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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Wahrheit, nicht die Realität. Das hier war echt. Und Taretha war auch real und am Leben. Er konnte fast ihren Atem spüren, der aus ihren Lungen kam, jeden ihrer süßen Herzschläge, als wäre es der einzige Herzschlag, der existierte. Was er war.
    „Du hast es herausgefunden", sagte Krasus, ein Lächeln auf den Lippen.
    „Das habe ich", sagte Thrall. Er wandte sich an Taretha und lächelte in ihre Augen. „Ich bin froh, hier bei dir zu sein."
    Nicht froh, gewesen zu sein. Sondern jetzt zu sein. Er schloss die Augen.

    ***

    Als er sie wieder öffnete, wusste er, dass er an einem Ort völlig und vollständig außerhalb der Zeit war. Er schwebte, nicht mal von der Schwerkraft festgehalten, die Dunkelheit um ihn herum nur vom sanften Leuchten einer wahrhaft unendlichen Zahl von Portalen beleuchtet. Und durch eins konnte Thrall die goldenen Schuppen leuchten sehen.
    Es war ein erschreckendes, beunruhigendes Bild, doch Thrall spürte völligen Frieden im Herzen, als er in das Nichts driftete, umgeben von allem. Seine Gedanken waren klar und frei und hielten etwas, was er nicht länger als einen Moment halten sollte. Doch er wusste, mehr als ein Moment war nicht nötig, war alles, was jemals nötig war.
    Und dann fiel sein Körper mit einem Mal auf weichen Sand und er erkannte, er war wieder in den Höhlen der Zeit. Er öffnete die Augen und blickte den Zeitlosen an.
    Doch er sah nicht nur ein einziges Wesen, wenngleich es auch glorreich war. Auf jeder dieser Schuppen, diesen glitzernden Dingen, die ihn auf so eine unglaubliche Reise mitgenommen hatten, erkannte Thrall Momente.
    Seine Momente.
    All die großen Taten in Thralls Leben liefen auf diesen Schuppen des Zeitlosen ab. Hier bekam er die Rüstung von Orgrim. Da kämpfte er mit Cairne Bluthuf und beschützte das Dorf des großen Tauren. Dort drüben rief er die Elemente zum ersten Mal an, da hinten stand er zusammen mit Grom Höllschrei. Zahllose Momente, Momente, die einen Helden ausmachten, eine Legende. Momente, die wahrlich seine Welt verändert hatten.
    „Ssseht Ihr esss?"
    Die Stimme war ein tiefes Dröhnen, tiefer als alles, was Thrall je von einem Drachen gehört hatte. Sie dröhnte in seinem Blut, sang in seiner Seele.
    „Ich - sehe es", flüsterte er.
    „Was... ssseht Ihr?"
    „Die wichtigsten Momente in meinem Leben", sagte Thrall, seine Augen schossen von einem zum nächsten. Es war so viel, er konnte es kaum fassen. Doch der Moment konnte es und er tat es.
    „Eure Taten, die den Lauf der Geschichte verändert haben", stimmte Nozdormu zu. „Ich hüte sie alle. All die großen Taten aller Wesen, die je gelebt haben. Aber da issst noch mehr."
    Thrall war hin- und hergerissen von den Szenen, die tanzten und schön waren, und er sehnte sich danach, von ihnen aufgenommen zu werden. Sanft, mit Mitgefühl für sein Verlangen, war er dennoch fest im Sand verwurzelt. Thrall im Jetzt, der Nozdormu im Jetzt beobachtete.
    Er drehte den Kopf, um das Gesicht des Drachen anzusehen. Die Weisheit in den leuchtenden, sonnenfarbenen Augen war fast unvorstellbar alt und dennoch merkwürdig jugendlich. Mächtig, jenseits von Thralls Vorstellungskraft. Schön.
    „Es gibt mehr im Leben als große Momente, als diejenigen, die die Welt sieht", fuhr Nozdormu fort. „Die müsst Ihr für Euch selbst erkennen."
    Und Thrall tat es. Die Entdeckung von Tarethas erster enthusiastischen Nachricht und als sie ihm zugewinkt hatte, als sie noch ein Mädchen war. Die stillen Abende in den Lagern, nach Schlachten, Trinken und Lachen und Geschichten, Erzählen am Feuer. Als Geisterwolf zu laufen und mit den Elementen zu arbeiten.
    „Diese starke Hand in meiner", murmelte er, die Erinnerung an Aggras braune Finger, von seinen gehalten.
    „Da sind wir empfänglich und können etwas lernen, wo wir etwas aufnehmen. Ruhm, Kampf, große Momente - dort geben wir der Welt etwas. Aber wir können nichtsss geben, ohne etwasss zu erhalten. Wir können nichtsss teilen, dasss wir nicht in uns haben. Es ist diese Stille, diese Pause zwischen den Atemzügen. Sie gibt uns die Stärke für all unsere Reisen."
    Aggra.
    Die Momente schimmerten, vergingen und Thrall blickte auf nichts mehr - oder weniger - als die schönen goldenen Schuppen des Hüters der Zeit. Er erkannte auch, dass er und Nozdormu nicht allein in den Höhlen waren. Sie wurden von mehreren stillen, aber glücklichen Mitgliedern des Bronzeschwarms umgeben, die stumm neben ihnen saßen.
    Nozdormu sah jeden an, darunter auch seinen

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