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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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feststeckte, reglos wie ein Stein. Und ihr eigener Körper, überwachsen mit dem, was einst grün und lebendig gewesen war. Doch jetzt waren sogar die Ranken, die sich um ihre Kehle geschlungen hatten, um sie zu erdrosseln, tot. Jeder Aspekt schien von seinen oder ihren eigenen speziellen Kräften getötet worden zu sein.
    Doch das war es nicht, weshalb ihr kalt wurde vor Schrecken.
    Ysera, die Erwachende, starrte auf einen einzigen riesigen Körper. Er wurde von dem schwachen, düsteren Licht des Zwielichthimmels von Nordend beleuchtet, ein schlaffes und ebenso regloses Ding.
    Es war auf der obersten Spitze des Wyrmruhtempels aufgespießt, während die aufgeblasene rotorange Sonne dahinter mürrisch unterging.
    Ysera sank zur Erde, zitterte, wollte sich die Augen ausreißen und konnte es doch nicht.
    „Todesschwinge", flüsterte sie.
    Sie sprang zurück in die Realität, ihre Gedanken klärten sich, obwohl ihr Körper noch von der Vision zitterte. Sie schüttelte den Kopf und flüsterte: „Nein, nein, nein..."
    Es war eine Vision, aber eine, von der sie wusste, dass sie nicht in Stein gemeißelt war. Eine, die noch verändert werden konnte... doch nur, wenn ein Orc das tat.
    Thrall, ich weiß nicht, was Eure Rolle hierbei ist, doch ich bitte Euch... bitte, bitte, versagt nicht.
    Lasst diese Welt nicht so still werden.

    ***

    Die Frage war, wie konnten sie den Zeitweg korrigieren?
    „Erzähl mir alles, was geschehen ist, beginnend mit meinem Tod", sagte Thrall.
    „Das... ist eine ganze Menge", antwortete Taretha. „Wie ich bereits sagte, stürzte Schwarzmoor sich in seine Aufgabe. Er trainierte und schliff seine Männer und dann die Söldner. Nach dem Kampf um die Schwarzfelsspitze löste er sein persönliches Militär nicht auf. Sobald sich die Orcs ergeben hatten, traf er eine geheime Absprache mit ihnen - eine Absprache, die den Rest der Allianz erschreckte. Die Orcs sollten sich mit Schwarzmoors eigener Armee verbünden und Schwarzmoor würde sich gegen König Terenas und die anderen wenden und sie töten. Errätst du, was sie getan haben?"
    Thrall nickte. „Natürlich. Sie sind darauf eingegangen. Schließlich kämpften sie ja gegen denselben Feind. Und so fiel Terenas."
    Taretha nickte. „Und so erging es auch Uther, dem Lichtbringer, und Anduin Lothar."
    In Thralls Zeitweg war Lothar gestorben, als er in der Schlacht an der Schwarzfelsspitze gegen Schicksalshammer kämpfte. „Was ist mit Prinz Varian?"
    „Sowohl Varian wie auch Arthas, Terenas' Sohn, waren zu jung zum Kämpfen. Sie flohen und beide überlebten."
    Arthas... der gefallene Paladin... der Lichkönig.
    „Gab es merkwürdige Krankheiten im Land? Vergiftetes Korn, Seuchen?"
    Taretha schüttelte den blonden Kopf. „Nein, nichts davon."
    Das traf Thrall wie ein Schlag. In dieser Welt lebte Schwarzmoor noch, das war nur zu wahr und verachtenswert. Aber Taretha lebte auch... und unzählige Unschuldige, die weder zu Geißeldienern noch zu Vergessenen geworden waren.
    „Kennst du den Namen Kel'Thuzad?", fragte er. Kel'Thuzad, ein früheres Mitglied des Herrscherrates von Dalaran, hatte in Thralls Zeitlinie nach Macht gegiert. Die Lust auf Macht hatte ihn auf dunkle Wege geführt. Wege, die ihn mit den Übergängen zwischen Leben und Tod experimentieren ließen. Bei solch einer Neigung war es nur passend, dass Arthas Kel'Thuzads Körper als Lich wiederbelebt hatte.
    „Oh ja", sagte Taretha und verzog das Gesicht. „Schwarzmoors oberster Berater."
    Also war Kel'Thuzad dem Lockruf der Macht auch in diesem Zeitweg erlegen. Nur dass es hier sterbliche, politische Macht war und nicht alte, böse, die ihn verführt hatte.
    „Antonidas und Dalaran haben alle Verbindung mit ihm abgebrochen", fuhr Taretha fort. „Sie wollen lieber unbefangen sein, doch es gibt Gerüchte, dass ihre Treue eher Sturmwind als Lordaeron gilt, auch wenn die Magierstadt so nahe liegt." Sie zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht, wie verlässlich diese Angaben sind. Ich höre nur hier und dort etwas, wenn ich nach Süderstade reise."
    Dalaran gab es noch und Antonidas war immer noch der Kopf der Magier. Die Stadt war nicht gefallen, sie war nicht nach Nordend verlegt worden.
    „Wo sind Arthas und Varian?"
    „Varian regiert Sturmwind. Arthas ist bei ihm. Sie stehen sich nah wie Brüder. Varian war sein Trauzeuge."
    „Bei der Hochzeit mit Jaina Prachtmeer", sagte Thrall leise.
    Taretha nickte. „Sie haben ein Kind, einen kleinen Jungen. Prinz Uther."
    Es gab keine Pest,

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