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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Gestalt in der Robe, die sterben würde.
    »Nein, mein Dargonax!«, befahl Sinestra. Ihr Tonfall verriet kein Bedauern für die Opfer des Drachens. »Noch... nicht...«
    Er zog sich zurück. Sein Körper pulsierte, leuchtete. Er blickte zu dem schwarzen Drachen. »Aber, Mutter... du gibst mir keine Befehle mehr...«
    Das riesige Biest stürzte erneut vor – und plötzlich durchzuckte es ein schrecklicher Schmerz. Es wand und drehte sich, konnte jedoch nicht entkommen. Es fühlte sich an, als würde sein Leib in eine Million Fetzen zerrissen.
    »Hatte ich dich nicht gewarnt?«, gurrte Todesschwinges Gefährtin. »Glaubst du, du wärst meiner Kontrolle entwachsen? Du weißt, dass du dem, was in dir steckt, niemals entfliehen kannst.«
    Er konnte nicht antworten. Er konnte nur vor Schmerz brüllen. Er, die schrecklichste aller Bestien, fiel zu Boden und wälzte sich hin und her.
     
     
    Rhonin, der die Kräfte der schwarzen Drachen gut kannte, fragte sich, welchen Zauber Sinestra wohl gewirkt hatte. Zum üblichen Repertoire gehörte dieser Spruch nicht. Dabei spürte er, dass sie eine ihm vertraute Komponente benutzt hatte, die er nicht mehr gespürt hatte, seit... seit er die Dämonenseele vernichtet hatte. Das war während der Kämpfe gegen die Orcs in Grim Batol gewesen.
    Die Augen des Zauberers öffneten sich.
Seit den Zeiten der Dämonenseele...
     
     
    Der Drache hatte sich schließlich so weit erholt, um seine Schöpferin, die auch sein Folterknecht war, ansehen zu können. ,,Du hast mich betrogen! Betrogen!«, stöhnte er. »Doch ich bin stärker! Stärker! Ich bin Dargonax! Ich bin...«
    Er brüllte erneut, dann war er still. Der Körper leuchtete immer noch.
    »Du bist das, was ich dir befehle«, sagte Sinestra mit einem verrückten Lachen. »Mein geliebtes Kind...«
     
     
    Vereesa rannte zu Krasus zurück. »Habt Ihr das gehört?«
    »Ja, es hat begonnen. Sie hat den Untergang über uns alle gebracht.«
    »Großer Meister – Krasus – kann ich irgendetwas für Euch tun?«
    Der Drachenmagier sah sie an. Sie kannte die Wahrheit, das konnte er sehen. Es machte keinen Sinn, sie zu belügen. »Nein... Ihr und Kalec müsst...«
    In diesem Moment drang ein Stöhnen aus der anderen Kammer. Die Hochelfe schaute von Krasus in Richtung des Geräuschs und wieder zurück. Sie schien mit sich zu ringen.
    »Geht zu... geht zu ihm...« Die Anstrengung war zu viel. Die Welt des roten Drachen verschwamm. Vereesas Anblick wurde unscharf.
    »Ich bin gleich wieder da!«, rief sie ihm zu. »Ich schwöre es!«
    Doch als sie verschwand, begann Krasus die Bilanz seines eigenen Daseins zu ziehen. Er hatte nicht mehr lange zu leben und wollte wissen, ob er etwas von Wert für Azeroth getan hatte – oder ob er lediglich seiner eigenen Eitelkeit erlegen war. Würde die Nachwelt gut über ihn reden... oder sein Andenken verfluchen?
    Kaum hatte er damit begonnen, als ein Licht seine Augen erfüllte. Ein helles, besänftigendes Licht, das ihm den Schmerz nahm.
    Also... habe ich keine Zeit mehr... ich sterbe bereits.
    Eine Stimme rief ihn. Sie kam ihm vage bekannt vor, und weil sie weiblich war, glaubte er, dass sie von der Frau stammte, die ihm am meisten bedeutete.
    »Alex – Alexstrasza?«
    Im Licht erschien eine Gestalt.
     
     
    Vereesa lief in die Höhle mit den Dracheneiern. Sie fürchtete, dass die Schwäche des blauen Drachens seinen Zustand noch verschlimmert hatte. Doch als sie Kalec sah, blieb die Waldläuferin stehen.
    Ein grelles Licht umgab den jüngeren Drachen. Es unterschied sich jedoch von dem in der Nachbarhöhle bei Krasus, strahlte eine angenehme Wärme aus, die auch Vereesa spüren konnte. Eine Wärme, die sie an die aufgehende Sonne erinnerte.
    Kalec murmelte etwas. Seine Hand schien eine unsichtbare Gestalt zu streicheln, die sich über ihn beugte.
    Zur selben Zeit hörte die Waldläuferin eine Stimme aus der Richtung, in der sich Krasus befand... eine weibliche Stimme.
    Vereesa glaubte, dass Sinestra zurückgekommen war und zögerte nicht, dem roten Drachen zu Hilfe zu eilen. Sie wusste nur zu gut, dass die Chancen gegen sie standen, doch das kümmerte sie nicht.
    Als sie eintraf, war nichts von Todesschwinges heimtückischer Gefährtin zu sehen. Selbst der Drachenmagier war verschwunden. Die Stalaktiten waren völlig sauber, nicht ein einziger Tropfen von Krasus' Blut befleckte sie. Auch auf dem Boden war nichts.
    Verwirrt suchte sie ihn...
    Eine mächtige Faust erwischte sie am Kinn. Vereesa wirbelte

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