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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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herum und stürzte zu Boden.
    »Was für eine Freude dich hier zu sehen, werte Cousine«, knurrte Zendarin. »Also habe ich gleich
zwei
Ziele erreicht, bevor ich dieses Irrenhaus verlasse...«
    Vereesa rollte sich auf den Rücken, zu kaum einer anderen Bewegung fähig. »Wo... was hast du mit ihm gemacht?«
    Der Blutelf schaute sie verächtlich an. »Wenn du diesen Bastard meinst, den du deinen Ehemann nennst, ich habe gar nichts mit ihm gemacht. Obwohl er dich retten wollte. Ich glaube, der landet schon bald im Magen
ihrer
Bestie!« Er schlug mit dem Stab auf Vereesa ein. Der Kristallkopf schrammte über den Oberschenkel der Waldläuferin. Vereesa schrie auf und rollte sich weiter weg, als würde sie von einer wilden Windböe getrieben. »Ich kümmere mich gleich um dich, Cousine. Doch erst muss ich etwas Wichtigeres erledigen.«
    Zendarin wandte sich der Dämonenseele zu. Mit dem Stab begann er, einen Kreis aus Licht um das Artefakt zu zeichnen.
    Er wollte es stehlen. Die Dämonenseele seiner eigenen Verbündeten wegnehmen.
    Die Waldläuferin war versucht, ihn ungehindert gewähren zu lassen, weil dies sicherlich Sinestras Plänen schaden würde. Doch sie wusste nicht, was mit Krasus geschehen war, ob sie am Ende die Dämonenseele brauchte, um ihn zu heilen... falls er noch lebte. Außerdem konnte nichts Gutes daraus entstehen, wenn ihr Vetter dieses Artefakt bekam.
    Wenn ich doch nur wüsste, wie man es zerstört!
    Vereesa glaubte Todesschwinges Gefährtin, dass nichts auf Azeroth Geborenes dem bösen Objekt etwas anhaben konnte.
    Ihr Blick verengte sich.
    Das galt aber nicht für Zendarin selbst...
    Sie nahm die kleine Klinge und wartete einen Moment. Als Zendarin den Kreis vollendet hatte – und das Glühen der Dämonenseele schwächer wurde –, warf die Hochelfe den Dolch.
    Doch im letzten Moment drehte sich ihr Vetter um. Er hielt den Stab zwischen sich und die heranfliegende Klinge. Vereesas Dolch prallte daran ab.
    Zendarin zischte, als die Klinge eine blutende Wunde auf seiner linken Wange hinterließ. Er zielte mit dem Stab auf seine Cousine.
    Die Waldläuferin war bereits in Bewegung. Der Angriff des Blutelfen traf nur den Fels. Er wirbelte herum, als Vereesa ihn ansprang.
    Zendarin besaß zwar auch die angeborene geschmeidige Anmut seines Volkes, doch er war kein geübter Waldläufer, und trotz ihrer Schwangerschaftspause war Vereesa noch immer gut in Form. Sie stürzte sich auf ihren Vetter, und die beiden rangen miteinander. Das Einzige, was sie trennte, war der Stab.
    Sie krachten gegen den Sockel, auf dem die Dämonenseele ruhte. Eine Seite des Ständers brach ein, Kalkstein regnete herab. Doch das Artefakt selbst – immer noch umgeben von der Energie des Stabes – blieb exakt dort, wo es war, obwohl es nicht mehr gestützt wurde.
    Mit einem blendenden Licht versuchte Zendarin Vereesa wegzudrücken. Doch sie hielt den Stab fest umschlossen, weshalb beide immer wieder umeinander gewirbelt wurden.
    Erneut stießen sie zusammen, und diesmal lag der Blutelf oben.
    »Du bist schwach!«, knurrte er ihr ins Ohr. »Die schwindende Erinnerung eines schwindenden Volkes! Die Hochelfen sind fort... Die Blutelfen steigen auf!«
    »Spiel dich nicht auf, als wärst du es wert, dich Blutelf nennen zu dürfen. Ganz zu schweigen von den Hochelfen, die du für deine niederen Pläne verraten hast!«, entgegnete Vereesa kalt.
    »Ich bin schon auf andere deiner Art gestoßen, und sie waren mehr wert, hatten mehr Ehre als du! Du bist ein Dieb, ein Mörder und ein Parasit! Nichts anderes. Alle Elfenfamilien würden dich verstoßen, so wie ich jede Blutsverwandtschaft mit dir leugne!«
    »Wie schrecklich! Verstoßen von meiner lieben Cousine, die mit Tieren schläft...«
    »Du bist es nicht wert, Rhonin die Füße zu küssen...« Die Waldläuferin spuckte ihm ins Gesicht. In diesem Moment kam ihr ein verzweifelter Gedanke. Einer, der so unmöglich war und dennoch die letzte Hoffnung darstellte, die Vereesa hatte. »Und ohne den gestohlenen Stab bist du ein
Nichts!«
    Er grinste. »Ah, aber ich
habe
den Stab... und ich kann damit sehr viele Dinge tun, selbst wenn du daran hängst...«
    Der große Kristall wurde so hell wie die Sonne.
    Vereesa setzte ihr Gewicht ein und zog an dem Stab. Zur selben Zeit sagte sie im Stillen Rhonin und ihren Söhnen Lebwohl.
    Der Kristall traf die Dämonenseele im selben Augenblick, als Zendarin die Energien des Stabes freiließ.
    Jemand packte die Waldläuferin von hinten und zog sie von

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