WoW 12 - Die Nacht des Drachen
Schmerzes sein.
Plötzlich bemerkte er Gestalten, die um ihn herumstanden. Gimmel, sein Kamerad aus dem Krieg, war dabei und bot Rom eine Pfeife an. Die Geister der anderen Zwerge, die Grim Batol genommen hatte, hießen ihren alten Kameraden in ihren Reihen willkommen und verschwanden mit ihm in die weiten Hallen des Jenseits.
Die beiden Drachen schlugen immer wieder aufeinander ein und benutzten ihre Zauber, um sich gegenseitig in der Höhle herumzuschleudern. Dargonax achtete nicht auf die kleinen Gestalten um ihn herum, doch Zzeraku tat es sehr wohl. Er sah die Zwerge und den Zauberer und ganz besonders die Draenei. Iridi hieß sie, wie er durch den Gedankenkontakt zu ihr wusste. Sie alle kämpften nicht nur um zu überleben, sondern um das Böse an diesem Ort zu besiegen. Das Böse, dem er einst verfallen war, was er jetzt bitter bereute.
Zzeraku war gewaltsam hierher gebracht worden. Doch die anderen waren
freiwillig
gekommen und bereit, sich selbst zu opfern. Zzeraku versuchte, diese Bereitschaft zu verstehen, während er gegen Dargonax kämpfte. Diese Wesen kämpften für etwas, das ihnen mehr bedeutete als ihr eigenes Leben. Für etwas, das
anderen
mehr nützte als ihnen selbst...
Dieses Wissen beschämte ihn noch mehr. Er war früher genauso wie sein gegenwärtiger Feind gewesen.
Nein! Ich bin nicht wie er. Sie hat mich ihrer würdig bestimmt! Ich bin nicht wie Dargonax... Ich bin es nicht!
Und obwohl er spürte, wie mächtig Dargonax
tatsächlich
war und wie schlecht seine Chancen gegen ihn standen, würde Zzeraku für Iridi bis zum Ende kämpfen – wie auch immer der Kampf ausgehen mochte.
Für sie...
Die meisten Zwerge waren geflohen, und Rhonin hatte die Raptoren überredet, ihnen zu folgen. Nur ein paar der Skardyns blieben zurück. Doch sie waren keine Bedrohung für den Zauberer. Er sammelte sie mit einem einzigen Spruch ein, dann warf er sie in einen der tiefsten Erdrisse. Ob sie es überlebten, interessierte Rhonin nicht. Er wollte nur Vereesa finden und Krasus, falls er noch lebte.
Iridi lief auf ihn zu. Die Draenei spähte ständig über die Schulter, als wäre ihr jemand auf den Fersen. Doch Rhonin sah nur das Geröll der eingestürzten Decke.
»Rom«,
murmelte er und rannte los. Das letzte Mal hatte er den Zwerg gesehen, als der Drakonide aufgetaucht war.
»Er hätte bei mir sein sollen!«, rief die Draenei, als sie einander erreichten. »Er hat...«
»... wie ein richtiger Krieger gehandelt«, antwortete Rhonin. »Er hat getan, was er tun musste. Wir können nichts machen, um...
Iridis Gesichtsausdruck änderte sich abrupt, wurde feierlich. »Ich kannte ihn nur eine kurze Zeit. Doch ich werde sein Opfer ehren und folge seinem Beispiel...«
Der Zauberer wollte etwas antworten, musste Iridi aber plötzlich helfen, als ein weiterer Teil der Decke auf
sie
herabstürzte.
Doch obwohl es ihm gelang, sie in Sicherheit zu bringen, wankte der Boden erneut. Das Beben, das Rhonin erst ein paar Minuten zuvor bemerkt hatte, wurde erheblich stärker.
Neue Risse bildeten sich im Höhlenboden, heiße Gase strömten heraus. Die Höhle wurde kochendheiß.
Rhonin schaute in den nächsten Durchgang, der immer noch zu weit entfernt war. Ein Teil von ihm dachte an Vereesa, doch er wusste, was er zu tun hatte.
Er packte die Draenei. »Haltet Euch fest und betet, dass ich den Willen und die Kraft habe, das noch einmal zu schaffen!«
»Aber Zzeraku braucht mich! Er weiß, dass er Dargonax nicht allein bekämpfen kann! Er opfert sich für uns! Für mich! Ich muss ihm helfen! Sein Opfer wird nicht...«
»Wir haben jetzt keine Zeit für Streitereien! Haltet Euch fest!«
Die letzten Zwerge und Raptoren waren bereits draußen. Rhonin hätte für die Zurückgebliebenen ohnehin nichts mehr tun können. Er schloss die Augen und konzentrierte sich.
Eine Explosion dröhnte in seinen Ohren... und dann wurde er fast augenblicklich beinahe taub.
Es war dunkel um ihn herum, doch er musste nicht gut sehen können, um zu wissen, dass sie beide draußen waren. Außerdem konnte der Zauberer die Zwerge hören, die Grim Batol verließen. Knurrende Stimmen mischten sich unter ihre Rufe, und ihm wurde klar, dass auch Raptoren dem Gemetzel entkommen waren.
Doch hier draußen bebte der Boden ebenfalls. Rhonin war eigentlich zu schwach, um einen weiteren Sprung wagen zu können. Er hatte während der letzten Stunden einfach zu viele Zauber gewirkt. Aber er bereitete sich trotzdem darauf vor.
Plötzlich
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