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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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vermutete jedoch, dass die Zwerge niemals völlig über das unvorhergesehene und brutale Ende ihres geliebten Königs hinwegkommen würden.
    „Gut, das ist der Letzte", sagte Thrall. Er setzte die Feder ab und betrachtete ernst das Pergament. Dies war die letzte offizielle Amtshandlung, die er für längere Zeit vornehmen würde: die Genehmigung für den Wiederaufbau der zerstörten Gebäude in Orgrimmar. Wieder einmal war das notwendig geworden. Es schien ihm, dass die Stadt gerade erst begonnen hatte, sich von dem Krieg gegen den Albtraum zu erholen, als sie ein zweiter Schicksalsschlag ereilt hatte. Gazlowe hatte den Preis für die Arbeiten ein zweites Mal gesenkt, und Thrall war von dieser Geste sehr bewegt gewesen, auch wenn das verlangte Honorar noch immer viel zu hoch war. Auch hatte der Goblin einer Ratenzahlung statt der üblichen Vorauszahlung zugestimmt und angedeutet, den Preis nochmals zu korrigieren, wenn er bestimmte Materialien nicht selbst besorgen musste. Thrall war ein wenig erleichtert, dass er solch lästige Details wie Kosten, Bauanweisungen und Vorratshaltung fortan Garrosh überlassen konnte. Solch „langweilige" Dinge waren ein notwendiger Teil des Lernprozesses, um ein guter Anführer zu werden, und Garrosh würde nicht umhinkommen, sich damit zu beschäftigen.
    Mit einem zufriedenen Nicken ließ er die Schriftrollen für Garrosh liegen und erhob sich. Er würde die Reise allein machen. Auf seinen Befehl hin würde ihn kein Kor'kr o n begleiten. Ihre Aufgabe war nun, Garrosh Höllschrei zu beschützen, den derzeitigen Kriegshäuptling der Horde. Sie wurden nicht gebraucht, um einen einzelnen Schamanen zu bewachen, der zu einer anderen Welt reiste, um dort nach Wissen zu suchen. Sein Abschied wurde nicht mit Fanfaren oder einem großen Spektakel verkündet. Zum einen waren solche Spielereien zu teuer, zum anderen wollte er vermeiden, dass seine Abreise für die Horde eine zu große Bedeutung erhielt. Obwohl er kein Geheimnis daraus machte - das wäre seiner Ansicht nach ebenso unsinnig gewesen, wie seine Reise herauszuposaunen -, wünschte er, dass die Reise und seine zeitweise Abwesenheit als eine unbedeutende Angelegenheit angesehen wurden.
    Natürlich hatt e er Cairne benachrichtigt. Er hatte seinen alten Freund über seine Entscheidung informiert, die Gründe dafür erklärt und Cairnes Rat für Garrosh erbeten, für den Fall, dass er gebraucht wurde. Er hatte bislang noch keine Antwort erhalten, was ihn überraschte. Cairne war für gewöhnlich sehr schnell in solchen Dingen. Thrall vermutete, dass der Taurenanführer noch genug mit den Nachwirkungen des Krieges zu tun hatte.
    „Leb wohl, mein alter Freund", sagte Thrall zu Etrigg. „Achte darauf, dass der Junge die kleinen Dinge ebenso gut erledigt wie die großen."
    „Das werde ich, Kriegshäuptling", sagte Etrigg. „Bleib nicht zu lange in unserer Heimat. Garrosh wird sein Bestes geben, aber er kann dich nicht ersetzen."
    Thrall umarmte seinen Freund, klopfte ihm herzlich auf den Rücken und nahm den kleinen Sack auf, in dem sich die wenigen Dinge befanden, die er mitnehmen wollte. Ohne großes Aufsehen verließ der Kriegshäuptling der Horde die Feste Grommash und ging durch die immer noch heiße Nachtluft in Richtung des Flugturms.
    „Du machst einen schrecklichen Fehler", erklang plötzlich eine tiefe, donnernde Stimme in der Dunkelheit.
    Überrascht von diesen Worten hielt Thrall inne und wandte sich zu Cairne Bluthuf um. Cairne stand unter dem toten Baum, der den Schädel des Dämons und seine einstmals undurchdringliche Rüstung trug. Der große und hochgewachsene Oberhäuptling der Tauren hatte seine Arme vor der breiten Brust verschränkt, und sein Schwanz zuckte hin und her. Sein Gesicht zeigte offene Missbilligung.
    „Cairne! Es tut gut, dich zu sehen. Ich hatte gehofft, von dir noch vor meiner Abreise zu hören", sagte Thrall.
    „Ich glaube nicht, dass du sehr erfreut sein wirst. Das, was ich dir zu sagen habe, wird dir nicht gefallen", entgegnete der Taure.
    „Ich habe immer auf das gehört, was du zu sagen hattest", antwortete Thrall und fügte hinzu: „Deshalb habe ich dich auch gebeten, Garrosh während meiner Abwesenheit zu beraten. Sprich."
    „Als der Bote mit der Nachricht erschien", sagte Cairne, „dach t e ich, schließlich doch noch se nil geworden zu sein und Fiebert räume zu haben wie der arme Drek'Thar. Zu lesen, dass du Garrosh Höllschrei zum Anführer der Horde machst, war ein wahrer Schock

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