WoW 13 - Sturmgrimm
ihr schwer.
Doch mit dem letzten bisschen Bewusstsein erfüllte Malfurions Gesicht ihre Gedanken. Er sagte nichts, blickte sie nur aufmunternd an.
Das regte die Hohepriesterin zu einem weiteren Versuch an, ihre Herrin anzurufen. Obwohl Tyrande nicht sprechen konnte, bildeten ihre Lippen Elunes Namen.
Das silberne Leuchten von Mutter Mond erfüllte sie.
Sie verlor das Bewusstsein.
Azshara - alle Naga - waren nirgendwo mehr zu sehen. Tyrande lag bewegungslos auf dem glitschigen Boden, die Aaskäfer krochen langsam über ihren Körper. Der Nebel verdichtete sich um die Hohepriesterin.
Doch Tyrande bewegte sich immer noch nicht. Sie lag dort, mit den Händen an der Kehle... um ihre Kehle.
Als wollte sie sich selbst erwürgen.
15
Die Verteidigung des Traums
Den mächtigen Mauern von Orgrimmar mangelte es an der „Kultiviertheit" von Sturmwind, ihre schroffe Majestät war dennoch unübersehbar. Groß, mit schweren Wachtürmen, die das umgebende Land überblickten, waren sie eine Warnung an jedermann, der töricht genug war, angreifen zu wollen. Sie prophezeiten einen hohen Blutzoll.
Ernst blickende Posten patrouillierten auf den inneren Wehrgängen, unter ihnen eine Anzahl von Dunkelspeertrollen und selbst untote Verlassene.
Den Menschen wäre Orgrimmar wie ein barbarischer Ort erschienen mit seiner Bevölkerung, die auf kleine Täler verteilt war, statt in Vierteln zu leben, und seinen dorfähnlichen Bauten, die besser zur nomadischen Vergangenheit der Orcs passten. Dennoch war Orgrimmar ein genauso wichtiges Zentrum für die Gemeinschaft der Orcs wie es die Hauptstadt von Sturmwind für ihre Bewohner war. Tausende lebten hier, handelten, lernten, bereiteten sich auf den Krieg vor...
Am Fuß des Berges, nahe dem Tal von Durotar gelegen, war Orgrimmar das Symbol des Kampfes ihres großen Befreiers Thrall, der seinen Anhängern ein richtiges Zuhause geschenkt hatte. Während Thrall das Tal nach seinem ermordeten Vater benannt hatte, ging der Name der Stadt selbst auf jenen Kriegshäuptling zurück, der dem entflohenen Sklaven und Gladiator Schutz geboten und der Thrall später zu seinem Nachfolger ernannt hatte.
Thrall regierte von der Feste Grommash aus, die sich im Tal der Weisheit erhob, einem zentralen Bereich der Hauptstadt. Grommash war mit jedem Zoll wilde Schönheit.
Die Feste bestand aus großen runden Gebäuden, die von scharfen Spitzen gekrönt wurden. Es gab runde Eingänge und zahlreiche Dekorationsstücke an den grauen Steinwänden, die wichtige Siege des Kriegshäuptlings und der Horde zeigten. Darunter befanden sich furchterregende mumifizierte Köpfe von Kreaturen, die von der Brennenden Legion eingesetzt worden waren, Waffen und Rüstungen, die von den Dämonen selbst stammten, und sogar Rüstungen und Banner eines anderen Feindes - der Allianz. Dass die inzwischen zu den Verbündeten gehörte, machte für die Orcs keinen Unterschied - es waren Siege gewesen, und so wurden sie auch geehrt und zur Schau gestellt.
Doch an glorreiche Siege dachten die Orcwachen und der Schamane zurzeit nicht, die sich im Heim des Kriegshäuptlings versammelt hatten. Die Krieger beobachteten ängstlich, wie der Schamane Kreise über der liegenden Gestalt in die Luft malte. Sie ruhte in dem grob gearbeiteten Eichenbett, die Felle wilder Tiere dienten als Decken. Jedes Mal, wenn der Schamane seine Hand wegzog, beugten sich die Krieger erwartungsvoll vor... aber nur, um sich kurz darauf wieder enttäuscht zurückzulehnen.
Die Gestalt im Bett schlug plötzlich um sich und murmelte etwas. Ihre Hände wischten durch die leere Luft. Dann bewegte sie den Arm, als führe sie eine Axt.
Diese Bewegung ermutigte die Zuschauer nicht gerade. Sie hatten sie schon viele Male gesehen. Thrall war dem Erwachen nicht näher als beim letzten Versuch des Schamanen.
„Er hat immer noch diese schrecklichen Träume", meinte der grauhaarige Schamane. „Sie plagen ihn immer wieder, und nichts, was ich tue, kann sie durchdringen..." Der alte Orc, dessen Haare silberweiß waren, blickte durch tief liegende Augen auf den Dolch, der auf einem runden hölzernen Tisch in der Nähe lag. Er hatte ihn zuvor benutzt, um den schlafenden Häuptling zu piksen, in der Hoffnung, dass ein plötzlicher scharfer Schmerz den Albtraum zu durchbrechen vermochte.
Das war ebenfalls schiefgegangen.
„Legen wir ihn zu den anderen?", fragte eine der Wachen zögernd. Der andere Wachtposten schlug ihm augenblicklich kräftig vor den Kopf. Wache Nummer
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