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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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gehorchte, lehnte er eine Schulter gegen den Stein. Mit großer Kraftanstrengung drückte Garthin dagegen.
    Iridi beobachtete den Kampf, der bislang keinen Sieger kannte. Dann überprüfte sie, wie weit ihr Begleiter war und schaute ins neblige Sumpfland.
    »Hier!«, verkündete der Zwerg triumphierend. Die Priesterin schaute nach unten und entdeckte ein Loch unter dem Stein. Es war groß und offensichtlich von kundiger Hand erschaffen.
    Zwergenhand.
    Sie wusste augenblicklich, wozu es diente. »Führt der Weg in die Stadt?«
    »Ja, hinein oder heraus, kommt ganz auf die Umstände an. Da passt kein Raptor hinein, wenn sie das Versteck überhaupt finden würden. Man kann es auch wieder verschließen, wenn wir erst drinnen sind... oder besser, wenn
Ihr
erst drinnen seid! Klettert hinein.«
    Doch Iridi hatte bereits eine Entscheidung gefällt. Sie legte sanft eine Hand auf die Schulter ihres Beschützers. »Es tut mir leid, Garthin.«
    »Was
tut Euch...«
    Er fiel vorneüber, ihre Finger hatten den richtigen Nerv in seinem Nacken getroffen, um ihn zeitweilig ohnmächtig werden zu lassen. Die Draenei bettete seinen Körper in das Loch, dann fügte sie die Axt hinzu. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass es Garthin gut ging, untersuchte die Priesterin den Verschlussstein. Anders als der Zwerg benötigte Iridi nicht so viel Kraft, als sie ihn zurückbewegte. Es war eher eine Sache des Gleichgewichts und des richtigen Ansatzwinkels.
    Nachdem sie das erledigt hatte, wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Kampf zu. Sie fühlte sich schuldig, weil sie die tapferen Zwerge im Stich ließ, und bewegte sich auf die Brücke zu. In diesem Augenblick kamen weitere Gestalten aus der Stadt und griffen in den Kampf ein. Sie schossen mit wohl gezielten Bolzen, denen die Raptoren zum Opfer fielen. Das Blatt hatte sich gewendet.
    Iridi dankte den Naaru für das plötzliche Glück. Sie konnte ihren Stab immer noch nicht finden, aber das war kein großes Problem. Er würde da sein, wenn sie ihn brauchte.
    Sie ging in Richtung des Sumpflands und suchte den Pfad, auf dem die Raptoren ihren Unterschlupf verlassen hatten und hierhergekommen waren. Wenn sie das Heim der Raptoren fand, würde sie auch das finden, wonach sie suchte.
    Oder es würde sie finden.
     
     
    Eine große geflügelte Gestalt flog über Meer und Land durch die Nacht. Sie bewegte sich mit einer manischen Entschlossenheit, die nur teilweise mit ihrem Auftrag zu tun hatte. Ihr Geist war aufgewühlt – das Ergebnis anderer Ereignisse, die sich in Azeroth zugetragen hatten. Eigentlich war die Mission, auf der sie sich befand, so etwas wie eine Erleichterung... obwohl sie ihr auch neue Bürden auferlegte.
    Der bewölkte Himmel donnerte und kündigte einen kräftigen Sturm an. Der geflügelte Riese schoss augenblicklich nach oben und durchstieß die Wolkendecke, sodass der Mond sichtbar wurde.
    Das Wesen war müde, aber es flog weiter. Es hatte einen bestimmten Ort im Kopf, den es erreichen wollte, bevor es sich ausruhte. Und es würde ihn erreichen, ganz gleich, wie anstrengend es auch war. Die großen Flügel schlugen fester und ermöglichten es ihm, Meile um Meile zurückzulegen, als wäre es ein Kinderspiel... was es für diesen besonderen Drachen ja auch tatsächlich war.
    Der Sturm tobte unter ihm; darüber befanden sich nur der Drache und der Mond. Dem war der Drache egal, obwohl sein Licht den Weg des Riesen und auch den Drachen selbst erhellte.
    In diesem Licht glänzten die Schuppen des Drachen genauso wie der Mond... wenn denn der Mond blau gewesen wäre.
     
     

KAPITEL FÜNF
     
    Korialstrasz erwachte und erkannte, dass er geschlafen hatte. Das hätte nicht sein dürfen.
    Seine zweite Entdeckung war, dass er nicht länger seine wahre Gestalt angenommen hatte. Er sah jetzt aus und war wie Krasus gekleidet.
    Und als Krasus erkannte er langsam seine Umgebung. Eine heruntergekommene Höhle, die an der Seite eines kümmerlichen Berges lag, der über einer sumpfigen Region aufragte. Krasus wusste augenblicklich, wo er sich befand. Doch er wusste nicht mehr, wie er hierhergekommen war.
    Das Sumpfland lag nahe bei seinem Ziel, jedoch nicht direkt auf seinem eigentlichen Weg. Der Drachenmagier stolperte zum Höhleneingang, dann beobachtete er den Himmel. Doch der verriet ihm auch nicht, wie er hierhergekommen war.
    Das Letzte, woran er sich erinnerte, war, dass er mit dem letzten Rest seiner Kraft die Küste erreicht hatte. Er hatte einen abgeschiedenen Bereich

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