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Titel: wsmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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die
Kanone so locker sitzen haben, warum haben wir dich dann nur
zusammengeschlagen? Als wir merkten, daß du dich für den Club interessierst?“
    „Ich
hatte noch nichts entdeckt.“
    „Ein
Privatdetektiv, der noch nichts entdeckt hat, ist gefährlicher als ein
vertrottelter alter Spinner, der etwas entdeckt hat“, belehrte er mich. „Es sei
denn,“ fügte er ironisch hinzu, „der Privatdetektiv ist noch vertrottelter als
der alte Spinner. Vielleicht ist das bei dir der Fall.“
    ,Das
ist bei mir der Fall’, dachte ich. Plötzlich spürte ich eine unerträgliche Last
auf meinen Schultern. Meine Waden taten mir weh. Ich war wie ausgepumpt,
kaputt, völlig am Ende. Ich hatte die Schnauze voll. Courtiale schien keine
Komödie zu spielen. Jedenfalls hörte es sich ehrlich an. Er gehörte dieser
neuen Generation von Gangstern an. Fast richtige Geschäftsleute. Vermeiden
jeden blutigen Zusammenstoß, soweit es irgendwie möglich ist. Zwei Weltkriege
haben die ehrenwerte Leute (oder die, die als ehrenwert gelten!) aus dem
Gleichgewicht gebracht. Jetzt mißbrauchen sie die Angriffswaffen. Zum Teufel
damit, ich hatte mich vertan. Ich hatte völlig falsch kombiniert. Nicolss
Verschwinden, sein Tod, das hatte nichts mit dem Mädchenhandel der Agentur
Gauri zu tun. Und war Nicolss überhaupt tot?
    Wie
durch Watte hörte ich das fette Lachen dieses Saukerls. „Würdest du das
bedauern?“
    Ich
schüttelte mich:
    „Was
bedauern?“
    „Wenn
dieser Nicolss nicht tot wäre?“
    Ich
hatte laut gedacht. Drohend sah ich den Witzbold an. Moment mal! Ich konnte ihm
nicht gestatten, wieder Oberwasser zu haben. Sich wohl noch über Nestor Burma
lustig machen! Sofort überwand ich meine vorübergehende Schwäche.
    „Jawohl“,
sagte ich. „Ich bin blutrünstig.“
    Ich
faßte den Revolver wieder energischer.
    „Soviel
über mich. Ihr habt also Nicolss nicht beseitigt. Er hatte nur Briefpapier
geklaut. Mit Briefkopf. Aber das war keine Gefahr. Ihr habt ihn auch nicht bei
mir reingehen sehen...“
    „Sieh
an! Er arbeitet für dich?“
    „Geht
dich ‘n Dreck an... Wie seid ihr denn drauf gekommen, daß ich mich für den Club
interessiere? Wer hat euch gesagt, daß ich jemand hingeschickt hab?“
    „Niemand.
Das haben wir durch Zufall rausgekriegt.“
    „Von
wegen! Jemand muß euren Chef gewarnt haben.“ Erstaunt zog er die Augenbrauen
hoch.
    „Gauri?“
    „Ich
hab ,Chef’ gesagt, nicht Gauri.“
    Er
schüttelte den Kopf.
    „Gauri
ist aber der Chef, sonst keiner, Alter.“
    „Vielleicht
bist du nicht in die letzten Geheimnisse eingeweiht!“
    Er
verlor die Geduld:
    „Jetzt
reicht’s aber. So langsam hab ich die Schnauze voll von der bescheuerten
Geschichte. Wenn das so weitergeht, sitzen wir noch nächstes Jahr hier. Ich hab
keinen blassen Schimmer von dem ganzen Zeug. Du mußt zugeben, ich hör dir brav
zu. Würde dir gerne ‘n paar Tips geben... unser Geschäft ist sowieso
gestorben... Solange du nicht von mir verlangst, daß ich Freunde verpfeife...
Aber ich muß zumindest wissen, worüber wir sprechen.“
    „Gut.
Erzähl mir was über den Club! Du kannst bedenkenlos auspacken. Das Spiel der
Agentur ist bekannt. Die Sitte wird bald rauskriegen, daß die unglücklichen
Mädchen von dem Fanclub kamen, die Gauri dann ins Ausland zur Prostitution
schickte. Die Anfänge des Clubs liegen wohl noch im dunkeln. Ich glaub, Gauri
hat ihn gegründet. Mit ein paar Strohmännern oder, besser gesagt, Strohfrauen.
Richtig?“
    „Richtig.“
    „Und
du — wahrscheinlich nicht als einziger — du hieltst dich da auf, warst bei den
Versammlungen dabei, benahmst dich genauso albern wie alle andern. In
Wirklichkeit aber hast du aufgepaßt. Hast Ausschau gehalten nach möglichen
Opfern für Gauri. Die Enttäuschten, Verlassenen, Entmutigten... Du hast
bestimmt ‘ne Menge von denen getröstet, aber zu welchem Preis!“
    Er
protestierte leicht:
    „Wir
mußten sie aber nicht gerade fesseln!“
    „Das,
mein Lieber, sag ‘mal lieber nicht zu laut. Persönlich interessiert mich diese
Einzelheit aber überhaupt nicht.“
    „Nein?“
    „Nein.
Was hast du denn gedacht?“
    „Und
was interessiert dich dann?“
    Ich
lachte:
    „Das
weiß ich selbst nicht.“
    Er
runzelte die Stirn. Seine tiefliegenden Augen verschwanden vollkommen.
    „Jaja.
Alter Schlauberger.“
    „Überhaupt
nicht! Heute nacht sind Schlauberger und ich zwei verschiedene Personen.
Beweis: Ich frag dich nach dem Club, und du hörst zu, wie ich rede. Wenn das
kein

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