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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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von seiner wahren Identität als Korialstrasz, dem Gefährten von Alexstrasza. Und bis zu dieser Sekunde hatte er geglaubt, dass er jeden davon kannte.
    „Dieser Tag", sagte Krasus mit erzwungener Ruhe, „wird immer interessanter. Kommt und setzt Euch, und ich lasse etwas zu essen bringen. Ich vermute, dass diese Geschichte etwas länger dauern könnte."
    Er hatte recht. Taretha und Thrall setzten sich in die großen Stühle - Letzterer ziemlich behutsam - und begannen zu sprechen. Sie legten eine Pause zum Essen ein - einfacher Tee und Kekse, über die das arme Mädchen wie ein hungriger Wolf herfiel -, doch davon abgesehen nahm die Geschichte fast ohne Unterbrechungen den größeren Teil des Nachmittags ein. Krasus unterbrach hin und wieder für einige Fragen oder um etwas klarzustellen, doch die meiste Zeit hörte er einfach zu.
    Es war verrückt. Es war absurd. Aberwitzig.
    Es war aber auch völlig logisch.
    Erfundene Geschichten waren voller Löcher. Das war Korialstrasz klar, der durch die vielen Jahrtausende seines Lebens schon so einige gehört hatte. Stets gab es Stellen, die nicht stimmten. Doch während dieser merkwürdige Orc von Dingen sprach, die unmöglich erschienen, wusste Korialstrasz, dass sie das nicht waren. Wie Krasus kannte Thrall die Natur von Ysera der Träumerin und ihrem Schwarm. Thrall sagte, die Eichel, die Krasus immer noch in der Hand hielt, sei ein Geschenk gewesen. Krasus spürte, dass in der Eichel ein Friede lag, der nicht vorhanden gewesen wäre, wenn sie durch Zufall gefunden worden wäre oder sie jemand gewaltsam in seinen Besitz gebracht hätte. Der Orc wusste, wie die Zeitwege funktionierten. Er kannte sogar die Namen der Bronzedrachen, die Freunde von Korialstrasz und seiner Königin waren.
    Kein Orc-Sklave konnte solche Dinge wissen.
    Als Thrall geendet hatte, nahm Krasus einen Schluck Tee, untersuchte die wertvolle Eichel in seiner Hand, dann gab er sie zurück und ließ sie in Thralls Hand fallen.
    „Das ist nicht für mich", sagte er leise. „Nicht wirklich, oder?" Es war eine Feststellung, keine echte Frage.
    Thrall sah ihn einen Moment lang an, schüttelte den Kopf und steckte die Eichel in seinen Beutel. „Ich soll sie pflanzen, wo es richtig erscheint", antwortete er. „Ich glaube nicht, dass Dalaran der Ort dafür ist."
    Korialstrasz nickte. Er hatte dasselbe in der Eichel gespürt.
    „Ich verachte Aedelas Schwarzmoor von Herzen", fuhr der Drachenmagier fort. „Fast jeder tut das, es sei denn, er steht in seinen Diensten, und ich würde zu behaupten wagen, dass selbst solche Leute nur das Geld lieben, nicht den Mann. Ich würde seinen Verlust nicht betrauern, würde er aufgeschlitzt, wie Ihr es beschrieben habt. Aber das würde die Dinge nicht korrigieren, Thrall. Während mir die Notwendigkeit klar ist, den richtigen Zeitweg wiederherzustellen, weiß ich doch, dass Ihr nur wenige Lebewesen finden werdet, die Eure Welt ihrer eigenen vorziehen. Seuchen, ein Lichkönig, Dalaran zerstört und wiederaufgebaut, Orcs, die ihre eigene Heimat haben - das wird ein harter Kampf, mein Freund."
    „Aber es ist das Richtige", sagte Thrall. „Wenn es nicht korrigiert wird, dann wird mein Zeitweg - der echte - vernichtet! Und dieser hier ist bereits dem Untergang geweiht!"
    „Ich weiß das. Ihr wisst das. Ein paar Mitglieder der Kirin Tor wissen das. Der bronzene Drachenschwarm weiß es sicherlich auch. Doch Ihr sprecht von einem Massenumbruch einer ganzen Welt." Er wies auf die schwebende Sphäre, die Azeroth bildete.
    Thrall stand auf und ging zu der Kugel hinüber. Er beobachtete, wie dünne Miniaturwolken über die Oberfläche glitten. Er beobachtete sie scharf, traf aber keine Anstalten, sie zu berühren.
    „Das... ist echt, oder?", fragte er.
    Neugierig erhob sich Taretha und trat zu ihm. Ihre Augen weiteten sich, als sie die sich langsam drehende Kugel betrachtete.
    „Lasst es mich so sagen", antwortete Krasus. „Ihr könntet die Welt nicht mit der Faust zerquetschen, wenn es Euch darum geht."
    „Nein... doch das würde zumindest ein Problem lösen, oder?", sagte Thrall ironisch.
    „Das könnte sein", stimmte Krasus zu, seine Lippen pressten sich vor Vergnügen zusammen.
    „Aber... sind wir darauf? Oder nur Kopien von uns?", fragte Thrall.
    „Ja, genau hier", sagte Krasus. „Unsere... geistige Essenz, einen besseren Ausdruck habe ich nicht, kann aufgespürt werden."
    „Und Ihr könntet Arthas oder Varian finden?"
    „Nicht wirklich. Ich weiß, wo wir sind,

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