WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals
verstellte immer noch den Weg. Der Häuptling war jetzt so gut wie allein. All seine Krieger waren von den Elfen, Zwergen, Menschen und Draenei niedergemacht worden. Aber er zeigte keine Anzeichen einer Niederlage. Danath vermutete, dass der große Orc bereit war, sich selbst zu opfern, um Ner'zhul die notwendige Zeit für seinen Zauber zu verschaffen.
Eine Stimme rief plötzlich etwas vom anderen Ende der Tür her. Danath konnte die gutturale Sprache nicht verstehen, doch das musste er auch gar nicht.
Was immer Ner'zhul hatte tun wollen, war bereits geschehen.
Ein berstendes Geräusch erklang plötzlich, und das Glühen unter der Tür verstärkte sich. Auf einmal war der Raum mit Licht und Geräuschen erfüllt. Doch beides schwand schnell. Der Raum wirkte nun dunkler als zuvor.
Kurdran schaffte es an dem stämmigen Orc vorbei. Keuchend schlug er gegen die nunmehr geschwärzte Tür. Sie zersplitterte mit lautem Krachen, und der Anführer der Wildhammerzwerge trat die Reste beiseite. In dem kleinen Raum befand sich auf dem Steinboden ein mit Runen versehener Kreis. Ansonsten war er leer.
Kilrogg sah auch zur Tür und grinste. »Du bist an mir vorbeigekommen... das gestehe ich dir zu. Gut gekämpft, Mensch. Doch am Ende hast du versagt. Mein Meister ist fort zum Schwarzen Tempel, wo er seinen Zauber wirken wird. Du kannst ihn nicht mehr aufhalten, und Welten ohne Ende werden unter dem unaufhaltsamen Marsch der Horde erbeben.«
»Beim Licht, zumindest du wirst ihm nicht folgen!« Danath griff erneut an, Wut durchströmte ihn. Er schlug immer wieder zu. Doch jede Attacke wurde von dem gerissenen alten Krieger abgewehrt. Kilrogg schob Danaths Schild beiseite und schlug mit der Axt das Schwert des Allianzstreiters weg, bevor es seinen Bauch treffen konnte. Dann grinste er Danath an und zeigte seine langen Hauer, die aus seinem Unterkiefer ragten.
»Da musst du dich aber schon mehr anstrengen, Mensch«, neckte ihn der Orc. Er nahm die Axt in beide Hände, schlug erneut nach Danaths Gesicht und zog die Axt dann wieder zurück. So zwang er Danath, entweder zurückzuweichen oder den Kopf zu verlieren.
Beim nächsten Schlag duckte sich Danath und riss seinen Schild hoch. Er krachte in Kilroggs Arme und drückte sie ebenfalls nach oben, was den Orc aus dem Gleichgewicht brachte. Dann stieß Danath vor, sein Schwert erwischte den Orc am Bauch und versank tief darin. Er war fast überrascht, dass er es geschafft hatte.
Schreiend drückte Kilrogg seine Unterarme nach unten, wodurch der Schild auf Danaths Kopf krachte. Der taumelte zurück. Der Orc blutete stark, aber das schien ihn nur noch wütender zu machen. Er hob seine Axt erneut und traf Danaths Schild. Die Klinge steckte tief in dem schützenden Metall. Er sprang zurück, der Lederriemen des Schildes riss, und Danath war plötzlich ohne Verteidigung.
»Jetzt treten wir uns Klinge gegen Klinge gegenüber«, sagte Kilrogg, zog den Schild von der Axt und schleuderte ihn beiseite. »Und nur einer wird überleben und das Lied des Siegers singen.«
»Mir soll es recht sein«, murmelte Danath durch zusammengebissene Zähne. Er nahm das Schwert in beide Hände und stürmte mit hoch erhobener Waffe auf Kilrogg zu. Aber gerade als der Orc-Häuptling vorschnellte, blieb Danath stehen und nutzte das Bewegungsmoment, um sich um die eigene Achse zu drehen. Dann wechselte das Schwert von der einen in die andere Hand. Dadurch erwischte der Angriff Kilrogg nun von seiner blinden Seite.
Die blitzende Klinge überraschte den Orc, traf ihn am Hals und schnitt durch seine Kehle. Kilrogg stolperte, die Axt glitt ihm aus der Hand. Er presste die Finger auf die Wunde, um den Blutfluss zu stoppen. Aber der Häuptling vom Klan des blutenden Auges lachte, als er auf die Knie ging.
»Bei meinem Blut... die Horde... lebt«, keuchte er, seine Stimme wurde zu einem Flüstern. »Ihr Ahnen... ich komme...« Dann verdrehten sich seine Augen, und Kilrogg Totauge fiel auf den Steinboden des Gebetsraums. Danath keuchte, erhob jedoch das Schwert als Ehrenbezeugung für den gefallenen Feind.
»Gut gemacht, Kumpel«, sagte Kurdran, trat neben Danath und schlug ihm auf die Schulter.
Aber Danath schüttelte den Kopf. »Ich habe versagt«, sagte er bitter und schaute auf Kilroggs Leichnam. »Er hatte recht. Er hat getan, was er sollte... er hat ihnen genug Zeit zur Flucht verschafft.« Danath schaute finster und fletschte die Zähne. »Welchen Zauber sie auch immer gewirkt haben mögen, er hat sie zu
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