WoW 13 - Sturmgrimm
hatten den Smaragdgrünen Traum in ihrer physischen Gestalt betreten. Malfurion war klar, dass sie ein Portal benutzt hatten. Und das nächste befand sich im Eschental.
Kaum hatte er seinen neuen Weg gewählt und begonnen, sich in eine Sturmkrähe zu verwandeln, als Malfurion erkannte, dass er sich auf etwas anderes konzentrieren musste, das ihn fast in die entgegengesetzte Richtung führte. Obwohl er lange eingesperrt gewesen war, wusste Malfurion, dass sein Volk eine neue Siedlung im Westen geplant hatte, einen Ort fern der Küste. Selbst durch den Albtraum hindurch hatte Malfurion die mächtigen Versuche der anderen Druiden gespürt, etwas zu tun. Unglücklicherweise hatte er nicht mitbekommen, wie es ausgegangen war, weil er seine eigenen Aktionen vor dem Albtraum verborgen halten musste. Er hatte allerdings ein paar Hinweise und Vermutungen...
Er schaute sich auf der nebelverhangenen Lichtung um. Es gab kein Anzeichen von Remulos. Sicherlich wäre der Wächter der Mondlichtung erschienen, wenn er gespürt hätte, dass Malfurion erwacht war. Malfurion ließ seine Gedanken weit hinauswandern, konnte den Halbgott aber immer noch nicht finden. Hatte sich Remulos auch den anderen Druiden angeschlossen?
Die Ironie, dass er nun auf Azeroth genauso allein war wie als Gefangener des Albtraumlords, entging dem Erzdruiden nicht. Er dachte darüber nach - und dann fragte er sich, warum er eigentlich noch seine Zeit verschwendete, statt sofort zu handeln.
Malfurion konzentrierte sich. Augenblicklich verschwamm seine Umgebung... und erst da erkannte er die wahre Gefahr.
Er war einem Tagtraum zum Opfer gefallen. Er konnte nichts dafür. Der Albtraum war so mächtig, dass er die Mondlichtung bereits durchdrungen hatte. Gefangen in der Sorge um andere, hatte der Erzdruide nicht bemerkt, wie er in einen halbdämmernden Zustand geglitten war. Wahrscheinlich war den Priesterinnen neben seinem Körper dasselbe passiert.
Aber das hatte dem Albtraum nicht gereicht. Malfurion bewegte sich und stellte fest, dass die Lichtung selbst ihn angriff.
Die Grashalme legten sich um seine Beine, den Körper und die Anne. Die Bäume beugten sich vor, um ihn komplett zu bedecken. Sie alle waren von der vertrauten dunklen Macht berührt worden, die er im Smaragdgrünen Traum kennengelernt hatte... nur dass diese Welt wach war. Der Albtraumlord hatte Yseras große Macht benutzt, um die letzte Grenze zwischen Traum und Realität zu zerstören.
Nur für einen kurzen Moment überlegte Malfurion, ob er sich einfach seinem Untergang hingeben sollte. Er war verantwortlich dafür, dass der Aspekt in Gefangenschaft geraten war und ganz Azeroth Gefahr drohte. Doch dieser Gedanke schwand schnell, als Tyrandes vertrauensseliger Blick in seinen Gedanken erschien.
Der Erzdruide konzentrierte sich. Das ist nicht Eure Natur, ermahnte er das Gras und die Bäume. Dies ist eine Perversion dessen, was doch ein Teil von Euch ist ...
Er spürte, wie das Gras losließ. Aber die Bäume antworteten noch nicht. Sie schüttelten ihre Wurzeln, als wollten sie sich selbst befreien, während sie gleichzeitig immer noch Malfurion angriffen. Plötzlich bewegte sich die Borke und bildete das Gesicht des Nachtelfen wie zum Spott nach.
„Das ist nicht Eure Natur", sagte Malfurion nun laut. Zur gleichen Zeit konzentrierte er sich mit seiner jahrtausendealten Erfahrung auf die Flora. „Dies ist ein Ort des Friedens, der Ruhe... dieser Ort berührt das Herz von Azeroth und wird ebenso von ihm berührt..."
Das Gras ließ ihn los. Die Bäume versteiften sich plötzlich. Die Abbilder seines Gesichts verschwanden von der Borke.
Die Mondlichtung war wieder still, wenn auch immer noch nebelbedeckt.
Malfurion atmete tief durch. Was er getan hatte, war nicht leicht gewesen. Der Albtraumlord hatte sich ganz speziell auf ihn konzentriert. Glücklicherweise hatte das Böse den Erzdruiden unterschätzt.
Dadurch wurde Malfurion eines klar: Er musste in den Smaragdgrünen Traum zurückkehren - oder dem, was noch davon übrig war -, bevor es zu spät war. Der grüne Drache hatte etwas Interessantes gesagt. Ysera schien der Meinung zu sein, dass Malfurion wichtiger war als sie selbst. So wichtig, dass sie ihr Leben dafür riskierte.
Malfurion schrie frustriert auf. Er war sicherlich kaum wichtiger als die Herrin des Smaragdgrünen Traums! Dennoch schuldete er ihr etwas für ihr Opfer. Und auch Azeroth schuldete er etwas. Denn nur durch seine Gefangennahme hatte der Albtraumlord
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