Güte gewesen war, noch nicht aufgegeben.
    Sie hoffte nur, dass es einen Teil jenes jungen Illidan noch in dem ehrgeizigen, zynischen Magier gab, der sie durch das dämonenverseuchte Land zerrte.
    Sie dachte an die Schreckensgestalten, gegen die sie an diesem Tag gekämpft hatte und sah sich nervös zwischen den Ruinen der Stadt um. Sie erwartete jeden Moment einen Angriff. Mannoroth musste doch längst erkannt haben, dass Illidan ein doppeltes Spiel trieb.
    Der schwarz gekleidete Zauberer schien zu erraten, was sie dachte. Vielleicht las er aber auch ihre Gedanken. »Mannoroth kümmert sich nur um die Magie am Brunnen«, sagte er. »Von mir hält er ohnehin nicht viel. Ich habe einen Zauber gewoben, der ihm vorgaukelt, ich sei in mein Quartier zurückgegangen, um zu meditieren.« Er grinste breit. »Abgesehen davon hält die Flucht einer Priesterin der Elune zusammen mit zahlreichen Hochgeborenen den Rest in Atem.«
    In einiger Entfernung bliesen die Hörner der Legion erneut zur Jagd. Tyrande hoffte, dass Elune Dath'Remar und die anderen schützen würde. Der Weg, der vor ihnen lag, war lang und voller Gefahren.
    Illidan bemerkte nicht, dass sie sich um die Hochgeborenen sorgte. »Ja, die Zeit sollte für meinen Plan reichen.«
    »Was ist das für ein Plan?« Tyrande hatte die Frage noch nicht ganz ausgesprochen, da sah sie in einiger Entfernung dunkles Wasser. »Warum gehen wir zum Brunnen?«
    »Weil ich vorhabe, Sargeras' Portal in einen Mahlstrom zu verwandeln, der die Dämonen aus Kalimdor hinaus und zurück in die Unterwelt saugen wird. Ich kehre den Effekt der Dämonenseele einfach um. Denk mal darüber nach. Mit einem solchen Zauber kann ich nicht nur unser Volk, sondern die ganze Welt retten.«
    Sein Gesichtsausdruck änderte sich. Er schien auf ihre Zustimmung zu hoffen. Doch als Tyrande dies nicht sofort zeigte, verhärtete sich seine Miene wieder.
    »Du glaubst nicht, dass ich es schaffen werde. Wenn ich dein toller Malfurion wäre, würdest du auf und ab hüpfen, applaudieren und meine Klugheit preisen.«
    »Darum geht es nicht, Illidan. Ich …«
    »Ist ja auch egal.« Suchend blickte er auf die stürmische Landschaft, dann entdeckte er ein herab gefallenes Baumhaus. Die tote Eiche war in einem Winkel zu Boden gestürzt, der ihnen aus dem Inneren des Hauses heraus den Blick auf den Brunnen der Ewigkeit gewähren würde. »Das ist perfekt. Geh da hinein.«
    Die Priesterin wurde förmlich in das Haus gestoßen. Vorsichtig bahnte sie sich einen Weg durch die Trümmer. Der Zauberer folgte ihr und trieb sie ungeduldig an.
    Tyrande kletterte durch das Gebäude. Ihr Fuß stieß etwas zur Seite.
    Einen Schädel.
    Sie stand plötzlich inmitten von Gerippen, die einmal fünf oder sechs Nachtelfen gehört hatten. Keines der Skelette war vollständig, und die meisten Knochen wiesen tiefe Krater und Risse auf. Tyrande erschauerte. Sie hoffte, dass die Teufelsbestien nur Tote angenagt hatten, keine hilflosen lebenden Opfer. Doch das konnte ihr niemand mehr sagen.
    »Du kannst für sie beten, wenn ich die Welt gerettet habe«, meinte Illidan zynisch. »Das da vorne sieht wie ein guter …«
    Eine monströse Gestalt sprang aus den Schatten. Sie warf Malfurions Bruder zu Boden, noch bevor er reagieren konnte. Tyrande schrie und konzentrierte sich auf die Macht der Elune.
    Doch sie musste nicht mehr handeln, denn die Teufelsbestie, die auf Illidans Brust kauerte, heulte schmerzerfüllt auf. Der Dämonenhund wand sich, während der Zauberer ruhig aufstand. Mit der rechten Hand hielt er beide Tentakel fest.
    »Ich könnte die Magie gebrauchen, die du aufgesogen hast«, sagte er beinahe lässig zu der Kreatur.
    Der Nachtelf presste seine linke Handfläche gegen die Saugnäpfe. Die Höllenbestie versuchte jedoch nicht, von diesem Opfer zu trinken. Statt dessen tat sie alles, um sich aus der Umklammerung zu lösen.
    Illidans linke Hand begann grün zu leuchten. Tyrande bemerkte, dass es sich um das gleiche Grün handelte, das auch die Dämonen umgab. Malfurions Zwilling atmete ein, und der Dämon zerfiel von hinten nach vorne zu Staub. Er winselte bis zum Letzten, derweil seine Essenz in die Handfläche des Zauberers gesogen

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