WoW 14 - Weltenbeben
permaße des Tauren zu berücksichtigen, als sie den Stuhl angefertigt hatten. Doch offensichtlich war es ihnen nicht gelungen. Der alte Bulle war von Stolz erfüllt, als seine Leute eintraten. Er wusste ebenso wie Thrall, dass jeder von ihnen in diesem Krieg alles gegeben und mancher auch alles verloren hatte.
Die Jahre begannen ihren Tribut von dem Oberhäuptling zu fordern. Thrall hatte gehört, wie gut Cairne gekämpft hatte, als seine Gruppe angegriffen worden war. Wie er immer wieder zurückgelaufen war, um weitere Verwundete in Sicherheit zu bringen. Thrall überraschte das nicht. Er kannte Cairnes Mut nur zu gut, sein großes Herz und sein Mitgefühl. Was ihn überraschte, war die Zahl der Wunden, die der Taure in dem Gefecht davongetragen hatte und wie langsam er sich von ihnen zu erholen schien.
Thralls Herz schmerzte plötzlich. Er hatte so viele teure Freunde verloren - Taretha Foxton, das Menschenmädchen, das ihm gezeigt hatte, dass eine liebevolle Freundschaft zwischen den Völkern möglich war. Grom Höllschrei, der ihm so viel darüber beigebracht hatte, was es bedeutete, ein Orc zu sein. Und vielleicht schon bald Drek'Thar, der, laut dem Orc, der ihn pflegte, allmählich gebrechlich wurde und dessen Geist oft abschweifte. Der Gedanke, Cairne, der ihm so viele Jahre so nahegestanden hatte, irgendwann auch das letzte Lebewohl sagen zu müssen, war schmerzhaft.
Er wandte seine Aufmerksamkeit Garrosh zu. Der junge Höllschrei, mit Blutschrei auf dem Schoß, aß, trank und lachte laut. Er amüsierte sich offensichtlich gut. Doch ab und zu machte auch er eine Pause und blickte die Versammelten mit leuchtenden Augen und voller Stolz an. Thrall war die Begeisterung nicht entgangen, mit der die Bevölkerung von Orgrimmar Garrosh empfangen hatte. Nicht einmal er selbst, Thrall, war jemals so gefeiert worden. Doch so sollte es auch sein, dachte er. Nicht alle seine Entscheidungen waren bei seinem Volk beliebt, aber er wusste, dass er es gut führte und dass sein Volk ihn respektierte. Garrosh hingegen hatte bisher nichts anderes als Beifall und die Liebe seines Volkes erfahren.
Garrosh bemerkte, dass Thrall ihn ansah, und lächelte. „Es ist gut, hier zu sein", sagte er.
„Genießt du das Lob, das du dir verdient hast?", fragte Thrall.
„Natürlich. Doch es tut auch gut, andere Orcs zu sehen. Mitzuerleben, wie sie sich der Bedeutung, ein Orc zu sein, erinnern. Wie es ist, Kämpfe zu bestreiten, die Feinde zu besiegen, den Sieg mit derselben Hingabe zu feiern, mit der man ihn erkämpft hat."
„Die Horde ist mehr als nur wir Orcs, Garrosh", erinnerte ihn Thrall.
„Richtig. Doch wir sind der Kern, ihr Zentrum. Wenn wir fest daran glauben, wirst du weitere Siege der Horde erleben, Kriegshäuptling. Sogar noch mehr als das. Du wirst Orcs erleben, die auf sich und ihr Volk stolz sind. Und der Kriegsruf Für die Horde! wird nicht nur über ihre Lippen kommen, sondern aus ihren Herzen."
Alle außer Thrall, Garrosh und Cairne saßen auf dem Boden. Der Stein war mit dicken, weichen Fellen bedeckt und alle drei Völker waren daran gewöhnt, ohne Stühle auszukommen. Die Luft in der Halle wurde von Kohlenpfannen, offenen Feuern und der Körperwärme der Anwesenden erwärmt. Thrall bemerkte, dass nur Magatha und ihre Grimmtotems verärgert dreinschauten. Alle anderen machten es sich gemütlich. Sie waren froh, hier zu sein und zu leben nach all dem Schmerz, Elend und Kampf.
Alles war sehr feierlich, doch Thrall wusste, dass die Menschen und die Elfen das nicht erkennen würden. Diener brachten große Tabletts, die sich unter den aufgetürmten Leckereien bogen. Das einfache, aber sättigende Mahl wurde mit den Händen gegessen: mit Bier marinierte Schweinerippchen, gebratene Bären und Rotwild. Keulen vom Zhevra drehten sich auf einem Spieß über dem Feuer, und es gab herzhaftes Brot für die pikanten Saucen sowie Bier, Wein und Rum, um all das hinunterzuspülen. Die Feste Grommash war von Gelächter und Jubel erfüllt, als die Gäste aßen und tranken. Die Diener trugen die Tabletts schließlich wieder ab, und gesättigt und zufrieden wandten die Versammelten ihre Aufmerksamkeit ihrem Anführer zu.
Jetzt, dachte Thrall, beginnt der weniger feierliche Teil.
„Wir sind froh und dankbar, dass so viele unserer tapferen Krieger sicher heimgekehrt sind, um das, was sie gelernt haben, in die Horde einzubringen", begann Thrall. „Es ist richtig, zu feiern und das Erreichte zu ehren. Doch der Krieg hat seinen
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