WoW 12 - Die Nacht des Drachen
ihrem Vetter herunter.
Zendarin Windläufer schrie, als der Kopf des Stabes und die Dämonenseele
zersplitterten.
Er wurde von den Energien aus beiden umgeben, die ihn in unterschiedliche Richtungen zogen. Splitter der Dämonenseele flogen durch die Kammer, und der Stab verbrannte zu Asche. Zendarin, dessen Blick sich immer mehr weitete, griff nach seiner Cousine, als suche er ihre Hilfe.
Der Stab und seine Macht stammten aus der Scherbenwelt, nicht von Azeroth. Die Waldläuferin betete, dass die ungewöhnlichen Energien das taten, was Sinestra hatte verhindern wollen:
Die Dämonenseele sollte für immer zerstört werden, selbst wenn es die Hochelfe das Leben kostete.
»Jetzt hast du all die Magie, nach der du dich immer so verzehrt hast«, murmelte Vereesa. Ihr eigenes Leben bedeutete ihr nichts, jetzt, da sie wusste, dass ihr Vetter sterben würde. Die Kinder waren auf jeden Fall in Sicherheit. »Warum genießt du es nicht, Zendarin?«
Der Blutelf hörte auf zu schreien, als sein Körper in zwei Hälften gerissen wurde. Sie verschwanden schnell in den wirbelnden Energien. Als die frei gewordene Magie die Kammer immer mehr erfüllte, erinnerte sich die Waldläuferin plötzlich wieder an ihren geheimnisvollen Retter.
»Wir müssen hier weg!«, rief Kalec ihr ins Ohr. »Beeilung! Wir haben nicht viel Zeit!«
Er wirkte und klang viel gesünder, als Vereesa ihn zuletzt gesehen hatte. Doch sie wusste, dass das nichts mit der Zerstörung der Dämonenseele zu tun hatte. Nicht einmal der blaue Drache konnte sich binnen Sekunden derart erholen. Und ohne Hilfe hätte er sie auch nicht von der Energie wegreißen können, bevor sie dasselbe Schicksal wie ihr Vetter ereilte. Vereesa war froh, Kalec zu sehen und dankbar für sein schnelles Eingreifen.
Er zog sie auf die andere Kammer zu. Doch die mächtigen Energien zerrten sie zurück. Kalec erschuf einen Schild um sie herum, aber das schien nicht viel zu nützen.
»Das ist zu viel für mich!«, schrie der blaue Drache.
»Was können wir tun?«
»Ihr tut
gar nichts!«,
rief eine andere Stimme.
Krasus' Stimme.
Im nächsten Atemzug kondensierte die freigesetzte Magie plötzlich, verdampfte durch den Fels und entschwand. Als das geschah, fielen die Hochelfe und Kalec vorneüber.
Stille legte sich über die Kammer, eine Stille, die erst endete, als helfende Hände beide am Arm stützten.
Der Drachenmagier lächelte die beiden grimmig an. War Kalecs Heilung schon bemerkenswert gewesen, so stellte die Genesung des roten Drachen ein wahres Wunder dar. Krasus war vollständig geheilt, obwohl er damit nicht sonderlich zufrieden zu sein schien.
»Den Göttern sei Dank!« Vereesa umarmte ihn. »Aber wie konnte das geschehen? Woher habt Ihr die Kraft, um all das zu tun? Besonders bei solch einer Wunde...«
»Das war nicht mein Werk.«
»Dann war es also doch noch Kalec!«
»Ich habe nichts für ihn getan«, meinte der blaue Drache. »Ich wusste nicht einmal, dass er verletzt war. Ich vermute mal, die Wunde war ziemlich übel.«
»Sinestra trieb einen Stalaktiten durch seine Brust und ließ ihn sterbend an der Decke hängen!«
Krasus verzog das Gesicht bei der Vorstellung. »Diesmal war es wirklich sehr knapp.«
Kalec schüttelte verwundert den Kopf. »Ich würde mich doch daran erinnern, wenn ich so etwas getan hätte, wenn ich so etwas überhaupt tun
könnte.
Ich bin nicht für das Wunder verantwortlich, dass er noch lebt...«
»Ah, doch, da irrst du dich, junger Mann.« Beide sahen Krasus verwirrt an, und der Drachenmagier erklärte feierlich: »Auch wenn du den Verlust von Anveena gespürt hast, wusstest du doch auch, dass sie immer in deinem Herzen war, oder nicht?«
»Stimmt. Was ist damit?«
»Das erzähle ich dir unterwegs. Wir haben noch viel zu tun!« Als er sie in einen anderen Gang führte, sagte Krasus: »Sie hat einen kleinen Teil ihrer Liebe zurückgelassen, Kalec. Einen winziger Teil von ihr, der nicht in den Sonnenbrunnen zurückkehrte. Das hat dich am Leben gehalten, als du mich unter Sinestras Einfluss töten wolltest.«
»Großer Korialstrasz... Ich wollte niemals wirklich...«
»Alles liegt in deiner Wut begründet, doch es war nicht deine Schuld. Das ist mir klar. Sinestra lag falsch. Der Zwischenfall ist vergessen. Wie ich bereits sagte, was Anveena zurückließ, half dabei, dich zu retten.«
»Anveena...« Trotz ihrer kritischen Lage lächelte der blaue Drache. Sein Blick schaute zum unsichtbaren Himmel auf.
»Und weil ich nahe war... und
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