Wozu wollen Sie das wissen?
aber nicht auf zu lachen. Machten meinem Körper Platz ohne einen Blick in mein Gesicht.
Sie gehörten zu den Mädchen, die aufgekreischt und viel von mir hergemacht hätten, wenn ich ein Hund oder eine Katze gewesen wäre.
Der Lärmpegel der Party stieg weiter an. Ich legte mich auf mein Feldbett, ohne das Kleid auszuziehen. Ich war seit dem frühen Morgen auf den Beinen und erschöpft. Aber ich konnte mich nicht entspannen. Nach einer Weile stand ich auf, zog mich aus, schlüpfte in meinen Badeanzug und ging hinunter, um zu baden. Ich stieg vorsichtig wie immer die Leiter hinab ins Wasser – ich dachte, wenn ich hineinsprang, würde ich bis auf den Grund sinken und nie wieder hochkommen – und schwamm im Schatten umher. Bei dem Gefühl des Wassers um meine Glieder musste ich daran denken, was Mr Hammond gesagt hatte, und ich streifte mühsam die Träger meines Badeanzugs ab, zog schließlich einen Arm nach dem anderen aus der Schlinge, bis meine Brüste frei schweben konnten. So schwamm ich, wobei das Wasser zärtlich meine Brustwarzen umströmte …
Ich hielt es nicht für unmöglich, dass Mr Hammond kam und mich suchte. Ich stellte mir vor, wie er mich berührte. (Ich hatte kein genaues Bild davon, wie er ins Wasser gelangen würde – ich mochte mir nicht ausmalen, wie er sich nackend auszog. Vielleicht hockte er sich auf den Steg, und ich schwamm zu ihm hin.) Seine Finger, die meine bloße Haut streichelten wie Lichtstrahlen. Die Vorstellung, von einem so alten Mann – vierzig, fünfundvierzig? – berührt und begehrt zu werden, war auf manche Weise widerwärtig, doch ich wusste, es würde mir Genuss bereiten, ungefähr so wie die Zärtlichkeiten eines verliebten, zahmen Krokodils. Mr Hammonds – Ivans – Haut mochte glatt sein, aber Alter und Wissen und Verderbtheit saßen an ihm wie unsichtbare Warzen und Schuppen.
Ich wagte es, mich ein Stück weit aus dem Wasser zu recken, wobei ich mich mit einer Hand am Steg festhielt. Ich schaukelte auf und nieder und erhob mich in die Luft wie eine Seejungfrau. Schimmernd, ohne dass jemand mich sah.
Dann hörte ich Schritte. Ich hörte jemanden kommen. Ich ließ mich ins Wasser sinken und blieb reglos.
Für einen Augenblick glaubte ich, es sei Mr Hammond und ich sei tatsächlich in die Welt der Geheimzeichen gelangt, der abrupten und wortlosen Ausbrüche des Begehrens. Ich bedeckte mich nicht, sondern klammerte mich an den Steg, gelähmt vor Entsetzen und Unterwerfung.
Das Licht im Bootshaus wurde angeknipst, ich drehte mich geräuschlos im Wasser um und sah, es war der alte Mr Foley, immer noch in seiner Partyaufmachung aus weißer Hose, Blazer und Seglermütze. Er war auf ein paar Drinks geblieben und hatte allen erklärt, dass es Mrs Foley zu sehr anstrengte, so viele Menschen zu sehen, dass er aber allen schöne Grüße von ihr ausrichten sollte.
Er machte sich an dem Werkzeugbord zu schaffen. Bald hatte er entweder gefunden, was er brauchte, oder zurückgelegt, was er hatte zurücklegen wollen, und er knipste das Licht aus und ging. Er hatte mich überhaupt nicht bemerkt.
Ich zog meinen Badeanzug hoch, kletterte aus dem Wasser und stieg die Treppe hinauf. Mein Körper kam mir so schwer vor, dass ich außer Atem war, als ich oben anlangte.
Die Geräusche der Cocktailparty gingen immer weiter. Ich musste etwas tun, um mich dagegen zu behaupten, also fing ich an, einen Brief an Dawna zu schreiben, die zu der Zeit meine beste Freundin war. Ich beschrieb die Cocktailparty in schauerlichen Tönen – mehrere kotzten über das Geländer der Dachterrasse, eine Frau kippte um und fiel derart auf das Sofa, dass ihr Kleid ein Stück weit herabglitt und den Blick freigab auf eine violette Brustwarze an einer alten Brust (ich nannte sie einen Ballon). Ich nannte Mr Hammond einen Lustmolch, obwohl ich hinzufügte, dass er sehr gut aussah. Ich schrieb, er hätte mich in der Küche getätschelt, während meine Hände mit den Fleischbällchen beschäftigt waren, und später sei er mir ins Bootshaus gefolgt und hätte mich auf der Treppe gepackt. Aber ich hätte ihn dahin getreten, wo er es nicht vergessen würde, und er hätte sich zurückgezogen.
Verkrümelt
, schrieb ich.
»Also halt den Atem an bis zur nächsten Folge«, schrieb ich. »Betitelt ›Ruchlose Abenteuer einer Küchenmagd‹. Oder ›Geschunden auf den Felsen der Georgian Bay‹.«
Als ich sah, dass ich »geschunden« statt »geschändet« geschrieben hatte, dachte ich, ich könnte es
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