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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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genauso stieg er in dieses Ritual hinab, das so tief und unergründlich war.
    Beigrum, eine Schriftrolle in der Hand, trat vor. Magellas stand neben ihm, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Neben den beiden befand sich Reyna Steinzweig, eine Kräuterkundige, die zum Volk der Zwerge gehörte und ein kristallenes Fläschchen mit einer dunklen Flüssigkeit bereithielt. Beigrum räusperte sich und sprach in einer merkwürdigen Sprache, die hart klang und Anduin erschaudern ließ. Es schien kälter zu werden hier drinnen.
    Nach jedem Satz flüsterte Magellas die Übersetzung in An-duins Ohr. Der junge Prinz erinnerte sich daran, dass Magni ihm dieselben Sätze bereits vorgelesen hatte.
    „Und hier ist das Warum und das Wie, um wieder eins mit dem Berg zu werden", intonierte Beigrum. „Denn sieh, wir sind die Irdenen dieses Landes, und seine Seele ist die unsere, seine Qual ist die unsere, sein Herzschlag ist der unsere. Wir singen sein Lied, weinen ob seiner Schönheit. Wer wollte nicht heimkehren? Das ist das Warum, o Kinder der Erde. "
    Heimkehren. Azeroth war wirklich die Heimat von ihnen allen, dachte Anduin, als Beigrum mit den genauen Anweisungen fortfuhr, wie man den Trank zubereiten musste. Seine Heimat lag nicht in Sturmwind, auch nicht bei seinem Vater oder Tante Jaina. Die Heimat war dieses Land, diese Welt. Genau hier, sie standen mitten im „Herzen der Erde", umgeben von Diamanten und Stein, die ihnen Schutz boten, statt bedrückend zu wirken. Magni würde zum verwundeten Azeroth sprechen und herausfinden, wie man es am besten heilen konnte. Es war wahrlich ein vornehmes Ziel.
    „ Mit einer Prise der Erde, die sie nährte, trink den Saft. Sprich diese Worte mit lauterer Absicht, und der Berg wird antworten. So werdet ihr werden, was ihr einst wart. Ihr sollt heimkehren, und ihr sollt eins mit den Bergen werden. "
    Reyna trat nun vor und gab Magni das dunkle Elixier. Ohne zu zögern, nahm der Zwergenkönig das Fläschchen an sich, hob es an die Lippen und trank es aus. Er wischte sich die Lippen ab und gab es Reyna zurück
    Magellas überreichte ihm nun eine Schriftrolle. Ein wenig stockender als Beigrum las Magni laut in der alten Sprache, während Magellas wieder für Anduin übersetzte.
    „ In mir ist die Erde selbst. Wir sind eins. Ich bin darin und sie in mir. Ich höre auf die Antwort, der Berge. "
    Magni gab die Schriftrolle zurück und breitete flehentlich seine Arme aus. Er schloss die Augen, konzentrierte sich und runzelte tue Stirn.
    Was nun geschehen würde, wusste niemand. Würde der Berg plötzlich zu sprechen beginnen? Wenn ja, wie würde seine Stimme klingen? Würde er nur zu Magni sprechen, und was würde dieser hören? Konnte Magni zu dem Berg sprechen? Würde ...
    Magni riss verwundert die Augen auf, und sein Mund verzog sich zu einem sanften Lächeln. „Ich ... ich kann hören ... " Er hob seine Hände an die Schläfen. „Die Stimmen sind in meinem Kopf. Es sind sehr viele." Er kicherte leise, und sein Gesicht drückte fassungslose Freude und Triumph aus. „Es ist nicht nur eine Stimme. Es sind ... Dutzende, vielleicht Hunderte. Alle Stimmen der Erde!"
    Anduin erschauderte, doch seine Lippen bildeten ein Lächeln. Magni hatte recht! Auch Anduin konnte die Erde nun hören. Es war so verwirrend, mit ihr zu sprechen.
    „Kannst du mich verstehen?", fragte Beigrum aufgeregt. „Was sagen sie denn?"
    Plötzlich warf Magni den Kopf zurück und krümmte sich zusammen. Er schien zurücktaumeln zu wollen, doch seine Füße waren wie festgewachsen. Nein, nicht festgewachsen ... Anduin erkannte, dass Magnis schwarze Stiefel beinahe durchsichtig wurden, als wären sie aus Glas gefertigt ... oder Kristall ... oder Diamant ...
    Eins mit dem Berg werden ...
    Nein, oh nein, das durfte nicht sein ...
    Dann zuckten Magnis Beine, und eine Ausbuchtung aus transparentem Stein bildete sich darüber. Wie ein lebendiger Brei bewegte die Masse sich an seinen Beinen empor und dann an seinem Leib. Mit einem ächzenden Knirschen bildete sie hier und dort Spitzen und lange Kristall Speere aus, als sei Magni Bronzebart selbst ein Kristall, der Ableger schuf. Magni öffnete den Mund zu einem langen, durchdringenden Schrei, hob die Arme hoch über seinen Kopf und ballte die Fäuste. Diamantener Schlamm umgab die Fäuste, schoss hervor, umschloss den Körper des Königs.
    Magni schrie noch immer voller Furcht. Der klare flüssige Stein drang in seinen Mund ein, ließ ihn mitten im Schrei verstummen und

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