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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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schwachen Licht glitzern sehen konnte. Und sie kannten garantiert einige Zauber und waren dadurch auf die Entfernung noch größere Gegner. Er erkannte, dass sie die Entscheidung suchten und der Vater des Zwielichts würde verlieren, was nötig war, um letztlich zu siegen.
    Thrall brauchte mehrere Minuten, um all das zu verarbeiten. Er wusste nicht, ob die Zeremonie, die er gerade geleitet hatte, tatsächlich funktioniert hatte. Er hätte sich mehr Zeit gewünscht - Zeit, damit sich die Aspekte voll integrieren konnten. Damit sie sich vollständig mischten und in eine neue Art des Seins übergingen, bevor sie ihre volle Aufmerksamkeit auf Chromatus und den Kult wendeten. Doch solche Gedanken waren im Moment nicht wichtig, wie er erfahren hatte. Er hatte in der zur Verfügung stehenden Zeit getan, was er konnte, und ein erwartungsvoller Friede legte sich bei diesem Gedanken auf seine Seele.
    Offensichtlich hatten sich die Aspekte schneller erholt als er, obwohl sie das Ritual, durch das er sie geführt hatte, nicht gekannt hatten. Thrall wagte zu hoffen, dass es so war, weil sie das Richtige taten - etwas, was sie die ganze Zeit schon hätten tun sollen. Sie bewegten sich schnell und mit grimmiger Entschlossenheit auf Chromatus zu. Der hielt inne und schwebte in der Luft, schlug mit seinen merkwürdig verbundenen Flügeln, bevor er die Mäuler aller fünf Köpfe aufriss. Flammen, Eis, grüne Energie, Sand und eine schreckliche schwarze Wolke hüllten die Aspekte ein. Alle vier wurden zurückgeworfen, getroffen von einer Kraft von fünf parallel einschlagenden Zaubern.
    „Nein!", rief Thrall, doch sein Ruf kam in dem Moment über seine Lippen, als sich die Aspekte bereits erholten. Sie fingen ihren Taumel ab - anmutig und vereint wie schon zuvor setzten sie ihren Angriff fort.
    Thrall brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass er sie deutlicher erkennen konnte, als es hätte möglich sein sollen. Und plötzlich wurde ihm klar, dass jede Gestalt, obwohl ihre Farbe geblieben war, von einem goldweißen Licht umgeben war. Während er zusah, schien dieses Licht zu knistern und zu pulsieren. Ihre Haltungen strahlten... irgendwie Ruhe aus. Zwar unbeirrt, aber nicht drängend. Sie hatten ein Ziel und erreichten es als geschlossene Einheit, nicht als vier Individuen.
    Auch Chromatus schien das zu bemerken. Er schoss plötzlich hoch, wirbelte herum, sein Körper angespannt und alarmiert. „So", bellte der schwarze Kopf. „Ihr glaubt, ihr könnt mich besiegen, indem ihr euch vereint. Ich spüre die neue Einigkeit unter euch. Wisset, dass ihr garantiert versagen werdet. Wie nett. Aber ihr werdet nie vollständig sein! Euch fehlt jemand, oder habt ihr das vergessen? Todesschwinge ist mein Patron und er will, dass ihr alle vernichtet werdet!"
    Die Stimme hatte lauter geklungen, als sie es tatsächlich gewesen war, dröhnend und schrecklich. Thrall konnte seine Augen nicht von dem Spektakel lösen, obwohl er seinen Freunden in diesem vielleicht letzten Gefecht unbedingt helfen wollte. Und letztlich war er ja jetzt ein elementarer Bestandteil von ihnen. Deshalb hatte er auch solche Probleme, wieder er selbst zu werden: weil ein Teil von ihm immer noch mit den Drachenaspekten verbunden war.
    Sie hatten Todesschwinge für das Ritual nicht gebraucht. Sie hatten die Erde. Sie hatten Thrall und für diese kleine Weile hatte der Geist des Lebens ihm die Stärke verliehen, die ihnen einst von den Titanen persönlich gewährt worden war.
    Gerade als er seine Rüstung gegen die Robe austauschte, um eine andere Art von Schlacht zu schlagen - eine, um die Erde zu beruhigen und zu heilen -, musste Thrall erkennen, dass er seine Fähigkeit als Individuum gegen etwas Größeres eingetauscht hatte. Er war kein Aspekt, konnte nie einer sein. Aber er half dabei, sie aneinander zu binden, damit sie tun konnten, was sie tun mussten.
    Tick stellte Thralls plötzliche Untätigkeit nicht infrage, kämpfte selbst aber weiter. Sie wirkte einen Zauber, der mehrere Zwielichtdrachen einzufrieren schien, und Thrall erkannte, dass für diese Unglücklichen die Zeit selbst stehen geblieben war. Tick stieß nun herab und griff an, schlug mit den mächtigen Klauen zu und traf sie hart mit ihrem riesigen Schwanz. Thrall sah zu, doch seine wahre Aufmerksamkeit war weiterhin darauf gerichtet, den Aspekten zu helfen, ihre neu entdeckte Einheit zu wahren.
    Er schüttelte den Kopf und fand es plötzlich schwer, sich zu konzentrieren. Warum? Vor einem Moment war er

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