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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Plattenpanzerung, die Thrall nun klar erkannte, das leuchtende Breitschwert, das fast größer war als er selbst. Schwarzmoor setzte nach, dabei steckte etwas in ihm, das größer war als normale menschliche Stärke.
    Doch diesmal war es anders.
    Das erste Mal, als der dunkle Meuchelmörder aus den Schatten getreten war und derart unerwartet angegriffen hatte, dass er Desharins Kopf vom Körper trennen konnte, war Thrall vollkommen überrascht gewesen. Als Schwarzmoor ihm durch den Zeitweg gefolgt war und versucht hatte, das Kind Thrall zu töten, war er unsicher gewesen. Und als er die wahre Identität des geheimnisvollen Mörders entdeckte, bestürzt.
    Die Tatsache, dass Schwarzmoor nicht nur lebte, sondern auch solche Kraft in sich trug, hatte Thralls Vertrauen in alles erschüttert, was er je getan hatte. Es hatte einen Schatten auf alles geworfen, was Thrall war. Alles, was er erreicht hatte, was er geworden war.
    Doch nun fletschte Thrall die Zähne und ließ nicht zu, dass er von diesen Dingen dermaßen geschwächt wurde. Sein Körper war geheilt, aber immer noch halb erfroren, und er wusste, dass seine Bewegungen zu langsam waren, um sich ohne Hilfe verteidigen zu können.
    Geist des Lebens, hilf mir, diesen Feind zu besiegen, der nicht leben sollte, damit ich deine Visionen zu all denen bringen kann, die davon wissen müssen!
    Wärme durchflutete ihn, freundlich, doch mächtig, gewährte seinen Gliedern Kraft und Gelenkigkeit. Am Rande bekam Thrall mit, dass selbst seine Kleidung irgendwie getrocknet war. Eine tröstende Energie stärkte ihn. Er fragte nicht, nahm die Hilfe einfach dankbar an. Thrall griff an, ohne darüber nachzudenken, ließ Jahre der Erfahrung in Schlachten seine Hand leiten und landete Treffer auf Treffer auf der gestohlenen Rüstung, die Schwarzmoor zu tragen wagte. Der Mensch erschrak und sprang zurück, ging in Verteidigungshaltung und hielt das riesige Schwert bereit.
    „Ich verstehe, warum ich dich ausbilden lassen wollte", zischte Schwarzmoor, dabei erkannte Thrall seine Stimme, auch wenn Schwarzmoor einen Helm trug. „Du bist sehr gut... für eine Grünhaut."
    „Die Entscheidung, mich auszubilden, war schon einmal dein Tod, Aedelas Schwarzmoor, und sie wird es wieder sein. Du kannst das Schicksal nicht betrügen."
    Schwarzmoor lachte, ein lautes Geräusch voll echtem Spott. „Du bist aus einer unglaublichen Höhe gestürzt, Orc. Du bist verwundet und lebst kaum noch. Es ist dein Schicksal, hier im frostigen Norden zu sterben, nicht meines, von dir getötet zu werden. Auch wenn du bemerkenswert stark warst, wird es ein Genuss sein, dich zu zermalmen. Doch ich fürchte, ich muss mich noch um andere Angelegenheiten kümmern. Fleischfetzer hat sich schon seit einer Weile nicht mehr gelabt. Ich mache es kurz."
    Er betonte den Namen, als wolle er Thrall die Furcht direkt ins Herz stechen. Stattdessen lachte der Orc.
    Schwarzmoor runzelte die Stirn. „Was amüsiert dich so im Augenblick deines Todes?"
    „Daran bist du schuld", sagte Thrall. „Der Name deines Schwertes ist einfach lächerlich."
    „Lächerlich? Das sollte er nicht sein. Es hat tatsächlich das Fleisch derjenigen zerfetzt, die ich getötet hatte!"
    „Oh, natürlich", sagte Thrall. „Doch es ist so primitiv - so plump und ungebildet. So, wie du tief in deinem Innern bist. Was du so verzweifelt vermeiden wolltest."
    Schwarzmoors Stirnrunzeln vertiefte sich, während er knurrte: „Ich bin König. Bedenke das."
    „Nur von einem gestohlenen Königreich. Und du wirst aus mir keine Leiche machen!"
    Wütend griff Schwarzmoor erneut an. Doch Thrall parierte den Angriff trotz seiner Verletzungen von dem beinahe tödlichen Sturz und ging in die Offensive.
    Schwarzmoor hatte damals im Augenblick seines Todes gesagt, dass Thrall nur das war, was er - Schwarzmoor - aus ihm gemacht hatte. Es war eine Bemerkung, die den Orc gekränkt hatte. Er hatte nicht glauben wollen, dass irgendetwas von diesem Mann ein Teil von ihm war. Drek'Thar hatte ihm geholfen, einiges davon ins rechte Licht zu rücken, doch nun, als die Waffen gegeneinanderschlugen und Funken sprühten, erkannte Thrall, dass er in seinen Gedanken Schwarzmoors bösen Einfluss nie ganz losgeworden war.
    Der Mann vor ihm, der das Breitschwert mit starken Armen und tödlicher Entschlossenheit führte, war seine Schattenseite. Durch ihn hatte Thrall die völlige Machtlosigkeit kennengelernt und er hatte danach die meiste Zeit seines Lebens mit dem Vorsatz verbracht,

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