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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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finden wollen, um sich dort ein wenig auszuruhen.
    Von da an wusste Krasus nicht mehr, was geschehen war... so etwas passierte ihm sonst nie. Diese Gedächtnislücken gefielen ihm gar nicht, besonders nicht unter diesen Umständen. Außerdem wusste Krasus nicht mal, wie lange er geschlafen hatte. Ein Drache konnte Minuten, Stunden, Tage oder Wochen lang schlafen... Das hing von den Umständen ab.
    Diese Reise hat von Anfang an nur Schwierigkeiten gemacht. Das kann kein Zufall sein.
Er schaute sich die Umgebung an und machte sie für seinen derzeitigen Zustand verantwortlich.
    Dann riss er sich zusammen und schob seine Frustration beiseite. Wenn es einen Grund für den unnatürlichen Schlaf gab, würde er den noch früh genug herausfinden. Was zählte, war, dass er seinem Ziel so nahe war.
    So nah an Grim Batol.
    Krasus begann, sich in Korialstrasz zu verwandeln... dann zögerte er. Einen Drachen konnte man nicht übersehen. Selbst ein Blinder würde ihn wahrnehmen. Er hatte eine bessere Chance, diesen Berg zu betreten, wenn er blieb, wie er war. Das war eigentlich auch sein ursprünglicher Plan gewesen, als er das Sanktum verlassen hatte, doch durch diesen merkwürdigen Schlaf hatte er das glatt vergessen. Vielleicht hatte er sich auch aus diesem Grund bereits in Krasus verwandelt...
    Krasus beobachtete den Hang und suchte einen Weg nach unten. Er hoffte, vor magischen Wesen wie ihm selbst unentdeckt zu bleiben. Deshalb benutzte er nur ein wenig seiner magischen Kraft, um sich abzuschirmen. Außerdem war er in seiner gegenwärtigen physischen Form ein wenig körperlicher Anstrengung nicht abgeneigt.
    Mit seinen behandschuhten Händen hielt er sich an den Felsen fest, als er vorsichtig in das Sumpfland hinunterkletterte. Der klimatische Unterschied fiel ihm fast augenblicklich auf, denn das Land unten war deutlich feuchter. Obwohl er einem ziemlich blassen Elf glich, fühlte sich Krasus wie jeder rote Drache in der Hitze wohl. Das Sumpfland störte ihn nicht im Geringsten. Die Höhlen seines Schwarms waren deutlich heißer und je nach Lage erheblich feuchter.
    Die Schreie der Tiere im Sumpfland verstummten, als Krasus seinen Fuß auf die weiche, feuchte Erde setzte. Normalerweise wimmelte ein derartiger Ort von Tieren und Insekten, die allesamt ihre Anwesenheit laut kundtaten. Obwohl er Geräusche beider Gruppen hörte, hätte deutlich mehr los sein müssen.
    Es war, als spürten die Tiere eine unmittelbar bevorstehende Gefahr... Krasus spürte sie auch.
    Doch nirgendwo erschien ein hässlicher Kopf, und nichts griff ihn mit Magie an. Krasus drang tiefer in das sumpfige Land ein und bewegte sich dabei auf einem direkten Weg nach Grim Batol.
    Das üppige Grün umgab ihn schnell, aber als Krasus die Ranken aus seinem Gesicht wischte, spürte er, dass etwas mit der Pflanze nicht stimmte. Sie fühlte sich merkwürdig an. Auf den ersten Blick erschien sie normal, aber im Innern spürte er etwas Verderbtes, das Sumpfland veränderte sich zum Schlimmen hin.
    Die Verderbtheit aus den verfluchten Bergen breitet sich aus...
Das darf nicht so weitergehen. Er schob die nächsten Äste und Ranken aus dem Weg. Krasus war auf sich selbst wütend, weil er dieses öde Land vernachlässigt hatte, nachdem er seine geliebte Königin gerettet und die Berge von den Orcs und der verfluchten Dämonenseele befreit hatte. Damals hätte er tief nach Grim Batol hineingehen und alles Übel ausrotten müssen. Selbst als sein eigener Schwarm diese Region bewacht hatte, hatte Krasus nichts getan. Es hatte immer eine andere Krise gegeben, eine andere Gefahr, die ihn von dieser Aufgabe abgehalten hatte.
    Aber im Nachhinein war man immer schlauer. Das sollte keine Entschuldigung sein, dennoch fühlte er sich dadurch ein bisschen besser.
    Mit jedem Schritt machte er ein matschendes Geräusch, das viel zu laut war. Doch Krasus unternahm nichts, um es zu dämpfen. Dazu hätte er mehr Magie benötigt. Er hoffte immer noch, dass er sich an den Schrecken in Grim Batol heranschleichen konnte. Doch allmählich wurde diese Absicht zu einem frommen Wunsch.
    Kleine Insekten schwebten in seiner Nähe und flogen dann weg. Die meisten der kleinen Blutsauger spürten, dass er nicht nach ihrem Geschmack war.
    Aber etwas anderes glaubte ganz offensichtlich, dass Krasus eine gute Mahlzeit abgeben würde. Er spürte dessen Gegenwart ganz in der Nähe, wusste jedoch nicht, wo genau. Um das herauszufinden, hätte er sich der bösen Macht in den Bergen offenbaren müssen.

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