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Titel: wsmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Witz ist! Also, jetzt bist du dran: Was hat Gil Andréa von dem ganzen
gehalten? Schließlich hat er die seltsame Ware geliefert.“
    „Gar
nichts hat er davon gehalten. Wir haben ihn doch nicht eingeweiht!“
    Ich
hörte einen Seufzer in der Zimmerecke. Mademoiselle Dulaure war erleichtert,
daß ihr Idol reingewaschen war. Ich stieß auch einen Seufzer aus. Warum, hätte
ich nicht sagen können. Wollte es auch gar nicht wissen.
    „Er
wird nicht gerade erfreut sein“, sagte ich.
    „Vielleicht
ist uns das ein bißchen egal?“
    „Natürlich...“
    Wir
sahen uns schweigend an. Auf unserer Etage betätigte ein Hotelgast die
Wasserspülung. Ein Auto fuhr vorbei, hupte, was eigentlich verboten ist. Ich
nahm meine Waffe in die andere Hand, überlegte es mir dann anders und steckte
sie ein. Stattdessen holte ich meine Pfeife raus und stopfte sie. „Du kannst
verduften“, sagte ich.
    Er
sah mich mit offenem Mund an.
    „Hau
ab!“
    „Gut,
ich hau ab...“
    Er
stand auf.
    „...Hab
dir ja nicht grad viel erzählt, hm?“
    „Genug.
Hatte mir aber mehr von dir versprochen. Schade. Aber man kann nicht immer
genial sein.“
    Er
besaß die Frechheit, mir die Hand hinzustrecken. „Nichts für ungut!“
    „Wär
doch wohl mehr an mir, so was zu sagen“, bemerkte ich. „Wegen Samstag nacht.
Übrigens, ich glaub, das war wirklich Zufall, wie du sagst. Du bist Hélène
gefolgt, hast ihr den Hof gemacht. Um die Lage zu peilen, wie bei allen Neuen.
Dann hast du uns zusammen im Globe gesehen. Von Berufs wegen mißtrauisch, ist
dir das komisch vorgekommen. Du wolltest uns folgen, Hélène kannte dich aber.
Auf dem Boulevard Strasbourg stand ein Kollege. Du hast ihn reingeholt. Als wir
rausgingen, hast du meine Sekretärin ganz ungeniert gegrüßt, damit der andere
uns kennenlernte. Ich hab euch die Arbeit erleichtert, weil ich meinen
Regenmantel aus dem Auto brauchte. Ihr habt meinen Namen gelesen. Nicht schwer,
meinen Beruf rauszukriegen. Dann habt ihr meinen Wagen in eine schmale Gasse
umgeparkt, die sich für einen Überfall besser eignete. Habt auf mich gewartet
und mich dann zusammengeschlagen. Wenn ich das Auto nicht selbst gefunden
hätte, wär bestimmt ein Kerl dagewesen und hätte mir in aller Unschuld gesagt,
wo es stand...“
    „Ich
möchte wissen, warum du noch Fragen stellst!“ rief Alphonse.
    „Ich
auch“, seufzte ich. „Die Antworten liegen mehr oder weniger fertig hier im Kopf.
Leider hol ich sie nicht immer im richtigen Augenblick vor... Na ja, ein
Privatdetektiv, der sich für den Club interessiert, das hat euch nicht
gefallen. Damit ich mich raushalte, habt ihr mir eins verpaßt.“
    „Nicht
ganz“, warf er zuvorkommend ein. „Wir wollten sehen, wie du reagierst. Ein
richtiger Flic, das hätte uns sofort eingeleuchtet. Ein Privater... da mußte
nicht unbedingt was im Busch sein. Du konntest auch einfach nur eine Verehrerin
von Gil Andréa kennen, privat sozusagen... Aber man kann nie wissen...“
    „Klar.
Um es kurz zu machen: ich sollte die Maske fallen lassen. Entweder war ich
harmlos, dann nahm ich das für einen gewöhnlichen nächtlichen Überfall. Oder
ich wußte, woher der Wind wehte, dann hätte ich reagiert.“
    „Gauris
Idee. In puncto Reaktion war das eher mager. Gut, du hast deine Hélène in die
Agentur geschickt. Das hieß, du wußtest ganz gut Bescheid. Aber viel war da
nicht zu holen. Wir wußten ja, wer die Kleine war. Gauri hat sie nur ein
bißchen befummelt, während er auf Juarez wartete. Sieht immer zu, daß für ihn
was abfällt, Gauri. Wir wußten aber immer noch nicht, wo wir bei dir dran
waren. Nach der Sache mit Juarez ist das auch egal. Hat sich alles erledigt.
Trotzdem, als ich dich eben in dem Bistro gesehen hab, hat mich die Neugier gepackt,
und ich bin dir hinterhergegangen.“
    „Neugier
wird immer bestraft“, sagte ich und holte meine Kanone wieder raus.
    „Was
ist denn jetzt wieder los?“ fuhr der Kerl hoch. „Nächtliche Überfälle können
nicht immer nur einseitig sein.“
    Ich
griff schnell in die Innentasche seiner Jacke und zog die Brieftasche raus.
    Als
Courtiale das Zimmer verließ, war er um zehntausend Francs leichter. Genau die
Summe, etwas aufgerundet, die er mir Samstag nacht geklaut hatte.
    Nachdem
er fort war, setzte ich mich aufs Bett und dachte ein paar Minuten nach.
    „Gehen
wir“, sagte ich dann und stand auf. Hélène Dulaure saß unbeweglich in ihrer
Ecke.
    Sie
sah scheu zu mir hoch:
    „Wohin
denn?“
    „Wo
wir vor diesem Intermezzo

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