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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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ein wenig still zu sitzen und altes Wissen zu studieren.
    Es klopfte an der Tür.
    „Herein", rief er und blickte nicht auf.
    „Lord Krasus?" Das war Devi, eine der jungen Hochelfenlehrlinge.
    „Ja, was ist, Devi?", fragte Krasus.
    „Eine junge Lady ist hier, um Euch zu sehen. Mit ihrem Sklaven. Sie bestand darauf, Euch das hier zu bringen. Aber... darf ich frei sprechen?"
    „Das tust du doch immer", sagte er und lächelte. „Und ich schätze es stets. Also bitte."
    „Es scheint etwas... merkwürdig an ihr zu sein. Nicht feindlich, aber..." Sie schüttelte ihren rabenschwarzen Kopf, runzelte die Stirn, nagte an dem Problem. „Sie bat mich, Euch dies zu geben."
    Krasus war augenblicklich alarmiert. Devi hatte gute Instinkte, was Leute betraf. Der Lehrling kam näher und ließ etwas Kleines, Braunes, völlig normal Aussehendes in seine ausgestreckte Hand fallen. Eine gewöhnliche Eichel.
    Krasus atmete tief ein.
    Wissen - so viel Wissen! Äonen des Wissens, des Zeugnisses, enthalten in diesem kleinen, unwichtigen Ding. Es lag in seiner Hand und er schloss sie einen Moment darum und wollte nicht loslassen.
    Devi beobachtete ihn. Sie war noch eine Anfängerin und konnte nicht erkennen, was Krasus in der Hand hielt: eine Eichel der Urtume. Es war wie ein Flüstern, das nur ausgebildete, scharfe Ohren hören konnten.
    „Danke für deine Beobachtungen, Devi. Bring sie rein", sagte Krasus, ohne sich etwas anmerken zu lassen.
    „Ihr solltet wissen, dass sie darauf besteht, ihren Orc mitzubringen", sagte Devi.
    „Warum, glaubst du, will sie das?"
    Devi neigte den Kopf nachdenklich. „Ehrlich gesagt, Sire, ich weiß nicht, warum. Er wirkt völlig eingeschüchtert, doch die Frau sagt, es sei sehr wichtig. Ich glaube nicht, dass sie Euch etwas tun wollen. Aber mir fällt auch sonst nichts ein. Es ist verwirrend." Ein Runzeln lief über ihre schöne dunkle Haut. Devi mochte keine Rätsel.
    „Dann lass auch den Orc herein. Ich glaube, ich bin in der Stimmung für ein Mädchen und ihren gezähmten Orc." Ihre Blicke trafen sich und sie grinste. Andere hielten die dunkelhäutige, scharfzüngige Elfe für vorlaut. Aber Krasus gefiel, dass sie sich nicht von ihm einschüchtern ließ.
    „Sofort, Sire", sagte sie.
    Die Eichel eines Urtums. Krasus entfaltete die langen Finger und betrachtete sie erneut. Eine seltene Sache, ein schönes und mächtiges Ding. Wer war das Mädchen?
    Die Tür öffnete sich wieder, Devi brachte die Gäste herein und schloss die Tür hinter sich, als sie ging. Krasus stand auf und musterte das blonde Mädchen.
    Sie war schlank und wäre schön gewesen, trüge sie nicht die untrüglichen Zeichen eines entbehrungsreichen Lebens. Die Kleidung, die sie trug - ein einfaches Kleid samt Umhang - war sauber, aber offensichtlich mehr als einmal geflickt. Sie war gepflegt, doch ihre Hände hatten Schwielen und abgebrochene Nägel. Sie stand aufrecht, war aber eindeutig nervös. Jetzt machte sie einen tiefen Knicks.
    „Lord Krasus", sagte sie, „mein Name ist Taretha Foxton. Ich danke Euch, dass Ihr uns empfangt."
    Der Name sagte ihm nichts. Aber es war eine interessante Wortwahl...
    „Uns?", sagte Krasus milde, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. In Wahrheit war der Orc beeindruckender als die Frau. Größer als die meisten, war er kräftig und mit Muskeln überzogen, trug aber nur ein einfaches braunes Gewand. Auch seine Hände waren schwielig - jedoch vom Waffengebrauch, nicht von der Arbeit auf den Feldern. Es war ein Unterschied, wie man eine Waffe griff oder ein Werkzeug. Und Krasus hatte genug Krieger gesehen, um einen zu erkennen, wenn er vor ihm stand. Der Orc hatte auch nicht so abgebaut wie die meisten seiner Art und er begegnete Krasus' Blick gleichmütig.
    Mit blauen Augen.
    „Bemerkenswert", murmelte Krasus. „Wer seid Ihr?"
    „Mein Name", sagte der Orc, „ist Thrall."
    „Ein passender Name für einen Sklaven. Aber ehrlich gesagt, dafür halte ich dich nicht", sagte Krasus. Er streckte die Hand aus, die immer noch die Eichel umschloss. „Sehr schlau, das zu benutzen, um Zugang zu mir zu erhalten. Ihr wusstet, dass ich das Wissen darin spüren würde. Wie seid Ihr an so ein wertvolles Ding gekommen?"
    Er war nicht überrascht, als Taretha Thrall fragend anblickte.
    „Ich habe... eine Geschichte zu erzählen, Magier", sagte Thrall. „Oder sollte ich Euch lieber... Drachenlord nennen?"
    Krasus behielt sein ruhiges Gesicht, doch ein Schreck durchfuhr ihn. Nur sehr wenige wussten

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