Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
der Beleidigung durch den Mensch. Iridi umfasste den Naarustab und wartete auf ein Zeichen von Rhonin. Die Draenei hielt sich instinktiv zwischen Zzeraku und der bösen Gestalt auf.
    Flieh!,
warnte Zzeraku die Priesterin.
Flieh! Sie ist ein Monster! Vergiss mich!
    Das werde ich nicht tun!
Iridi wurde durch Zzerakus Sorge um sie ermutigt.
    Der entstellte Drache trat erneut wie eine Herrscherin auf und antwortete: »Ich bin Sinestra, erste und mächtigste Gefährtin des Erdwärters...«
    »Das würde dein hinreißendes Aussehen erklären. Sich mit Todesschwinge zu paaren, muss dein Herz wirklich entflammt haben.«
    »Ist es klug, so mit ihr zu sprechen?«, flüsterte die Draenei.
    »Das traut er sich nur, weil er ein Narr ist, der sich auf seinen Herrn verlässt, nicht wahr, Rhonin? Du glaubst, Korialstrasz – entschuldige:
Krasus –
wird dich retten. Doch dein Herr ist
tot,
Mensch, und seine Lebensessenz eine Gabe, die eine neue Ära einläutet!«
    Die Priesterin spürte einen Hauch von Wut in den Mundwinkeln des Zauberers. Doch Rhonin verbarg den Gefühlsausbruch schnell. »Ach ja, der große Familienplan! Lass uns einen neuen wundervollen Schwarm nach unserem Ebenbild erschaffen. Oder etwas Ähnliches, das – darf ich es so
nennen! – die Welt beherrschen wird.«
    »Du erinnerst mich an Nefarian... arrogant, blind und dem Untergang geweiht.« Sinestra vollführte eine Geste.
    Eine Schockwelle warf alle um, darunter auch die Schergen des schwarzen Drachen. Niemand blieb auf den Beinen, so stark war die unsichtbare Kraft.
    Niemand... außer Rhonin. Sein Gesicht war zwar bleich, und seine Beine waren wacklig, aber er stand noch.
    »Wenn du glaubst... ich wäre auch so ein ungestümer Anfänger... wer hat dann hier mit deinem Gefährten gekämpft?«, fragte er mit rauer Stimme. »Du... du kennst die volle Wahrheit nicht.«
    Sein Blick wanderte zu dem himmelblauen Würfel. Der leuchtete plötzlich.
    Doch Sinestra lachte. »Sehr gut! Du kennst Balacgos' Fluch... dein Herr hat dich gut unterrichtet!«
    Schweiß lief über Rhonins Stirn. Durch gefletschte Zähne antwortete er: »Er ist nicht... mein Herr... er ist... mein
Freund.«
    Der Würfel leuchtete grell... und dann fiel er in sich zusammen und hinterließ eine Lache, aus der blaue Dämpfe aufstiegen.
    Sinestras Augen verengten sich zu Schlitzen. Diesmal stürzte auch Rhonin zu Boden.
    »Ein guter Versuch... aber nur ein Versuch.« Sie wies auf den geschmolzenen Würfel... und formte ihn neu. »Dieses Geheimnis kenne nur ich, und es ist nicht das Einzige.«
    Der Anführer der Raptoren war zu diesem Zeitpunkt wieder auf die Beine gekommen. Fauchend sprang er mit ausgestreckten Klauen und weit aufgerissenem Maul auf Sinestra zu.
    Mit einem verächtlichen Blick wies die schwarze Frau auf den Raptor.
    Der Boden unter ihm erbebte, platzte auf und hüllte ihn ein. Geschmolzener Stein umgab den Anführer der Raptoren. Die schuppige Haut des Reptils bildete Blasen, dann brannte sie weg, schnell gefolgt von den Muskeln und Sehnen darunter. Der Raptor hatte keine Zeit zu schreien. Als die Kreatur auf dem Boden zusammenbrach, war sie nur noch ein Haufen qualmender Knochen.
    »Das richtige Temperament«, kommentierte Sinestra seinen Tod zynisch. »Allerdings fehlte ihm dabei so ziemlich alles andere.« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Rhonin und Iridi zu.
    Doch die Priesterin war fort.
    Zum ersten Mal zeigte Sinestra leichte Verwirrung. Ihre Wut konzentrierte sich augenblicklich auf Rhonin, der gerade auf die Beine kam.
    »Wo ist die Draenei?
Wo?«
    Der Zauberer grinste. »Das weiß ich nicht...«
     
     
    Zendarin taumelte zurück und keuchte. Er war fast am Ziel. Nur ein letzter Schritt trennte ihn noch davon, nie wieder magischen Hunger leiden zu müssen. Es hatte viel von der Energie des Stabs verbraucht, doch dadurch auch mehr Energie erhalten, als er sich in hundert Leben hätte vorstellen konnte.
    Er beugte sich über die Grube. »Du verstehst mich, oder?«
    »Ja...«, ertönte die rumpelnde Stimme.
    Der Blutelf lächelte. »Es ist an der Zeit.«
    »Ja...« Die dunkle Gestalt begann sich auf Zendarin zuzubewegen. »An der Zeit...«
    »Du wirst mir immer gehorchen«, fuhr der Blutelf fort. »Du wirst...«
    Ein monströses Geräusch ertönte in der Grube. Es war kein einfaches Brüllen, wie er es schon zuvor ausgestoßen hatte, sondern eher
Gelächter...
Gelächter, das Zendarin schmerzhaft an die dunkle Lady erinnerte.
    »Ich gehorche dir nicht«, antwortete

Weitere Kostenlose Bücher