WoW 13 - Sturmgrimm
Tage laufen musste, um ihn zu erreichen.
„Nein!" murmelte sie. „Ich werde ihn finden, und zwar bald!"
Nein... nein... nein..., flüsterte der Nebel plötzlich mit tausend Stimmen. Nein... nein... nein...
Die Hohepriesterin blickte auf die feuchte, beinahe kaum sichtbare Landschaft und suchte die Flüsterer. Sie betete zu Elune, und die Gleve leuchtete. Tyrande richtete die Waffe nach links, doch sie erblickte nur weitere wegkrabbelnde Aaskäfer.
Aber jenseits des Lichts...
Tyrande bewegte sich darauf zu. Doch was auch immer es war, es zog sich mit dem Nebel zurück. Doch es war da, nur vage zu erkennen.
Und es wartete darauf, dass sie einen fatalen Fehltritt tat.
Mutter Mond, führt mich nun... stärkt meinen Willen..., betete die Nachtelfe.
Willen... Willen... flüsterte es um sie herum.
Sie schauderte. Nicht nur ihre Worte erklangen, sondern sogar ihre eigensten Gedanken. War sie denn nirgends sicher?
Nirgends sicher... nirgends sicher... nirgends sicher...
Tyrande hatte die Antwort. Nichtsdestotrotz dachte sie nicht daran, sich zurückzuziehen. Ihr Verlangen, ihre Mission war klar. Sie hatte niemals geglaubt, dass sie sich unbemerkt Malfurion nähern konnte. Die Hohepriesterin erwartete zu kämpfen, und es würde kein leichter Kampf werden. Wenn der Albtraum also wusste, dass sie da war und was sie wollte, machte es kaum einen Unterschied aus.
„Ich werde allem entgegentreten, was Ihr mir entgegenwerft", murmelte sie dem Nebel zu. „Und ich werde Euch besiegen!"
Es gab kein spöttisches Geflüster. Aber ob das gut oder schlecht war, konnte Tyrande nicht beurteilen.
Sie ging weiter. Obwohl das Ungeziefer vor ihr floh, konnte sie erkennen, dass es auch schnell wieder zurückkehrte. Außerdem wurde der Boden immer glitschiger, als eine schwarz-grüne Substanz sie wieder daran erinnerte, dass die Innereien der Käfer alles bedeckten. Sie musste ihre Beine davon befreien, was ein irgendwie krankes, klebriges Geräusch verursachte. Sie kam immer langsamer vorwärts.
„Es bedarf schon mehr als das", sagte sie dem Nebel.
Ein weibliches Lachen hallte durch das Grau. Es ließ Tyrande mehr frösteln als alles andere. Sie kannte es, träumte davon.
Es war Azsharas Lachen.
Doch die Königin der Nachtelfen war auf dem Grunde des Sees, wo ihre Stadt und der Brunnen der Ewigkeit einst gelegen hatten... zumindest, soweit Tyrande es wusste. Es war dieser kleine Zweifel, das Wissen, dass sie ja nicht tatsächlich bei Azsharas Tod anwesend gewesen war, was ihr schon seit Jahrhunderten Albträume bescherte. Obwohl die wahnsinnige Königin, die von Sargeras versklavt worden war und glaubte, dass sie die zukünftige Gemahlin des Dämonenlords werden würde, sicherlich keine Gelegenheit gehabt hatte, aus Zin-Aszhari zu fliehen. Aber vielleicht war es ihr doch irgendwie gelungen.
Das ist also Euer Plan!, dachte sie trotzig zum Nebel. Eine dreiste Wahl und völlig übertrieben!
Um ihren Trotz zu betonen, breitete sie die Hände aus, als würde sie den neuen Angriff erwarten. Doch nichts geschah. Die schreckliche Königin materialisierte nicht plötzlich vor ihr, es erklang nicht einmal ein weiteres Lachen.
„Dann spielt Eure Spielchen", sagte die Hohepriesterin laut. „Ich habe wichtigere Dinge zu erledigen."
Erneut schritt sie voran, zertrat das Ungeziefer und kämpfte sich weiter. Allmählich schien die Nachtelfe näher an die Burg heranzukommen. Tyrande spürte teilweise, dass ihre äußerste Entschlossenheit ihr nun dabei half, Fortschritte zu machen. Der Albtraum gab - zumindest irgendwie - ihrem Willen nach. Nichtsdestotrotz traf sie zusätzliche Vorkehrungen, indem sie ein stummes Gebet zu Elune sandte, dass die Burg nicht plötzlich verschwinden oder im letzten Moment zurückweichen möge.
Der Geruch nach Verwesung wurde stärker und der Boden glitschiger. Tyrande hätte fast schwören können, dass er pulsierte, als wenn etwas Großes langsam atmete. Die Hohepriesterin redete sich selbst ein, dass dies nur der Albtraum war, der ihre Entschlossenheit brechen wollte. Doch sie wurde trotzdem vorsichtiger.
Dann rutschte sie aus. Tyrande konnte nichts dagegen tun. Mit dem Gesicht voran stürzte sie in den widerlichen Mist. Ein ekelhafter Schleim bedeckte ihre Lippen und brannte auf der Zunge. Sie spuckte ihn schnell aus, er konnte schließlich giftig sein.
Ihre Gleve lag ein Stück weit entfernt, im Nebel verborgen. Tyrande kam auf die Knie, was anstrengender war, als sie gedacht hatte. Der Boden war
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