WoW 12 - Die Nacht des Drachen
Befreiung des Netherdrachen zu vollenden. Der Zwerg wollte unbedingt die Draenei erreichen, nachdem Zzerakus schrecklicher Gegner sie weit weggeschleudert hatte. Rom musste die Draenei und seine Leute hier herausbringen.
Als die Priesterin sich auf ihren Stab stützte, sah er in der Ferne Grenda. Sie erblickte ihn auch, und die Freude in ihren Augen ließ den Veteranen unter seinem Bart erröten. Er bedeutete ihr, die anderen zum nächsten Gang zu führen, dann bemerkte er, dass sie hinter
ihn
wies.
Rom wirbelte herum und sah, wie Rask mit dem Dwyar'hun anlegte. Der Drakonide hatte die Armbrust offensichtlich einem seiner Untergebenen abgenommen. Rask war wohl davon ausgegangen, dass er seinen Gegnern nicht nahe genug kommen würde, um eine andere Waffe benutzen zu können.
Der Drakonide feuerte im selben Moment, als der Zwerg ihn bemerkte. Doch sein Ziel war nicht Rom, sondern die Draenei. Rom kannte keine Furcht und warf sich zwischen den Drakoniden und die Priesterin. Gleichzeitig hob er seine Axt.
Das dornige Geschoss traf auf die flache Seite der Axtklinge. Doch statt harmlos abzuprallen, traf es Rom an der rechten Schulter genau zwischen den Rüstungsstücken. Er grunzte, als die Stacheln daumenbreit ins Fleisch drangen.
Rom verbarg seine Verletzung vor der Draenei und schrie: »Lauft zu Rhonin! Er ist unsere einzige Chance, um hier lebend rauszukommen! Los! Beeilung!«
Er rannte ein paar Schritte hinter ihr her, bis er sicher war, dass sie den Zauberer erreichen würde. Er glaubte, dass auch er es schaffen konnte und drehte sich um.
Aber da war es schon zu spät. Die schwere Axt traf in genau in die Seite. Der Zwerg stürzte, eine Hand gefangen unter seinem Körper. Er spürte, wie Blut über seinen Körper strömte und allmählich erkaltete, als es träge weiterzufließen versuchte.
Ein schwerer Klauenfuß trat auf seinen verletzten Arm, und obwohl er gebrochen war, spürte Rom auch den neuen Schmerz. Rasks Tritt verursachte ein scharfes Knacken.
»Zwergenabschaum...« Der Drakonide trat hinter Rom, die Axt hielt er jetzt so, dass er sie werfen konnte. So etwas war nur einer mächtigen Kreatur wie Rask möglich.
Es war an der Zeit zu sterben, das wusste Rom. Die Geister von Gimmel und den anderen, die in Grim Batol gefallen waren, versammelten sich, um ihn bei sich aufzunehmen.
Doch Rom kam auf die Beine und war dabei so leise er konnte. Schwankend ging er hinter Rask her, der nicht auf Iridi zielte, sondern auf den nichts ahnenden Rhonin. Es gab keinen Zweifel für den Zwerg, dass der Drakonide den Zauberer auf diese Distanz treffen würde.
Rom suchte nach dem Dwyar'hun. Doch Rask hatte die Waffe wohl weggeworfen, nachdem er einen Schuss abgegeben hatte.
Der verwundete Krieger hatte nur eine Chance. Rom warf sich auf den viel größeren Arm des Drakoniden und drückte ihn nach oben. Gleichzeitig verdrehte er die Handgelenke der Kreatur und versuchte, Rask die scharfe Klinge in den Schädel zu rammen.
Doch obwohl er nach menschlichen Maßstäben immer noch stark war, war Rom zu schwach, um sein verzweifeltes Ziel zu erreichen. Der Axtkopf drehte sich stattdessen auf Rasks Kinn zu und schnitt hinein.
Mit einem wütenden Zischen schob ihn der schuppige Rask von sich weg. Blut floss aus seinem Mund, und der Drakonide schlug mit der Axt nach Rom. Der Schlag war schwierig, die flache Seite der Axt traf nur den Helm des Zwergs.
Rom rollte weg und fand seine eigene Axt, als Rask über ihn stolperte. Die Atmung des Drakoniden klang rau, war aber noch nicht verlangsamt. Er fasste nach der Waffe und griff den Zwerg an.
Mit einem dumpfen Schrei hob Rom die Hand.
Der Arm des Drakoniden reichte weiter als seiner. Grunzend schlug Rask nach dem gestürzten Krieger, und die Klinge drang tief in seine Brust ein.
Der Zwerg schrie und wusste, dass die Wunde tödlich war. Doch statt aufzugeben, nutzte Rom die unglaublichen Schmerzen, um seinem eigenen Schlag Wucht zu verleihen. Mit der Routine eines der besten Bronzebartkriegers führte er die Axt durch Rasks Abwehr. Und mit der restlichen Kraft
trennte er den Kopf des Drakoniden vom Rumpf.
Als Rasks Körper zu Boden fiel, brach Rom nahe des Hauptes zusammen, das selbst im Tod noch die Zähne fletschte. Das Brüllen der kämpfenden Drachen zerstörte beinahe die Trommelfelle des Zwergs. Er hörte ein Knacken von oben und wusste, dass ein Teil der Decke einstürzte. Doch er war nicht besorgt. Wenn der Einsturz ihn erreichte, würde er schon jenseits allen
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