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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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alle, ganz zu schweigen von den Nationen... und der Geschichte der Welt -, du weißt gar nicht, was das für mich bedeutet. Mir ist egal, ob ich gestorben bin. Mir ist egal, wie ich gestorben bin. Am Ende habe ich gezählt!"
    „Das stimmt und es ist heute noch so", sagte Thrall, seine Stimme klang eindringlich. „Du magst in dieser Welt noch keinen Unterschied ausgemacht haben. Aber das bedeutet ja nicht, dass du es nicht noch wirst."
    „Wenn ich einen wilden Orc mit zurückbrächte, könnte ich von dem Geld mehr als ein Jahr leben... So ist meine Welt, Thrall. So ist sie immer gewesen. Aber...", Taretha runzelte die Stirn, ich habe immer gespürt... nun, dass es nicht richtig war. Nicht nur moralisch, sondern..." Ihre Stimme verklang.
    Thrall blinzelte. „Das hast du schon gesagt." Es war eine wichtige Einsicht, aber er verstand nicht, warum sie sie jetzt wiederholte.
    Sie runzelte die Stirn. „Was habe ich gesagt?"
    Die Luft fühlte sich anders an. Thrall stand auf und nahm Tarethas Gewehr. Er musste es Taretha hoch anrechnen, dass sie nicht in Panik verfiel. Stattdessen stand sie rasch auf und spähte in den Wald nach Feinden. „Hast du etwas gehört?"
    „Das hast du getan und wirst es tun." Thrall saß neben ihr. „Du hast vielleicht jetzt noch keinen Unterschied gemacht. Aber das bedeutet ja nicht, dass du es nicht wirst..."
    Er unterbrach sich mitten im Satz. Und dann verstand er.
    „Der Zeitweg ist falsch", sagte er. „Das wissen wir beide. Und etwas daran ist so falsch, so verkehrt, dass die Zeit nicht mal mehr korrekt fließt. Die Dinge... wiederholen sich. Die Dinge lösen sich auf."
    Taretha erbleichte, während er sprach. „Du meinst - du glaubst, diese Welt endet gerade?"
    „Ich weiß nicht, was hier im Moment vorgeht", sagte Thrall ehrlich. „Doch wir müssen herausfinden, wie wir es aufhalten können und aus diesem Zeitweg herauskommen. Ansonsten wird alles - deine Welt und meine und wer weiß, wie viele andere noch - zerstört werden."
    Sie wirkte ängstlich. Sie sah zum Feuer, biss sich auf die Lippe und dachte nach.
    „Ich brauche deine Hilfe", sagte Thrall sanft.
    Sie blickte zu ihm auf und lächelte. „Die hast du. Ich werde einen Unterschied machen - mal wieder."

    ZEHN

    Die Welt war still.
    Es gab keinen Schrei der Wut, des Schmerzes oder der Freude. Nicht das sanfte Geräusch des Atmens. Kein einziger Schlag eines Flügels oder Herzens. Nicht das kaum wahrnehmbare Geräusch eines Blinzelns oder einer Pflanze, die Wurzeln schlug.
    Nichts, nur totale Stille. Die Ozeane bewegten sich, ihre Wellen liefen den Strand hinauf, zogen sich wieder zurück. Und nichts existierte in ihren Tiefen. Der Wind blies, rüttelte an den Dachrinnen der Häuser, die niemanden beherbergten, strich durch Gras, das gelb wurde.
    Ysera bewegte sich, sie war das einzige lebendige Wesen an diesem Ort. Ihr Unbehagen wurde größer, wurde zu Furcht, zu Schrecken.
    Die Stunde des Zwielichts war gekommen.
    Ihre Klauen trafen auf Erde, die aufgehört hatte, Leben zu spenden. Sie würde nie Leben spenden. Niemals würde sie einen Hauch von Grün hervorbringen. Ysera streifte über jeden Kontinent, hoffte verzweifelt, dass irgendwo ein Ort verschont worden war.
    Tot, alles tot. Keine Drachen, keine Menschen oder Elfen oder Orcs, keine Fische, keine Vögel, keine Bäume, kein Gras, keine Insekten. Mit jedem bitteren Schritt trat Ysera auf ein Massengrab.
    Warum war sie am Leben?
    Sie schrumpfte bei der Frage, fürchtete die Antwort und ging weiter.
    Die Beutebucht, Orgrimmar, Donnerfels, Dunkelhain, Desolace - Leichen lagen überall herum, verrottet, sogar von den Aasfressern verschont, weil die selbst verrottet waren. Ysera spürte, wie sie angesichts der Brutalität des Augenblicks der Wahnsinn umfing, und verdrängte das Gefühl rücksichtslos.
    Unser Tempel...
    Sie wollte ihn nicht sehen und doch musste sie es...
    Und dort war sie, am Fuß des Tempels, ihre großen, einst schlafenden Augen standen weit offen.
    Hier gab es Flügelschläge. Und Atmen und Schreie von einem hasserfüllten Sieg. Die Luft rauschte von den Zwielichtdrachen, den letzten Wesen, die lebendig waren und auf dem Leichnam der Welt triumphierten. Am Fuß des Wyrmruhtempels lagen die Leichen der mächtigen Aspekte. Alexstrasza, zu Tode verbrannt, ihre Rippen verkohlt und herausstechend. Ein blauer Aspekt, dessen Gesicht sie nicht erkennen konnte, eingefroren in den Zuckungen des Schmerzes. Nozdormu, der Zeitlose, der nun in der Zeit

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