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WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

Titel: WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Rosenberg
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zögerte erneut, dann nickte er ihm zu und ging festen Schrittes einen Gang hinunter. Fenris schüttelte den Kopf, folgte ihm aber.
    Der Gang mündete in einen großen Raum. Die Wände hier waren überraschenderweise leer, sauber und glatt. Der plötzliche Kontrast ließ den Raum rein und würdevoll wirken. Am Ende befand sich eine massive Tür aus glattem, schwarzem Eisen, die den größten Teil der Wand einnahm.
    »Dort ist es«, flüsterte Ragnok. Er öffnete die Tür. Und erstarrte vor Schreck.
    Hinter der Tür lag fast undurchdringliche Dunkelheit, als wäre die Nacht flüssig geworden und hätte sich hier versteckt, wo das Licht sie niemals finden würde.
    In der Dunkelheit, genau hinter dem Durchgang, stand eine Kreatur, die aus einem Albtraum hätte stammen können. Sie überragte die Orcs und war so groß, dass sie sich in den Raum dahinter ducken musste. Ihre Haut war mit Schuppen übersät, die wirkten, als bestünde sie irgendwie aus Wasser. Stacheln standen von den Schultern, den Unterarmen, anderen Gliedmaßen und der Brust ab. Die überlangen Arme endeten in langen Klauen. Das Gesicht war am Ende zu schmal und an der Spitze zu breit, Die schräg stehenden Augen glühten in rauchigem Gelb, und irgendwie hatte eine riesige Anzahl von rasiermesserscharfen Zähnen in dem kleinen Maul Platz gefunden. Ein langer Schwanz wippte herum.
    In einer der Klauenhände hielt das Wesen eine lange Stange, einem Speer ähnlich, mit einem hölzernen Schaft und gewirktem Silber am Ende. Die Spitze war eine Ansammlung von Stacheln, die um einen großen Edelstein angeordnet waren. Ein helles weißes Licht strahlte davon aus. Und dieses Licht hielt die Dunkelheit zurück. Kleine Blitze umtanzten den Edelstein, um schließlich in der Finsternis zu verschwinden.
    Das Zepter des Sargeras... das Artefakt, das sie Ner'zhul mitbringen sollten!
    Sie mussten es nur diesem Ding abnehmen, das Fenris für einen Dämon hielt.
    »Du kommst nicht vorbei«, zischte die Kreatur. Ihre Stimme klang ölig. »Diese Gruft wurde schon einmal von Sterblichen entweiht! Das wird sich nicht wiederholen!«
    »Wir wollen auch gar nicht vorbei«, antwortete Fenris. Er unterdrückte die Furcht und die Galle, die in seiner Kehle aufstieg. »Wir wollen nur dein Zepter haben.«
    Der Dämon lachte. Es klang wie Knochen, die aneinander-rieben. Dann trat er vor. Die Klauen an seinen Füßen rissen tiefe Furchen in den Marmor des Bodens. »Dann versucht, es mir abzunehmen«, bot er ihnen an. »Und nachdem ihr gescheitert seid, werde ich eure Körper zerreißen und mich an euren Seelen laben.«
    »Ich breche dir die Knochen und trinke danach das Mark!«, schleuderte Tagar dem Dämon in der Sprache, die dieser verstand, entgegen. Dann griff er mit erhobener Axt an.
    Und obwohl er Tagar für einen Narren hielt und sich selbst für einen noch größeren, erhob auch Fenris die Waffe und stürzte sich in die Schlacht. Die über dreißig Donnerfürsten- und Knochenmalmer-Krieger waren direkt hinter ihm.
    Aber selbst in Überzahl war es ein schwieriger Kampf. Der Dämon war stark, viel stärker als jeder von ihnen – und schneller! Seine langen Klauen zerteilten mit Leichtigkeit Haut, Knochen und Muskeln und schnitten durch die Orcs, als wären es trockene Blätter. Das Zepter war so schwer, dass es den Schädel eines Orcs zu zertrümmern vermochte, ohne eine Delle davonzutragen. Und auch der Schwanz war eine effektive Waffe. Tagar schrie vor Empörung, als die Kreatur einen der Knochenmalmer damit erwischte. Der lange Stachel ging spielend leicht durch die Brust des unglücklichen Orcs und trat im Rücken wieder aus. Blut tropfte herab.
    Aber die schlimmste, die gefährlichste Attacke war sein Biss. Das unglaubliche Maul konnte sich weiter öffnen, als es hätte möglich sein sollen, und entblößte mehrere Reihen Zähne. Fenris sah, wie der Dämon den halben Kopf eines Kriegers abbiss. Und obwohl er im Kampfrausch war, fühlte er sich schlecht.
    Es war dieser Kampfrausch, der sie rettete. Unter normalen Umständen verabscheute Fenris den Blutrausch, aber jetzt war er ein Segen. Ohne ihn wären viele Orcs, einschließlich ihm selbst, vor Angst weggelaufen. Aber weil ihre Schädel pochten, ihre Sicht verschwommen war und ihr Blut sang, griffen sie wieder und wieder an. Ja, der Dämon war schneller, nur kamen bei so vielen Angreifern immer wieder ein paar Treffer durch.
    Der Dämon war stärker, doch weil er immer wieder Glieder verlor, wurde er nach und nach

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