WoW 13 - Sturmgrimm
bedroht waren.
Malfurion bedankte sich bei allen. Er erkannte immer mehr, dass jedes Volk eine wichtige Rolle spielte. Dass er sie genauso sehr brauchte wie sie ihn.
Auch die Verlassenen wollten sich an dem Kampf beteiligen, obwohl ihre Zahl kleiner denn je war. Sie standen bei ihren Verbündeten und warteten auf die Gelegenheit zurückzuschlagen.
Malfurion beobachtete das alles und verspürte gleichermaßen Dankbarkeit und Bedauern. Nur Zaetar kannte die Wahrheit. Nur Zaetar verstand, dass all dies vielleicht umsonst geschah, wenn der Plan des Erzdruiden fehlschlug.
Dieser Gedankengang führte den Nachtelf zu Remulos. Er konnte Cenarius' Sohn nirgendwo spüren. Malfurion hatte gehofft, Remulos mithilfe seines Zaubers zu finden, und die Tatsache, dass es nicht geklappt hatte, ließ nichts Gutes erahnen. Nur wenn der Albtraum bereits einen beherrschenden Einfluss über den Traum hatte, blieben dem Erzdruiden manche Dinge dort verborgen... und wenn Remulos dort war...
Malfurion konnte sich nicht mit dem verschollenen Halbgott belasten, egal, wie sehr Remulos' Macht ihre Chancen auch erhöht hätte. Dem Sohn des Cenarius gebührte nicht seine dringlichste Sorge. Das war und würde immer Tyrande sein, die er wieder einmal völlig vernachlässigt hatte.
Tyrande...
Gerade als er an sie dachte, berührte etwas nur ganz kurz seinen Geist. Er wusste augenblicklich, dass sie es war, dass nur sie es sein konnte. Genauso wie vor zehntausend Jahren stand Tyrande immer noch zu ihm. Sie tat es, obwohl er sie im Laufe der Jahre immer wieder verlassen hatte. Wenn sie nun schwand... würden diese verlorenen Jahre noch mehr in seiner Seele brennen. Er selbst war der Einzige - der ausschließliche - Grund für ihre Trennungen.
Malfurion erschauderte bei solchen Gedanken. Denn er wusste, dass sie im Schatten des Baumes stand, der seine persönliche Nemesis war... und dass selbst die Gaben von Mutter Mond alleine nicht ausgereicht hatten, um den momentanen Kontakt mit ihm herstellen zu können.
Der Albtraumlord lud ihn zu sich ein.
Der Erzdruide befahl sich selbst zurück in seinen Körper. Er spürte Brolls und Hamuuls große Erleichterung bei seiner Rückkehr.
Er spürte auch noch jemand anderen in ihrer Nähe... jemanden, der dort nicht hätte sein sollen.
Malfurion sprang auf, sobald er wieder Kontrolle über seinen Körper hatte. Broll und der Tauren zuckten überrascht zurück.
„Geht es Euch gut, Shan'do? Ist etwas geschehen?"
Doch Malfurion antwortete ihnen nicht. Stattdessen straffte er sich, um sich der unerwarteten Gefahr zu stellen, die ihnen allen drohte.
Die Gestalt warf einen Schatten über die drei Druiden. Sie lächelte nicht, sondern nickte Malfurion nur grimmig zu. In einer Hand trug sie einen langen Speer, der aus einem einzelnen Ast gefertigt war. In der anderen...
Seine andere Hand und der daran befindliche Arm bildeten eine verdorrte, vertrocknete Masse, die einem verrotteten Baum glich.
Vor ihnen stand Remulos auf seinen vier Hufen, der Waldland-Halbgott, der Sohn des Cenarius. Einst hatte das Gefühl des Frühlings sein innerstes Wesen durchdrungen. Doch nun schien der Wächter des Waldes einen Mantel aus kaltem Winter zu tragen. Seine Haut war grauer und die Blätter in seinem Haar braun und trocken.
„Ich bin froh, dich hier zu finden, Malfurion." Remulos zeigte ihm seine verstümmelte Extremität, dann knurrte er: „Ich war im Herzen des Albtraums. Wenn du stark genug an Körper und Seele bist, dann müssen wir beide augenblicklich dorthin zurück - oder alles ist verloren..."
25
Eine Entscheidung fällt
Sie waren wieder auf Azeroth, obwohl Lucan diesen Teil der Welt nicht kannte. Das einzig Vertraute hier war etwas, das inzwischen überall die Welt zu durchdringen schien... der scheußliche Nebel des Albtraums.
Eine kräftige Hand packte ihn am Kragen. Thura beugte sich ganz nah zu ihm. Der heiße Atem der wütenden Orcfrau stank. „Die Axt! Was hast du mit der Axt gemacht?"
„Ich weiß nicht, wovon du redest!"
Thura zeigte ihm ihre andere Hand, die nun eine bedrohliche Faust bildete. „Die Axt von Broxigar! Ich hatte sie in der Hand... und jetzt ist sie weg!"
„Hast du sie losgelassen?" Der Gesichtsausdruck der Orckriegerin ließ ihn die Möglichkeit schnell verwerfen. „Sie hätte bei dir bleiben sollen! Das habe ich vorher schon mal gemacht!"
Die Kriegerin ließ ihn los und blickte ihn wütend an. „Wo ist sie dann, Mensch?"
Lucan wusste es genauso wenig, wie er diesen
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