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WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

Titel: WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Rosenberg
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verschiedenen Meereskreaturen. Sie überzogen die äußeren Mauern. Es war, als würde man den Boden des Ozeans sehen, nur dass er an Land gehoben worden und in eine bewohnbare Struktur verwandelt worden war. Und die Tür zu diesem merkwürdigen Gebäude stand weit offen.
    »Befindet sich das Artefakt dort drinnen?«, fragte Fenris stirnrunzelnd. Es fiel ihm schwer, das schäbige Aussehen des Ortes mit dem bedeutenden Artefakt, das Ner'zhul hier vermutete, in Einklang zu bringen.
    Der Todesritter hatte keine Zweifel. »Es ist hier«, sagte Ragnok. »Ich spüre es, tief da drinnen.«
    »Dann sollten wir reingehen!«, brüllte Tagar. »Was stehen wir hier noch herum? Je schneller wir drin sind, desto eher sind wir auch wieder draußen!«
    Fenris schätzte Dinge oft anders ein als der Häuptling des Knochenmalmer-Clan. Aber in diesem Punkt stimmte er ihm zu.
    Fenris wollte den Auftrag schnell hinter sich bringen. Er gab seinen Orcs Zeichen und folgte dann Ragnok, Tagar und dessen Kriegern. Allenthalben entdeckte er Hinweise darauf, dass das Gebäude Hunderte, wenn nicht gar Tausende Jahre unter Wasser gestanden hatte. Ecken und Kanten waren von Strömungen abgerundet; es gab Ablagerungen von Moos, Muscheln und Korallen. Hier und da stand immer noch etwas Wasser in Pfützen. Kein Licht drang ins Innere, das merkwürdige Gebäude hatte keine Fenster. Aber das war nicht seine Sorge.
    Ragnok hob die Hand, und ein gelbliches Leuchten erschien über ihm. Es erschuf in den Gängen verstörende Schatten, erlaubte es aber immerhin, sehenden Auges weiterzugehen.
    Während sie tiefer vordrangen, bemerkte Fenris, dass die Wände hier sauberer waren als in der Nähe des Eingangs. Und nicht nur weniger verschmutzt, sondern auch weniger verfallen. Die Schnitzereien, die jede Oberfläche bedeckten, waren nicht verwittert, und er sah immer wieder Stellen, die zeigten, wie der Tempel zu seiner Blütezeit ausgesehen haben mochte. Er musste großartig gewesen sein, von einer Schönheit und Eleganz, die Fenris niemals für möglich gehalten hätte.
    Fenris fühlte sich im Vergleich dazu plump. Er konnte erkennen, dass der Rest seines Klans ähnlich dachte.
    Tagar und seine Knochenmalmer-Orcs zeigten sich davon hingegen ungerührt. Aber sie hatten ja generell wenig übrig für etwas anderes als Tod und Zerstörung. Ragnok schien auf die bevorstehende Aufgabe konzentriert.
    Vielleicht blieb ausgerechnet Tagar deshalb plötzlich stehen und wies auf eine Stelle an der Wand knapp über dem Boden. »Schaut dort!«, sagte der Häuptling.
    Fenris folgte seiner Geste und bemerkte etwas Dunkles über den Schnitzereien. Es sah wie aus wie...
    »Blut«, bestätigte Tagar. Er kniete sich hin, roch und leckte daran. »Orc-Blut«, stellte er fest und stand wieder auf. »Mehrere Jahre alt.«
    »Vielleicht das Blut von Gul'dan oder einem seiner Hexenmeister«, sagte Ragnok. »Wir kommen näher!«
    Das war kein angenehmer Gedanke, auch wenn es das Ende ihrer Suche bedeutete.
    »Seid vorsichtig«, warnte Fenris seine Orcs, und sie nickten düster.
    »Hast du Angst?«, zog ihn Tagar auf. »Angst vor dem, was wir vielleicht finden?«
    »Natürlich, du Idiot!«, zischte Fenris. Seine Hauer kratzten über die Wangen des jüngeren Häuptlings. »Gul'dan war ein Verräter und ein Narr. Aber er war auch einer der mächtigsten Zauberer, den die Horde je hatte. Und etwas hier drin hat ihn und seine Anhänger getötet. Man muss krank oder dumm sein, um in Anbetracht dessen keine Furcht zu verspüren!«
    »Nun,
ich
habe keine Angst!«, antwortete Tagar, was das Gelächter einiger von Fenris' Kriegern weckte.
    Fenris selbst schüttelte den Kopf. Er fragte sich erneut, warum man ihm einen solchen Idioten mitgegeben hatte. Aber eigentlich kannte er die Antwort. Manchmal brauchte es jemanden, der klug genug war, um zu wissen, wann was zu tun war. Und ein anderes Mal war jemand nötig, der dumm genug war, auch dann weiterzumachen, wenn es reiner Selbstmord war...
    »Gut«, sagte Fenris und musste selbst schmunzeln. »Dann gehst du vor.«
    Tagar grinste. Sein Kriegsschrei hallte von den Wänden zurück. Er ging voraus und führte sie ohne einen Moment des Zögerns an. Die anderen folgten ihm.
    Der Zustand von Wänden und Boden wurde immer besser, je tiefer sie in den Tempel vordrangen. An einer Gangkreuzung blieb Ragnok verwirrt stehen. Er wandte sich erst der einen Richtung zu, dann der anderen. Fenris furchte die Stirn.
    »Was ist los?«
    »Nichts. Ich...« Der Todesritter

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