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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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davon, wie der Zwerg auch argumentieren mochte. »Wenn das so ist, dann ist es eben so...«
    In dem Moment schmetterte Hörnerklang von den Mauern, die die Stadt vom Sumpfland trennten.
    Mit erstaunlicher Gewandtheit und Schnelligkeit zog Garthin seine Axt. »Bleibt hier! Ich befehle es Euch!«
    Er rannte zur Mauer. Iridi zögerte nur eine Sekunde, dann folgte sie ihm.
    Auf der Mauer bliesen die Zwergenwächter unter dem Schutz des überdachten Wehrgangs auf den Hörnern, während andere Fackeln hochhielten, um etwas im dunklen Land dahinter erkennen zu können.
    Und in diesem unsichtbaren Land hörte Iridi ein Knurren und Zischen, das ihre normalerweise wohl kontrollierten Nerven aufs Äußerste strapazierte.
    Garthin stand an dem bogenförmigen Tor, während mehrere andere Zwerge sich darauf vorbereiteten, in die Nacht hinaus zu marschieren. Mehr als zwanzig Kämpfer schnallten sich ihre Waffen um und zogen los, als einer ihrer Kameraden das Signal dazu gab.
    Unglücklicherweise versuchte etwas viel Größeres zur gleichen Zeit
hineinzukommen.
    Iridi sah nur flüchtig Klauen und Zähne, bevor die Zwerge es zurücktrieben. Ihre Äxte schlugen eine nach der anderen zu. Schmerzgebrüll klang durch den Hafen von Menethil. Dennoch erhaschte Iridi einen Blick auf einen Krieger, der plötzlich in die Finsternis gezogen wurde... und zum allerersten Mal hörte sie, wie ein Zwerg in höchster Not brüllte.
    Trotz des schrecklichen Schreis drängten Garthin und die anderen in die Nacht hinaus. Schnell folgten ihnen zwei Dutzend Neuankömmlinge. Da sie die Entschlossenheit und die Macht der Zwerge kannte, wusste Iridi, dass die Bedrohung beträchtlich sein musste.
    Die Draenei ignorierte sowohl Garthins Anweisungen als auch die Gefahr und stürmte vor. Dabei streckte sie die Hand aus... und ein Stab bildete sich darin, der in einem langen spitzen, auf einem Sockel ruhenden Kristall endete. Der Edelstein leuchtete in hellem Blau. Am anderen Ende befand sich ein kleinerer, ansonsten aber identischer Kristall und verstärkte den blendenden Effekt noch.
    »Heda! Stehen bleiben!«, brüllte eine Wache vergeblich, als sie durch das Tor schlüpfte. Iridi entdeckte eine breite Brücke auf der anderen Seite der Mauer, die in das nebelbedeckte Sumpfland führte. Am Ende der Brücke erkannte sie die schattenhaften Gestalten der Kämpfer... und anderer Kreaturen, die die Zwerge überragten.
    Sie erhob den Stab und rief die Worte, die ihre Vorgänger vor langer Zeit von den Naaru gelernt hatten.
    Der größere Kristall leuchtete noch greller. Zischgeräusche und lautes Brüllen malträtierten ihre Ohren, und schließlich erkannte Iridi, was die Zwerge bekämpften.
    Die Monster wirkten wie Reptilien, standen aber auf den Hinterbeinen. Ihre Vorderläufe endeten in scharfen gebogenen Klauen, die mit Leichtigkeit Kleidung, Fleisch und vielleicht sogar Rüstungen aufschlitzen konnten. Die meisten waren von rötlicher Farbe mit gelben Streifen. Und alle trugen Federbänder um ihre Handgelenke und Hälse.
    Sie zogen sich geschlossen zurück, denn das Licht war eindeutig mehr, als ihre Augen ertragen konnten. Die Zwerge, mit dem Rücken zu den Kristallen, waren in der Lage, die Situation zu ihrem Vorteil zu nutzen. Sie stürzten sich auf die Reptiliengruppe und schlugen mit ihren Äxten fest zu. Die schweren Klingen schnitten in die schuppige Haut und verteilten die Innereien und Lebenssäfte. Drei der furchterregenden Reptilien gingen zu Boden, zwei wurden schnell von den Verteidigern außer Gefecht gesetzt. Der dritte Gegner schaffte es zurückzukriechen. Die Zwerge ignorierten seinen zuckenden Körper und bekämpften stattdessen nur die Gegner, die noch stehen konnten.
    Doch trotz ihres überraschenden Eingreifens wurden die tapferen Krieger hart gefordert. Iridi zählte mindestens zwanzig wilde Reptilien, die sich den tödlichen Äxten der Zwerge entgegenwarfen. Sie waren sowohl größer als auch schneller... und diese Schnelligkeit erstaunte die Draenei. Zumal sie ein klares Konzept bei dem Angriff zu verfolgen schienen – als wären sie intelligent. Die Priesterin sah, wie ein Zwerg, der vom Rest abgeschnitten war, umzingelt und schließlich in Fetzen gerissen wurde, bevor ihm jemand helfen konnte.
    Das muss aufhören!
Iridi sprang vor und benutzte jetzt den Stab als Waffe. Sie schlug ihn in den Bauch eines Reptils, ließ einen perfekten Tritt folgen, der einen ungeschützten Bereich direkt unter den zuschnappenden Zähnen traf.
    Die Bestie

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