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Titel: wsmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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nur Ihr Name steht. Monsieur
Colin hat damit gespielt, als er mit mir sprach. Und hat sie mitgenommen. Na
ja, ich bin nicht sicher...aber angenommen, er hat sie mitgenommen...“
    „Ich verstehe, mein Schatz. Sie
meinen, er muß wohl überall was mitgehen lassen, nicht wahr? In dem einen Büro
Briefpapier, im andern Visitenkarten, ein Tintenfaß... Also, er wird ermordet,
man findet bei ihm die Visitenkarte, im Telefonbuch gibt es einen Nestor Burma,
sein Beruf, man wendet sich an ihn... Hören Sie, mein Liebling, das Ganze ist so
schon verworren genug, wie Sie selbst gesagt haben. Machen Sie’s nicht noch
schlimmer, sonst brauchen wir auch noch einen Privatdetektiv. Jedenfalls werd
ich erst mal Mado auf die Bude rücken.“
    Ich schnappte mir wieder das
Telefon und rief in der Agentur Interstar an. Ein Mann antwortete. Ich erkannte
die müde Stimme des ehemaligen Schauspielers, jetzt Büroangestellter bei Mado.
Er teilte mir mit, Madame Souldre sei nicht da, habe auch keine Nachricht für
mich hinterlassen. Wann ich sie in der Agentur erreichen könne, wisse er nicht.
Madame Souldre habe außerhalb sehr viel zu tun. Schön. Ich wählte die
Privatnummer der Blondine. Das Läuten gab sich richtig Mühe, aber es nahm
niemand ab. Auch gut. Das konnte was bedeuten. Das konnte aber auch gar nichts
bedeuten.
    Dann läutete mein Telefon. Marc
Covet, Redakteur bei dem Crépuscule.
    „Noch nicht auf der Flucht?“
fragte er.
    „Nein. Sollte ich?“
    „Ich weiß nicht. Ein Mann
namens Juarez ist umgelegt worden. Gestern, in einem Treppenhaus in der Passage
de l’industrie.“
    „Ich weiß. Ich lese Zeitung.“
    „Er war bei einem gewissen
Gauri. Dieser Gauri hat eine Art Agentur für junge Mädchen, die eine
künstlerische Begabung verspüren. Unter diesem Deckmantel betrieb er das, was
man im allgemeinen ein schmutziges Geschäft nennt.“
    „Und?“
    „Ich komm grad von da. Er ist
getürmt. Die Flics durchsuchen sein Büro. Ich mein die Abteilung von Florimond
Faroux. Vielleicht nimmt unser Freund ihre Beute unter die Lupe.“
    Ich runzelte die Stirn:
    „Und was haben die Flics
erbeutet?“
    Ich konnte nicht anders. Ich
mußte diese Frage stellen, obwohl ich schon wußte, was sie gefunden hatten. Es
fiel mir ganz plötzlich ein. Hélène, die das Gespräch mithörte, biß sich auf
die Lippe. Sie merkte ebenfalls, worum’s ging.
    „Anmeldezettel von
Besucherinnen“, antwortete der Journalist betont gleichgültig. „Sehr wenige. Es
war mir ein leichtes, den Namen Hélène Chatelain zu entdecken. Seltsam, nicht
wahr?“
    „Es handelt sich bestimmt um
eine Doppelgängerin. Hélène hat nie künstlerische Ambitionen verspürt.“
    „Ich hab an was anderes
gedacht. Aber natürlich hab ich auch an eine Doppelgängerin gedacht. Falls es
jedoch keine war, vergessen Sie nicht, daß ich Sie angerufen habe...“
    „Wie immer“, sagte ich. „Salut,
Covet...“ Ich legte auf. „Da haben wir’s. Ich hab keine Lust, daß mir Faroux
auf den Wecker geht. Erst will ich mit Madame Souldre reden. Verlassen wir also
Büro und trautes Heim. Ziehen wir uns für ein oder zwei Tage zurück.“

11

Thérèse
und die Kohlenhändler
     
    In der Rue des Petits-Hotels
fand ich ein Zimmer. Ich schrieb mich als Monsieur Martin ein, eins meiner
Pseudonyme. Stand auf der Liste einer Jagdgesellschaft, wobei nicht klar war,
um welche Art von Jagd es sich handelte. Alle Hotels im Arrondissement waren am
Tag zuvor von den Flics durchkämmt worden. Mit neunundneunzigprozentiger
Sicherheit konzentrierten sich die Herren jetzt wohl auf Montmarte oder
sonstwo. In dem Bezirk, in dem etwas passiert ist, kann einem selbst noch am
wenigsten passieren... für den Fall, daß Florimond Faroux Wind bekommen hatte
von Hélènes Besuch. Er konnte es rauskriegen, von mir aus; aber erst, wenn ich
mit Mado fertig war. Ich rief sie an, sobald ich meine zwei Hemden, meinen
zerknitterten Pyjama und meine Toilettesachen untergebracht hatte. Sie war
immer noch nicht da. Gut. Ich ging in die Rue de la Grange-aux-Belles.
    Die Concierge war tatsächlich
kurzsichtig. Kurzsichtiger, als ich gedacht hatte. Sie erkannte mich nicht und
antwortete auf meine Fragen nach ihrem Mieter wie beim ersten Mal. Ich
vergeudete mit ihr eine Viertelstunde, konnte aber nicht herauskriegen, ob sie
daran zweifelte oder nicht, daß der Mann, der ihr seine Abreise am 7. Oktober
mitgeteilt hatte, auch wirklich Nicolss gewesen war.
    Ich hätte gerne noch einen
Blick in die Wohnung des

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